Riesenmelde (Chenopodium giganteum): Unterschied zwischen den Versionen

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Pflanze nicht frosthart, Samen frosthart
Pflanze nicht frosthart, Samen frosthart
====Tierische Besucher ====
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im Spätsommer gelegentlich Befall durch Schwarze Läuse
im Spätsommer gelegentlich Befall durch Schwarze Läuse, die Samenstände sind als Futterspender im Winter bei Spatzen sehr beliebt
====Pflege====
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vereinzeln wo sie zu dicht stehen
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====Geschichte und Geschichten====
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Die ursprüngliche Heimat der Riesenmelde wird in Indien vermutet, ganz genau lässt sie sich nicht mehr eingrenzen, da die Pflanze mittlerweile alle gemäßigten Zonen der Welt erobert hat. Erstmals beschrieben wurde sie 1825 von David Don. Seitdem ist das lebensfrohe Gewächs weit herum gekommen. Die Verwandtschaft mit Amaranth und Quiona offenbart sich in den Samenständen, die aus unzähligen winzigen Körnchen bestehen, von denen jedes nur darauf wartet, im Folgejahr irgendwo ein Plätzchen zum Keimen zu finden. Das kann in einer Steinfuge ebenso sein wie auf dem Komposthaufen, allerdings mit sehr unterschiedlichen Resultaten. Am sehr mageren Standort bleibt die Pflanze klein und niedlich, auf dem Kompost mit seinem Überangebot an Nährstoffen wird aus dem hübschen kleinen Keimling ganz schnell ein drei Meter hoher »Baum«. Die Triebspitzen der Riesenmelde leuchten in kräftigem magenta, die Farbe besteht aus einem groben Pulver, das nur locker auf den Blättern aufliegt und beim Ernten an den Fingern haftet. Gut, dass dieser Baum bis zur Blüte mit zarten Blättern geschmückt ist, die sich in der Küche gut als Salat, Spinat, Gemüse oder Suppeneinlage eignen. Die ideale Pflanze also für den kleinen Garten, denn an Boden braucht sie nicht mehr als einen halben Quadratmeter. Erst wenn die Tage kürzer werden gerät der Baumspinat in Blühstimmung. Ab September bilden sich die langen hoch aufragenden Rispen mit den winzigen unauffälligen Blüten. Die Samen, die sich daraus entwickeln, lassen sich wie Amaranth in der Küche verwenden. Der »Baum« kann aber auch stehen bleiben und liefert dann während des Winters Futter für verschiedene Vogelarten. Von Vögeln und Wind verstreute Samen warten auf ihre Chance im nächsten Frühjahr. Erstaunlich ist immer wieder, wie aus einem so winzigen Körnchen innerhalb weniger Wochen eine so große Pflanze entstehen kann.  
Die ursprüngliche Heimat der Riesenmelde wird in Indien vermutet, ganz genau lässt sie sich nicht mehr eingrenzen, da die Pflanze mittlerweile alle gemäßigten Zonen der Welt erobert hat. Erstmals beschrieben wurde sie 1825 von David Don. Seitdem ist das lebensfrohe Gewächs weit herum gekommen. Die Verwandtschaft mit Amaranth und Quiona offenbart sich in den Samenständen, die aus unzähligen winzigen Körnchen bestehen, von denen jedes nur darauf wartet, im Folgejahr irgendwo ein Plätzchen zum Keimen zu finden. Das kann in einer Steinfuge ebenso erfolgen wie auf dem Komposthaufen, allerdings mit sehr unterschiedlichen Resultaten. Am sehr mageren Standort bleibt die Pflanze klein und niedlich, auf dem Kompost mit seinem Überangebot an Nährstoffen wird aus dem hübschen kleinen Keimling ganz schnell ein drei Meter hoher »Baum«. Die Triebspitzen der Riesenmelde leuchten in kräftigem magenta. Diese Farbe besteht aus einem groben Pulver, das nur locker auf den Blättern aufliegt und beim Ernten an den Fingern haftet. Gut, dass dieser Baum bis zur Blüte mit zarten Blättern geschmückt ist, die sich in der Küche gut als Salat, Spinat, Gemüse oder Suppeneinlage eignen. Die ideale Pflanze also für den kleinen Garten, denn an Boden braucht sie nicht mehr als einen halben Quadratmeter. Erst wenn die Tage kürzer werden gerät der Baumspinat in Blühstimmung. Ab September bilden sich die langen hoch aufragenden Rispen mit den winzigen unauffälligen Blüten. Die Samen, die sich daraus entwickeln, lassen sich wie Amaranth in der Küche verwenden. Der »Baum« kann aber auch stehen bleiben und liefert dann während des Winters Futter für verschiedene Vogelarten. Von Vögeln und Wind verstreute Samen warten auf ihre Chance im nächsten Frühjahr. Erstaunlich ist immer wieder, wie aus einem so winzigen Körnchen innerhalb weniger Wochen eine so große Pflanze entstehen kann.  


====Kulinarisches====
====Kulinarisches====

Version vom 16. Februar 2019, 18:38 Uhr

Weitere Namen

Riesenmelde, Sämling (27.5.)
Riesenmelde, Austrieb
Riesenmelde, Blütenstand

Baumspinat, Riesengänsefuß

Botanischer Name

»Chenopodium« von gr. chen - Gans und podion - Füßchen, »giganteum« riesig

Englischer Name

Purple Goosefoot, Giant Lambsquarters, Treespinach

Familie

Fuchsschwanzgewächse, Amaranthaceae

Verbreitung

ursprünglich Indien, mittlerweile in allen gemäßigten Klimazonen verbreitet

Wuchs

einjährig, Austrieb mit magentafarbenem Pulver überpudert, große gänsefußähnliche Blätter, Höhe mit Blütenstand bis ca 3 Meter, Stängeldurchmesser unten bis 5cm

Standort

sonnig, je nahrhafter der Boden, desto größer die Pflanze

Blütezeit

August, September,Oktober

Blüte

rispenartiger lang gezogener Blütenstand, winzige unscheinbare Einzelblüten

Fruchtreife

Oktober, November

Frucht

winzige braune Körnchen

Vermehrung

Aussaat, sät sich freigiebig selbst aus

Frosthärte

Pflanze nicht frosthart, Samen frosthart

Tierische Besucher

im Spätsommer gelegentlich Befall durch Schwarze Läuse, die Samenstände sind als Futterspender im Winter bei Spatzen sehr beliebt

Pflege

vereinzeln wo sie zu dicht stehen

Verwendbare Teile

junge Blätter roh im Salat, gekocht wie Spinat, Samen ähnlich wie Quinoa

Inhaltsstoffe

Saponine, Oxalsäure, Vitamine

Status

im Sommer anwesend

Literatur

  • Das Kräuterkulinarium S.70, Maiga Werner

Geschichte und Geschichten

Die ursprüngliche Heimat der Riesenmelde wird in Indien vermutet, ganz genau lässt sie sich nicht mehr eingrenzen, da die Pflanze mittlerweile alle gemäßigten Zonen der Welt erobert hat. Erstmals beschrieben wurde sie 1825 von David Don. Seitdem ist das lebensfrohe Gewächs weit herum gekommen. Die Verwandtschaft mit Amaranth und Quiona offenbart sich in den Samenständen, die aus unzähligen winzigen Körnchen bestehen, von denen jedes nur darauf wartet, im Folgejahr irgendwo ein Plätzchen zum Keimen zu finden. Das kann in einer Steinfuge ebenso erfolgen wie auf dem Komposthaufen, allerdings mit sehr unterschiedlichen Resultaten. Am sehr mageren Standort bleibt die Pflanze klein und niedlich, auf dem Kompost mit seinem Überangebot an Nährstoffen wird aus dem hübschen kleinen Keimling ganz schnell ein drei Meter hoher »Baum«. Die Triebspitzen der Riesenmelde leuchten in kräftigem magenta. Diese Farbe besteht aus einem groben Pulver, das nur locker auf den Blättern aufliegt und beim Ernten an den Fingern haftet. Gut, dass dieser Baum bis zur Blüte mit zarten Blättern geschmückt ist, die sich in der Küche gut als Salat, Spinat, Gemüse oder Suppeneinlage eignen. Die ideale Pflanze also für den kleinen Garten, denn an Boden braucht sie nicht mehr als einen halben Quadratmeter. Erst wenn die Tage kürzer werden gerät der Baumspinat in Blühstimmung. Ab September bilden sich die langen hoch aufragenden Rispen mit den winzigen unauffälligen Blüten. Die Samen, die sich daraus entwickeln, lassen sich wie Amaranth in der Küche verwenden. Der »Baum« kann aber auch stehen bleiben und liefert dann während des Winters Futter für verschiedene Vogelarten. Von Vögeln und Wind verstreute Samen warten auf ihre Chance im nächsten Frühjahr. Erstaunlich ist immer wieder, wie aus einem so winzigen Körnchen innerhalb weniger Wochen eine so große Pflanze entstehen kann.

Kulinarisches

Kartoffel-Melden-Suppe

Zutaten

  • 500 g Kartoffeln
  • 200 g Meldenblätter
  • 1 Zwiebel
  • 2El Butter
  • 200ml Gemüsebrühe
  • 100ml Sahne
  • gemahlener Kreuzkümmel, Salz, Pfeffer


  • Kartoffeln und Zwiebel schälen und in möglichst kleine Würfel schneiden
  • Butter bei mittlerer Hitze flüssig werden lassen, den Kreuzkümmel, Kartoffelwürfel und Zwiebel darin unter häufigem Wenden anbraten
  • Meldenblätter von harten Stielen befreien und in schmale Streifen schneiden, zu den leicht gebräunten Kartoffeln geben
  • Gemüsebrühe und Sahne angießen, das Ganze etwa eine Viertelstunde sachte köcheln lassen, zum Schluss mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen