Winterheckezwiebel (Allium fistulosum)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Winterheckezwiebel, Austrieb (14.4.)
Winterheckezwiebel, Blüte (6.6.)

Ewige Zwiebel

Botanischer Name

»Allium« lat. Lauch, Knoblauch von halare - ausdünsten, starken Geruch verbreiten, »fistulosum« lat. röhrig, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Japanese bunching Onion, Spanish Onion

Familie

Lauchgewächse, Alliaceae

Verbreitung

China, älteste Hinweise zur Kultivierung stammen aus dem letzten Jahrtausend vor Christus, spätestens seit dem 16. Jahrhundert in Europa bekannt, wahrscheinlich über Russland nach Mitteleuropa eingeführt

Wuchs

ausdauernd, weiße kaum verdickte Zwiebel mit hellen Wurzeln, an milden Standorten wintergrün, sonst einziehend, röhrige Blätter, etwa 1,5cm Durchmesser, bis 50cm lang, Blütenstiel etwa 60cm hoch, Sämlinge sehen anfangs aus wie Gras

Standort

nahrhafter Gartenboden, sonnig bis halbschattig

Blütezeit

Juni, Juli

Blüte

kugelige Dolde mit weißen Blüten, Durchmesser bis 10cm

Fruchtreife

August

Frucht

bei Reife hellbraune Kapsel mit schwarzen, dreikantigen Samen

Vermehrung

Aussaat im Frühjahr, Selbstaussaat, Teilung älterer Pflanzen

Frosthärte

in milden Lagen grün überwinternd, sonst unterirdisch als schmale Zwiebel

Tierische Besucher

Bestäubung durch Bienen und Hummeln, gelegentlich Befall durch Lauchfliegen

Pflege

alle paar Jahre teilen und an neuen Platz setzen

Verwendbare Teile

Schlotten, frisch verwenden für Salate

Inhaltsstoffe

ätherische Öle, Alliin, Allicin, Polysulfide, Kieselsäure, Mangan, Fluor, Magnesium, Kalium, Vitamine, Pektin

Status

anwesend

Literatur

  • Alte Gemüsesorten S.129, Elke Achtner-Theiss, Sabine Kumm (2015)
  • Arche Noah Kochbuch S.75, Beate Koller, Johann Reisinger, Stefen Liewehr (2011)
  • Der neugierige Gärtner S.40, Jürgen Dahl (1998)
  • Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.234, Deni Bown (1995)
  • Handbuch Samengärtnerei S.379, Andrea Heistinger (2004)
  • Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.268, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008)
  • Wintergemüse anbauen S.129, Burkhard Bohne (2018)
  • Zeit im Garten S.141, Jürgen Dahl (1991)
  • kraut&rüben 8/1998, 12/2008

Geschichte und Geschichten

In milden Lagen bleibt die Winterheckezwiebel das ganze Jahr über grün, das verhalf ihr zu ihrem Namen. Als Wildform ist diese Lauchart nicht bekannt, sie wurde aber schon seit Urzeiten in China kultiviert. Dort wird sie heute häufig als Einjährige angebaut, nicht wie bei uns, wo sie mehrjährig große Horst ausbilden kann. Im Garten kann die Pflanze viele Jahre an ihrem Platz bleiben, wächst immer wieder nach, je nachdem wie häufig sie beerntet wird. Richtige Zwiebeln bilden sich nicht aus, die röhrigen Blätter gehen in einen am Grund nur leicht verdickten Schaft über. Die Verwendung ist ähnlich der von Frühlingszwiebeln.

In China ist die Winterheckezwiebel seit mindestens 2000 Jahren in Kultur, dafür gab es keine Speisezwiebeln wie wir sie kennen. Möglicherweise kam sie über Russland nach Mitteleuropa. In England wurde sie um 1630 eingeführt. Rund um München wurde sie Ende des 18. Jahrhunderts großflächig angebaut.