Chinesischer Gewürzstrauch (Elsholtzia stauntonii): Unterschied zwischen den Versionen
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Chinesische Kammminze | [[Datei:Chinesischergewürzstrauch3.jpg|miniatur|450px|Chinesischer Gewürzstrauch, Samen]] | ||
Chinesische Kammminze, Elsholtzie, Blauähre | |||
====Botanischer Name==== | ====Botanischer Name==== | ||
»Elsholtzia« Kammminze, nach Johann Sigismund Elsholtz, dt.Arzt und Botaniker (1623- 1688), »stauntonii« nach Sir George Leonard Staunton, brit. Arzt und Reisender (1737-1801) | »Elsholtzia« Kammminze, nach Johann Sigismund Elsholtz, dt. Arzt und Botaniker (1623- 1688), »stauntonii« nach Sir George Leonard Staunton, brit. Arzt und Reisender (1737-1801), Erstbeschreibung durch George Bentham (1800-1884) britischer Botaniker | ||
==== Englischer Name ==== | ==== Englischer Name ==== | ||
Mint-Shrub | Mint-Shrub | ||
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Nordchina | Nordchina | ||
==== Wuchs==== | ==== Wuchs==== | ||
buschiger kleiner Strauch unten verholzend 90-120cm hoch, schmale lanzettliche Blätter mit schöner Herbstfärbung, Blütenstand | ausdauernd, verzweigter, kompakter Wurzelballen, buschiger kleiner Strauch unten verholzend 90-120cm hoch, schmale lanzettliche Blätter mit schöner Herbstfärbung, intensiv fruchtig-minzig duftend, Blütenstand meist aufrecht stehende Rispe | ||
====Standort==== | ====Standort==== | ||
sonnig bis halbschattig, nährstoffreicher Boden | sonnig bis halbschattig, nährstoffreicher Boden | ||
====Blütezeit==== | ====Blütezeit==== | ||
August, September, | (Juli), August, September, Oktober | ||
====Blüte==== | ====Blüte==== | ||
aufrecht stehende kerzenartige Rispe mit vielen rosa bis violett farbenen kleinen | meist aufrecht stehende kerzenartige Rispe, undeutlich einseitwendig, mit vielen gedrängt sitzenden rosa bis violett (selten weiß) farbenen kleinen Lippenblüten, die sich nacheinander öffnen und so die Blütendauer verlängern, manchmal sind die Rispen so lang, dass sie überhängen | ||
====Fruchtreife==== | ====Fruchtreife==== | ||
September, Oktober | September, Oktober | ||
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kleine braune Kapsel | kleine braune Kapsel | ||
====Vermehrung==== | ====Vermehrung==== | ||
durch Stecklinge | durch Stecklinge, am Besten im Frühsommer | ||
====Frosthärte==== | ====Frosthärte==== | ||
die Pflanzen sollen bis -20°C frosthart sein, sollten aber an geschützter Stelle und nicht zu feucht stehen, als Kübelpflanze kalt überwintern, da die Pflanze im Herbst die Blätter verliert, braucht sie im Winter kaum Licht | |||
====Tierische Besucher==== | ====Tierische Besucher==== | ||
die späte Blüte lockt Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an | die späte Blüte lockt Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an | ||
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Rückschnitt falls erforderlich im Frühjahr | Rückschnitt falls erforderlich im Frühjahr | ||
====Verwendbare Teile==== | ====Verwendbare Teile==== | ||
junge Blätter als Gemüse, Blätter frisch | junge Blätter als Gemüse, Blätter frisch als Tee (getrocknet verlieren sie stark an Aroma), verdauungsfördernd | ||
====Inhaltsstoffe==== | ====Inhaltsstoffe==== | ||
ätherische Öle | ätherische Öle | ||
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anwesend | anwesend | ||
====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
Kräuter, Burkhard Bohne (2010) | * Kräuter S.125, Burkhard Bohne (2010) | ||
* Neophyten S.261, Norbert Griebl (2020) | |||
====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== | ||
Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich der Frosthärte dieses Strauches trauen soll, seit Jahren wächst er im großen Kübel und darf den Winter im kalten Keller verbringen. Langsam wird er trotz Rückschnitts zu groß, ich werde ihn wohl auspflanzen müssen, aber nicht, ohne vorher Stecklinge zu machen, für den Notfall... Der Gewürzstrauch treibt früh aus, braucht dann natürlich genügend Licht und solange er im Topf wächst, frische Erde. | Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich der Frosthärte dieses Strauches trauen soll, seit Jahren wächst er im großen Kübel und darf den Winter im kalten Keller verbringen. Langsam wird er trotz Rückschnitts zu groß, ich werde ihn wohl auspflanzen müssen, aber nicht, ohne vorher Stecklinge zu machen, für den Notfall... Der Gewürzstrauch treibt früh aus, braucht dann natürlich genügend Licht und solange er im Topf wächst, frische Erde. Offiziell braucht er einen vollsonnigen Standort, sieht dann aber häufig durstig aus, ein Standort, der zumindest zeitweise etwas Schatten spendet, scheint mir günstiger. Mit der Blüte lässt die Pflanze sich Zeit, erst wenn die Tage kürzer werden schiebt sie viele bis 15cm lange Blütenkerzen in die Höhe oder auch zur Seite, je nachdem wie groß schwer Triebe sind. Bis in den Oktober hinein freuen sich viele Insekten, besonders Hummeln, über das Nahrungsangebot. Die Blütezeit endet allerdings ziemlich abrupt, wenn längere Zeit kräftiger Regen fällt. Bei trockener Witterung färbt sich das Laub leuchtend gelb, ehe es nach den ersten Frösten abfällt. Blätter wie auch Blüten lassen sich in der Küche verwenden. Ein Tee aus frischen Blüten und Blättern hat ein süßlich-fruchtiges Aroma mit leicht minzigen Untertönen. | ||
Inzwischen hat die Pflanze den ersten Winter im Freiland überstanden, im Kübel an einer schützenden Hauswand. Die wenigen echten Forsttage im Winter 2021/22 haben ihr nichts anhaben können, im Gegenteil, sie wirkte im Frühjahr kräftiger als nach dem Aufenthalt im Keller. | |||
Aktuelle Version vom 16. März 2024, 16:10 Uhr
Weitere Namen
Chinesische Kammminze, Elsholtzie, Blauähre
Botanischer Name
»Elsholtzia« Kammminze, nach Johann Sigismund Elsholtz, dt. Arzt und Botaniker (1623- 1688), »stauntonii« nach Sir George Leonard Staunton, brit. Arzt und Reisender (1737-1801), Erstbeschreibung durch George Bentham (1800-1884) britischer Botaniker
Englischer Name
Mint-Shrub
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
Nordchina
Wuchs
ausdauernd, verzweigter, kompakter Wurzelballen, buschiger kleiner Strauch unten verholzend 90-120cm hoch, schmale lanzettliche Blätter mit schöner Herbstfärbung, intensiv fruchtig-minzig duftend, Blütenstand meist aufrecht stehende Rispe
Standort
sonnig bis halbschattig, nährstoffreicher Boden
Blütezeit
(Juli), August, September, Oktober
Blüte
meist aufrecht stehende kerzenartige Rispe, undeutlich einseitwendig, mit vielen gedrängt sitzenden rosa bis violett (selten weiß) farbenen kleinen Lippenblüten, die sich nacheinander öffnen und so die Blütendauer verlängern, manchmal sind die Rispen so lang, dass sie überhängen
Fruchtreife
September, Oktober
Frucht
kleine braune Kapsel
Vermehrung
durch Stecklinge, am Besten im Frühsommer
Frosthärte
die Pflanzen sollen bis -20°C frosthart sein, sollten aber an geschützter Stelle und nicht zu feucht stehen, als Kübelpflanze kalt überwintern, da die Pflanze im Herbst die Blätter verliert, braucht sie im Winter kaum Licht
Tierische Besucher
die späte Blüte lockt Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an
Pflege
Rückschnitt falls erforderlich im Frühjahr
Verwendbare Teile
junge Blätter als Gemüse, Blätter frisch als Tee (getrocknet verlieren sie stark an Aroma), verdauungsfördernd
Inhaltsstoffe
ätherische Öle
Status
anwesend
Literatur
- Kräuter S.125, Burkhard Bohne (2010)
- Neophyten S.261, Norbert Griebl (2020)
Geschichte und Geschichten
Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich der Frosthärte dieses Strauches trauen soll, seit Jahren wächst er im großen Kübel und darf den Winter im kalten Keller verbringen. Langsam wird er trotz Rückschnitts zu groß, ich werde ihn wohl auspflanzen müssen, aber nicht, ohne vorher Stecklinge zu machen, für den Notfall... Der Gewürzstrauch treibt früh aus, braucht dann natürlich genügend Licht und solange er im Topf wächst, frische Erde. Offiziell braucht er einen vollsonnigen Standort, sieht dann aber häufig durstig aus, ein Standort, der zumindest zeitweise etwas Schatten spendet, scheint mir günstiger. Mit der Blüte lässt die Pflanze sich Zeit, erst wenn die Tage kürzer werden schiebt sie viele bis 15cm lange Blütenkerzen in die Höhe oder auch zur Seite, je nachdem wie groß schwer Triebe sind. Bis in den Oktober hinein freuen sich viele Insekten, besonders Hummeln, über das Nahrungsangebot. Die Blütezeit endet allerdings ziemlich abrupt, wenn längere Zeit kräftiger Regen fällt. Bei trockener Witterung färbt sich das Laub leuchtend gelb, ehe es nach den ersten Frösten abfällt. Blätter wie auch Blüten lassen sich in der Küche verwenden. Ein Tee aus frischen Blüten und Blättern hat ein süßlich-fruchtiges Aroma mit leicht minzigen Untertönen.
Inzwischen hat die Pflanze den ersten Winter im Freiland überstanden, im Kübel an einer schützenden Hauswand. Die wenigen echten Forsttage im Winter 2021/22 haben ihr nichts anhaben können, im Gegenteil, sie wirkte im Frühjahr kräftiger als nach dem Aufenthalt im Keller.