Pfeilkresse (Lepidium draba)

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Weitere Namen

Pfeilkresse, Austrieb (11.4.)
Pfeilkresse, Blütenknospen (7.5.)
Pfeilkresse, Blüte (23.5.)

Herzkresse, Graue Kresse

Botanischer Name

»Lepidium« wohl von gr. lepidion - kleine Schuppe (die Pflanze wurde zur Behandlung von Lepra empfohlen), »draba« gr. drabe - eine krautige Sippe, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Whitetop, Hoary Cress

Familie

Kreuzblütler, Brassicaceae

Verbreitung

Mittelmeergebiet, südliches Osteuropa, Vorder- und Zentralasien

Wuchs

ausdauernd, Pfahlwurzel und flach verlaufendes Rhizom an dessen Knoten jeweils Gruppen von Pflanzen entstehen, stängellose Blätter lanzettlich, leicht gekerbt oder gezähnt, hell graugrün, Blütenstand 30-60cm hoch

Standort

sonnig, eher trockene basische Böden, kann mit dem weitläufigen Rhizom lockeren Untergrund (z.B. an Hängen) festigen

Blütezeit

Mai, Juni, Juli

Blüte

schirmtraubiger Blütenstand mit vierzähligen kleinen weißen Blüten

Fruchtreife

August, September

Frucht

verkehrt herzförmige Hülsenfrucht mit je einem Samen, öffnet sich bei Reife nicht sondern zerfällt, eiförmige rotbraune Samen

Vermehrung

hauptsächlich vegetativ durch das Rhizom (mehrere Quadratmeter pro Jahr sind möglich)

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Bienen, Fliegen, Käfer, Ameisen

Pflege

kaum Pflege nötig, eventuell Ausbreitungsdrang begrenzen

Verwendbare Teile

junge Blätter und Blüten als Salatbeigabe, Samen als Pfefferersatz, hilfreich bei Blähungen

Inhaltsstoffe

ätherische Öle, Vitamin C

Status

anwesend

Literatur

  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.329, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
  • Wo der Pfeffer wächst S.195, Hansjörg Küster (1987)

Geschichte und Geschichten

Die Pfeilkresse braucht einen sonnigen Standort mit nährstoffreichem Boden, der nicht übermäßig feucht sein muss. Die Pflanze sieht der Ausdauernden Gartenkresse sehr ähnlich, ist aber etwas kleiner im Wuchs. Auch sie breitet sich über Wurzelausläufer aus und erscheint im Frühjahr nicht unbedingt an dem Standort, der ihr zugedacht war. Am Naturstandort kann sie im Frühsommer größere Areale mit ihren weißen Blüten überziehen, aber bereits im August ist von den Pflanzen so gut wie nichts mehr zu sehen. Sollte sie im Garten zu raumgreifend vorgehen, lassen sich Wurzel wie Blätter in der Küche als Gewürz und in kleinen Mengen auch im Salat verwenden. Bei empfindlichen Menschen können die für die Schärfe verantwortlichen Senföle allerdings Magenprobleme hervorrufen, denn auch diese Kresse schmeckt scharf, so wie es ihr Name besagt. »Kresse« leitet sich vom althochdeutschen »chesso« für scharf ab. Auch die Samen schmecken scharf, wurden zu Zeiten in denen der Pfeffer noch ein kaum erschwingliches Gewürz war, als Ersatz verwendet.

Die Pfeilkresse ist ursprünglich nicht in Deutschland heimisch, gehört zu den Pflanzen, die sich über die Ausweitung des Eisenbahnnetzes verbreitet haben.