Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris)
Weitere Namen
Botanischer Name
»Ranunculus« lat. Fröschlein (Hahnenfußgewächse mögen feuchten Boden), »acris« von lat. acer - scharf (bezogen auf den brennend scharfen Milchsaft in den Pflanzenstängeln), Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Meadow Buttercup, Tall Buttercup, Common Buttercup
Familie
Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae
Verbreitung
Europa, Asien, Nordafrika
Wuchs
ausdauernd, verzweigtes kompaktes Wurzelsystem bis 50cm tief, rosettig, Laubblätter im Austrieb weiß filzig behaart, lang gestielte handförmig gelappte Blätter, unterseits schwach behaart, Blütenstand bis 80cm hoch, Laubblätter am Blütenstand nach oben hin immer schmaler werdend
Standort
sonnig bis halbschattig, mäßig nährstoffreicher eher feuchter Boden
Blütezeit
April, Mai, Juni, Juli, August
Blüte
fünfzählig, Kelchblätter schwach behaart, Kronblätter glänzend gelb, schalenartige Blüte mit vielen Staubgefäßen, an verzweigten locker aufgebauten Blütenständen, abends nicken die Blüten leicht und sind nicht ganz so weit geöffnet wie am Tag
Fruchtreife
Juli, August, September
Frucht
annähernd kugelige aus kleinen Nüsschen zusammengesetzte Frucht
Vermehrung
durch Selbstaussaat
Frosthärte
teils absterbend, Grundrosette meist grün überwinternd
Tierische Besucher
Bestäubung durch Fliegen, aber auch durch verschiedene Wildbienenarten, insbesondere die Hahnenfuß-Scherenbiene (Chelostoma florisomne)
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr
Verwendbare Teile
Giftpflanze, der Pflanzensaft kann Hautrötungen, Schwellungen und Blasenbildung hervorrufen
Inhaltsstoffe
Protoanemonin, Anemonin, Ranunculin, Saponine
Status
anwesend
Literatur
- A Contemplation upon Flowers S.70, Bobby J. Ward (1999)
- Die Kräuter in meinem Garten S.225, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (1999)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.601, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
Geschichte und Geschichten
Manchmal tauchen Pflanzen aus dem Nichts im Garten auf und keiner weiß, woher sie gekommen sind. So auch der Scharfe Hahnenfuß, der eines Tages seine goldgelben Blüten über typischem Hahnenfußblattwerk öffnete. Wie seine Verwandten mag auch der Scharfe Hahnenfuß eher feuchten Untergrund. Ansonsten ist die an wilde Wiesen gewöhnte Pflanze anspruchslos. Sie bleibt an dem ihr zugewiesenen Platz, breitet sich nur zögerlich aus und der locker aufgebaute Blütenstand lässt die kleinen Schalenblüten in etwa fünfzig Zentimeter Höhe tanzen. Die Laubblätter der Pflanze ähneln denen des Wiesenstorchschnabels, während der aber im Winter vollständig einzieht, bleibt die bodenständige Rosette des Hahnenfuß grün. Wie alle Hahnenfußgewächse enthält auch der Scharfe Hahnenfuß Protoanemonin, was bei großen Beständen auf Weiden zum Problem werden kann, da die Pflanze auch für Tiere giftig ist. Im getrockneten Zustand kann sie hingegen gefahrlos verfüttert werden, da sich das Protoanemonin beim Trocknen abbaut. Auch beim Hantieren mit der Pflanze im Garten ist Vorsicht geboten, da der Pflanzensaft zu Hautreizungen führen kann. Der Pollen kann heuschnupfenartige Symptome hervorrufen.