Klatschmohn (Papaver rhoeas): Unterschied zwischen den Versionen

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* Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.37, Heinz Görz (1987)
* Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.37, Heinz Görz (1987)
* Fingerhut und Feenhandschuh S.129, Barbara Frischmuth (1999)
* Fingerhut und Feenhandschuh S.129, Barbara Frischmuth (1999)
* Gartenlust S.43, Johannes Roth (1992)
* Giftpflanzen Pflanzengifte s.534, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
* Giftpflanzen Pflanzengifte s.534, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
* Kölbls Kräuterfibel S.173, Konrad Kölbl (1993)
* Kölbls Kräuterfibel S.173, Konrad Kölbl (1993)

Version vom 13. Dezember 2018, 16:02 Uhr

Weitere Namen

Klatschmohn, überwinternde Rosette (31.3.)
Klatschmohn, Blütenknospe (21.5.)
Klatschmohn, Blüte (3.6.)

Feldmohn, Feldrose, Feuerblume, Klappermohn, Feldrose, Kornrose, Klapperrose

Botanischer Name

»Papaver« lat. Mohn, wohl von der Wurzel pap- - aufblasen (wegen der aufgeblähten Samenkapseln), »rhoeas« von gr. rhoia - Granatapfel (wegen der roten Farbe), möglicherweise auch gr. rhein - fließen, wegen der Heilwirkung bei Durchfall

Englischer Name

Field-Poppy, Corn-Poppy

Familie

Mohngewächse, Papaveraceae

Verbreitung

Europa, Nordasien, Nordafrika

Wuchs

ein- bis zweijährig, Pfahlwurzel, Rosette, hell graugrüne fiederspaltige Blätter, Blütenstand bis etwa 1,2m hoch, ganze Pflanze Milchsaft führend, nach der Samenreife absterbend, ältere Pflanzen fallen leicht auseinander

Standort

sonnig, je nahrhafter der Boden, desto üppiger werden die Pflanzen und umso mehr Blüten entwickeln sie

Blütezeit

(Mai), Juni, Juli, August, (Oktober)

Blüte

vierzählige (manchmal auch gefüllte) Schalenblüte, Narbe auf der schon gut erkennbaren Samenkapsel umgeben von vielen Staubblättern, intensiv rot (orange, rosa, selten weiß)

Fruchtreife

August, September

Frucht

Streukapsel mit vielen hellen Samen

Vermehrung

durch Selbstaussaat

Frosthärte

in milden Wintern überdauern Rosetten grün (sind dann besonders kräftig und blühen früh)

Tierische Besucher

Bienen und Hummeln sammeln besonders am frühen Morgen Pollen in den sich gerade öffnenden Blüten

Pflege

zu eng stehende Pflanzen auslichten, ältere besonders schöne Pflanzen eventuell hochbinden

Verwendbare Teile

Blüten als Zutat zu Schlaf förderndem Tee, Samen in der Küche

Inhaltsstoffe

Rhoeadin, Linolsäure, fettes Öl

Status

anwesend

Literatur

  • A Contemplation upon Flowers S.296, Bobby J. Ward (1999)
  • Blattrosetten S.29, Raimund Fischer (1997)
  • Die Kräuter in meinem Garten S.303, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.322, Deni Bown (1996)
  • Essbare Landschaften S.25, Olaf Schnelle, Ralf Hiener (2003)
  • Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.37, Heinz Görz (1987)
  • Fingerhut und Feenhandschuh S.129, Barbara Frischmuth (1999)
  • Gartenlust S.43, Johannes Roth (1992)
  • Giftpflanzen Pflanzengifte s.534, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
  • Kölbls Kräuterfibel S.173, Konrad Kölbl (1993)
  • New Kreüterbuch Cap. CXCV, Leonhart Fuchs (1543)
  • Was hier alles wächst S.74, Susanne Lipps (2017)
  • Wildkräuter sehen und erkennen S.113, Roger Phillips (1990)
  • Wildpflanzen für jeden Garten S.129, Reinhard Witt (1994)
  • Zauberpflanzen Hexenkräuter S.174, Gertrud Scherf (2002)

Geschichte und Geschichten

Klatschmohnrot ist die Farbe des Sommers. Sehnsüchtig erwarte ich die erste Blüte, die manchmal schon im Mai erscheint, manchmal erst im Juni und mir sagt, dass jetzt die Zeit der Farben angebrochen ist. Die Hummeln begrüßen sie genauso begeistert wie ich und wir treffen uns am frühen Morgen, wenn alles noch feucht ist vom Tau, die Hummeln gleich zu mehreren aufgeregt brummend durch die violetten Staubgefäße wuselnd, ich, das Ganze mit wohligem Frösteln beobachtend. Das wunderbare Rot der Blüten können die Hummeln und Bienen gar nicht sehen, sie sehen das Ultraviolett, das für uns Menschen unsichtbar ist. Mohnblüten sind kurzlebig. Nach maximal drei Tagen ist die Pracht der Einzelblüte dahin, aber Mohnpflanzen sind großzügig und schieben eine Knospe nach der anderen hinterher. Am borstig behaarten Stängel hängt die eiförmige Knospe zunächst nach unten, wächst mit dem Stiel in die Höhe. Erst am Tag vor dem Aufblühen richtet sie sich auf. Früh am nächsten Morgen öffnet sich die grüne Hülle, bleibt manchmal hängen, meist fällt sie gleich ab. Zerknittert wie Bourette-Seide erscheinen die Blütenblätter, brauchen ein bisschen Zeit, um sich zu sortieren. Dann aber leuchten sie durch den ganzen Garten. Häufig tauchen die schönsten Pflanzen in den gut mit Kompost versehenen Gemüsebeeten auf, das ist Pech für das Gemüse, da ich es selten über's Herz bringe, sie auszureißen. Wie schön, dass dieses Sinnbild des Sommers im Jahr 2017 zur »Blume des Jahres« gewählt worden ist.