Kalifornischer Mohn (Eschscholzia californica)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Kalifornischer Mohn, Sämlinge (19.3.)
Kalifornischer Mohn, Jungpflanze (1.5.)
Kalifornischer Mohn, Blüte (3.7.)
Kalifornischer Mohn, Knospe (Schlafmützchen) (3.8.)
Kalifornischer Mohn, Samen

Schlafmützchen, Goldmohn,

Botanischer Name

»Eschscholzia« nach Johann Friedrich Eschscholtz, einem deutsch-baltischen Mediziner, »californica« aus Kalifornien stammend, Erstbeschreibung 1820 durch Adelbert von Chamisso (1781-1838) deutscher Naturforscher und Dichter

Englischer Name

Californian Poppy

Familie

Mohngewächse, Papaveraceae

Verbreitung

Südwestliches Nordamerika (Kalifornien und Mexiko)

Wuchs

ein- bis zweijährig, helle, verzweigte Wurzel, blaugrünes fein zerteiltes Laub mit leicht wachsartigem Überzug, buschiger Wuchs etwa 25cm hoch, Blütenstand bis 40cm hoch, zum Ende der Saison leicht auseinander fallend, die Pflanze enthält keinen Milchsaft sondern eine wässrige Flüssigkeit

Standort

sonnig, eher magerer Gartenboden

Blütezeit

Mai, Juni, Juli, August, September, (Oktober)

Blüte

spitz zulaufende Knospe, die an eine Schlafmütze erinnert, Kelchblatt löst sich in einem Stück von der Naht unten an der Knospe, sitzt dann anfangs auf der noch geschlossenen Blüte auf, vierzählige schalenartige Blüten, weiß, rosa, gelb, orange, bei feuchter Witterung bleiben sie geschlossen

Fruchtreife

August, September, Oktober

Frucht

etwa 10cm lange schmale doppelt öffnende Schote, innen gerippt, mit kleinen kugeligen netzartig gemusterten Samen

Vermehrung

durch Aussaat im Frühjahr, Keimdauer etwa 8-10 Tage, sät sich an zusagendem Standort gerne selbst aus, keimt dann schon im Februar

Frosthärte

Pflanze übersteht kurze Frostphasen, erfriert bei strengerem Frost, Samen frosthart

tierische Besucher

Bestäubung durch Bienen und Hummeln

Pflege

Aussaat im Frühjahr an Ort und Stelle, lässt sich nicht gerne verpflanzen (wenn, dann nur im Sämlings-Stadium mit viel Erde drumherum)

Verwendbare Teile

blühendes Kraut wirkt schmerzlindernd, bei Nervosität und Unruhe, keine Selbstmedikation da giftig

Inhaltsstoffe

Eschscholzin, Ionidin, Homochelidonin, Cryptopin, weitere Alkaloide

Status

im Sommer anwesend

Literatur

  • Bienenweide und Hummelparadies S.198, Dave Goulson (2021)
  • Kräuter S.126, Burkhard Bohne (2010)
  • Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.280, Deni Bown (1996)
  • Giftpflanzen Pflanzengifte S.331, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
  • Neophyten S.308, Norbert Griebl (2020)
  • kraut&rüben 6/ 2004, 6/2008 S.52, 5/2019 S.6

Geschichte und Geschichten

In seiner Heimat bildet der Kalifornische Mohn große Bestände, weite Landschaften leuchten während der Blütezeit in kräftigen Goldtönen. Bis in 2000m Höhe gedeiht die eher zart wirkende Pflanze, die in milden Gegenden überwintert und sonst jedes Jahr neu aus Samen heran wächst. 1903 wurde Pflanze zur Staatsblume Kaliforniens erklärt. Ihre intensiv leuchtende Farbe machte sie schnell zu einem Kandidaten für den Garten. Dort bevorzugt sie sonnige Plätze mit mittlerem Nährstoffgehalt. Anders als andere Mohngewächse enthält sie keinen weißen Milchsaft sondern eine wässrige Flüssigkeit. Ist sie einmal im Garten angekommen und hat einen ihr zusagenden Platz gefunden, so sät sie sich zuverlässig immer wieder selbst aus. Die ersten Keimlinge erscheinen oft schon im Februar, sind gut zu erkennen, da schon die Keimblätter geteilt sind und das zarte Blaugrün tragen. Bleibt der Spätwinter eher mild, wachsen die Pflanzen recht schnell, blühen entsprechend früh und das den ganzen Sommer durch bis zum Frost.