Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Scharfer Hahnenfuß, Jungpflanze (16.3.)
Scharfer Hahnenfuß, Winterruhe (28.2.)
Scharfer Hahnenfuß, Wuchs (17.4.)
Scharfer Hahnenfuß, Blüte (19.4.)
Scharfer Hahnenfuß, Samenstand (1.5.)

Botanischer Name

»Ranunculus« lat. Fröschlein (Hahnenfußgewächse mögen feuchten Boden), »acris« von lat. acer - scharf (bezogen auf den brennend scharfen Milchsaft in den Pflanzenstängeln), Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Meadow Buttercup, Tall Buttercup, Common Buttercup

Familie

Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae

Verbreitung

Europa, Asien, Nordafrika

Wuchs

ausdauernd, verzweigtes kompaktes Wurzelsystem bis 50cm tief, rosettig, Laubblätter im Austrieb weiß filzig behaart, lang gestielte handförmig gelappte Blätter, unterseits schwach behaart, Blütenstand bis 80cm hoch, Laubblätter am Blütenstand nach oben hin immer schmaler werdend

Standort

sonnig bis halbschattig, mäßig nährstoffreicher eher feuchter Boden

Blütezeit

April, Mai, Juni, Juli, August

Blüte

fünfzählig, Kelchblätter schwach behaart, Kronblätter glänzend gelb, schalenartige Blüte mit vielen Staubgefäßen, an verzweigten locker aufgebauten Blütenständen, abends nicken die Blüten leicht und sind nicht ganz so weit geöffnet wie am Tag

Fruchtreife

Juli, August, September

Frucht

annähernd kugelige aus kleinen Nüsschen zusammengesetzte Frucht

Vermehrung

durch Selbstaussaat

Frosthärte

teils absterbend, Grundrosette meist grün überwinternd

Tierische Besucher

Bestäubung durch Fliegen, aber auch durch verschiedene Wildbienenarten, insbesondere die Hahnenfuß-Scherenbiene (Chelostoma florisomne)

Pflege

Rückschnitt im Frühjahr

Verwendbare Teile

Giftpflanze, der Pflanzensaft kann Hautrötungen, Schwellungen und Blasenbildung hervorrufen

Inhaltsstoffe

Protoanemonin, Anemonin, Ranunculin, Saponine

Status

anwesend

Literatur

  • A Contemplation upon Flowers S.70, Bobby J. Ward (1999)
  • Die Kräuter in meinem Garten S.225, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (1999)
  • Giftpflanzen Pflanzengifte S.601, Roth, Daunderer, Kormann (1994)

Geschichte und Geschichten

Manchmal tauchen Pflanzen aus dem Nichts im Garten auf und keiner weiß, woher sie gekommen sind. So auch der Scharfe Hahnenfuß, der eines Tages seine goldgelben Blüten über typischem Hahnenfußblattwerk öffnete. Wie seine Verwandten mag auch der Scharfe Hahnenfuß eher feuchten Untergrund. Ansonsten ist die an wilde Wiesen gewöhnte Pflanze anspruchslos. Sie bleibt an dem ihr zugewiesenen Platz, breitet sich nur zögerlich aus und der locker aufgebaute Blütenstand lässt die kleinen Schalenblüten in etwa fünfzig Zentimeter Höhe tanzen. Die Laubblätter der Pflanze ähneln denen des Wiesenstorchschnabels, während der aber im Winter vollständig einzieht, bleibt die bodenständige Rosette des Hahnenfuß grün. Wie alle Hahnenfußgewächse enthält auch der Scharfe Hahnenfuß Protoanemonin, was bei großen Beständen auf Weiden zum Problem werden kann, da die Pflanze auch für Tiere giftig ist. Im getrockneten Zustand kann sie hingegen gefahrlos verfüttert werden, da sich das Protoanemonin beim Trocknen abbaut. Auch beim Hantieren mit der Pflanze im Garten ist Vorsicht geboten, da der Pflanzensaft zu Hautreizungen führen kann. Der Pollen kann heuschnupfenartige Symptome hervorrufen.