Römischer Ampfer (Rumex scutatus)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Römischer Ampfer, Austrieb (13.4.)
Römischer Ampfer, Blüte (26.5.)
Römischer Ampfer, Samen

Schildampfer, Agrest-Ampfer

Botanischer Name

»Rumex« (1) abgeleitet von rumos - sauer, bitter (2) rumex - spitzes Wurfgeschoss in Anlehnung an die Blattform, »scutatus« lat. mit einem Schild versehen (Blattform), Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Buckler-Leaved Sorrel

Familie

Knöterichgewächse, Polygonaceae

Verbreitung

Südeuropa

Wuchs

ausdauernd, horstig, kurze Ausläufer bildend, bläulich graugrüne schildförmige Blätter, Blütenstände etwa 60cm hoch

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden, bevorzugt feuchten Untergrund, kommt aber auch erstaunlich gut mit trockenen Gegebenheiten zurecht

Blütezeit

(Juni), Juli, August

Blüte

schmaler rispenartiger Blütenstand mit unscheinbaren grünlichen Blüten

Fruchtreife

September

Frucht

kleine Körnchen

Vermehrung

durch Teilung

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

da es unter der Blattmasse der Pflanze im Sommer recht feucht bleibt, ist sie ein bevorzugter Rückzugsort für Schnecken

Pflege

Rückschnitt im Frühjahr, Rückschnitt nach der Blüte fördert Blattwachstum

Verwendbare Teile

frische Blätter als mild säuerliche Salatzutat, in Kräuterbutter oder -Quark

Inhaltsstoffe

Oxalsäure, Vitamin C

Status

anwesend, Ableger vorhanden

Literatur

  • Arche Noah Kochbuch S.72, S.195, Beate Koller, Johann Reisinger, Stefen Liewehr (2011)
  • Das Kräuterkulinarium S.28, Maiga Werner (2014)
  • Das neue BLV Buch der Kräuter S.98, Richard Mabey (Hrsg.) (1989)
  • Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.344, Deni Bown (1996)
  • Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.144, Adelbert von Chamisso (1827)
  • Kräuterspezialitäten S.35, Marie-Luise Kreuter (2006)
  • Nutzpflanzen in Deutschland S.445, Udelgard Körber-Grohne
  • Wintergemüse anbauen S.104, Burkhard Bohne (2018)
  • kraut&rüben 1/2007 S.29

Geschichte und Geschichten

Der Schildampfer stammt aus wärmeren Gegenden, ist bei uns aber komplett frosthart. Ausgrabungsfunde belegen, dass die Pflanze durch die Römer nach Deutschland gebracht und zu Nahrungszwecken angebaut wurde. In Weinbaugebieten hat sie sich ausgewildert gehalten, bevorzugt warme Standorte wie zum Beispiel Steinmauern die sich bei Sonnenschein aufheizen. Schon früh im Jahr zeigen sich die ersten Triebe des Römischen Ampfers, die seine Familienzugehörigkeit deutlich machen. Wie ein kurzer auf dem Kopf stehender Schild sehen sie aus, sind von hell graugrüner Farbe und haben eine wachsartig stumpfe Oberfläche. Die Pflanze breitet sich über den Wurzelstock aus, kann gelegentlich geteilt werden, wenn sie zu groß wird. Sie stellt keine großen Ansprüche an den Boden, kann über etliche Jahre am selben Standort bleiben. Im Hochsommer erscheinen die unauffälligen Blütenstände, die nicht sonderlich standfest sind und wenn sie nicht hochgebunden werden leicht umfallen. Der Schildampfer kann den ganzen Sommer hindurch beerntet werden, die Blätter sind knackig und haben eine milde Säure. Sie lassen sich leicht abzupfen. Nach einem Rückschnitt treibt der Ampfer schnell wieder aus. Im Herbst können die abgestorbenen Reste auf der Wurzel liegen bleiben bis zum Frühjahr, sie schützen die Pflanze vor Austrocknung und kalten Winden.

Kulinarisches

  • Schildampferpesto mit Kürbiskernen
  • Ampferblätter
  • geröstete Kürbiskerne
  • Parmesan
  • Kürbiskernöl
  • Salz
  • Etwa gleiche Mengen von Ampferblättern und Kürbiskernen mit Parmesan, Salz und dem Öl pürieren, in ein sauberes Glas füllen und mit einer Schicht Kürbiskernöl abdecken. Im Kühlschrank hält sich das Pesto etwa zwei bis drei Wochen.
  • Alternativ können auch geröstete Sonnenblumenkerne und Sonnenblumenöl verwendet werden.