Färberkrapp (Rubia tinctorum): Unterschied zwischen den Versionen

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oberirdisch absterbend, frosthart
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====Tierische Besucher====
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die kleinen Blüten werden häufig von Ameisen besucht
====Pflege====
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die Pflanze neigt zum Wuchern, überwächst im Sommer alles, was ihr in die Quere kommt, verursacht beim Ausreißen heftige Schrammen
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====Literatur====
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* Die Kräuter in meinem Garten S.165, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2009)
* Die Kräuter in meinem Garten S.165, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2009)
* Die Weltgeschichte der Pflanzen S.425, Wolfgang Seidel (2012)
* Kräuter S.172, Burkhard Bohne (2010)
* Kräuter S.172, Burkhard Bohne (2010)
* New Kreüterbuch Cap.CVII, Leonhart Fuchs (1543)
* New Kreüterbuch Cap.CVII, Leonhart Fuchs (1543)
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====Geschichte und Geschichten====
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Der Färberkrapp ist sowas wie der große Bruder des Klettenlabkrautes. Im Gegensatz zu diesem ist er ausdauernd und kommt jedes Jahr aus seiner kräftigen, zähen Wurzel wieder. Die jungen Triebe sind von kräftigem Grün, die schmalen Blätter sitzen in Quirlen um denn vierkantigen Stängel. Stängel und Blätter sind mit winzigen Widerhaken versehen, die sich sehr erfolgreich an allem festhalten, was rundherum wächst. Nach einer kurzen Orientierungsphase kennt die Pflanze kein Halten mehr und überwächst jede Konkurrenz in kurzer Zeit. Genau wie das Klettenlabkraut ist sie auf Kletterhilfen angewiesen, der Stängel bleibt weich und instabil. Ein bisschen Vorsicht ist geboten im Umgang mit dem bald dichten Gewirr aus Trieben, die Widerhäckchen machen die ganze Pflanze so rau, dass sie auf der Haut schmerzhafte Schrammen hinterlässt. Die kleinen gelben Blüten fallen kaum auf, eher schon die sich im Anschluss entwickelnden schwarzen Beeren. Die darin enthaltenen Samen sind dann wieder genauso keimfreudig wie die des Klettenlabkrautes, was im folgenden Frühjahr deutlich wird. Färberkrapp braucht ein mildes Klima, wurde in Deutschland besonders in Weinbaugegenden angebaut, so zum Beispiel im Rheintal. Von der Antike bis ins Mittelalter war Krapprot ein begehrtes Handelsgut. Die Verarbeitung der Pflanze verlangte allerdings viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Die Farbstoffe befinden sich in den Wurzeln, die von mehrjährigen Pflanzen geerntet wurden und aufwändig getrocknet, zerkleinert und mit einer Beize vermischt werden mussten. Im Jahre 1869 gelang es, den Krappfarbstoff - das Alicarin - künstlich herzustellen, wenig später brach der Anbau der Pflanze komplett zusammen.
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Version vom 5. August 2017, 18:08 Uhr

Weitere Namen

Färberkrapp, Austrieb (31.3.)
Färberkrapp, Früchte (9.9.)

Botanischer Name

»Rubia« von der indogermanischen Wurzel rudhio - rot, »tinctoria« lat. tinctorius - Färber-

Englischer Name

Madder

Familie

Rötegewächse, Rubiaceae

Verbreitung

Südeuropa, Kleinasien

Wuchs

ausdauernd, rote färbende Pfahlwurzel, Triebe mit harten Widerborsten besetzt mit denen sich die Pflanze in der umgebenen Vegetation nach oben zieht, Blüten in den Blattachseln in offenen Trugdolden

Standort

sonnig, nahrhafter Boden

Blütezeit

Juni ,Juli, August

Blüte

unauffällige Trugdolden mit kleinen gelben vierzähligen Blüten

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

schwarze Beere

Vermehrung

durch Aussaat

Frosthärte

oberirdisch absterbend, frosthart

Tierische Besucher

die kleinen Blüten werden häufig von Ameisen besucht

Pflege

die Pflanze neigt zum Wuchern, überwächst im Sommer alles, was ihr in die Quere kommt, verursacht beim Ausreißen heftige Schrammen

Verwendbare Teile

getrocknete Wurzel zum Färben von Stoffen, erst beim Trocknen entsteht der rote Farbstoff, früher in Medikamenten zur Verhinderung von Gallen- und Blasensteinen eingesetzt

Inhaltsstoffe

Farbstoffe Alicarin, Pseudopurpurin, Lucidin

Status

anwesend, Jungpflanzen vorhanden

Literatur

  • Die Kräuter in meinem Garten S.165, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2009)
  • Die Weltgeschichte der Pflanzen S.425, Wolfgang Seidel (2012)
  • Kräuter S.172, Burkhard Bohne (2010)
  • New Kreüterbuch Cap.CVII, Leonhart Fuchs (1543)
  • Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.292, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008)

Geschichte und Geschichten

Der Färberkrapp ist sowas wie der große Bruder des Klettenlabkrautes. Im Gegensatz zu diesem ist er ausdauernd und kommt jedes Jahr aus seiner kräftigen, zähen Wurzel wieder. Die jungen Triebe sind von kräftigem Grün, die schmalen Blätter sitzen in Quirlen um denn vierkantigen Stängel. Stängel und Blätter sind mit winzigen Widerhaken versehen, die sich sehr erfolgreich an allem festhalten, was rundherum wächst. Nach einer kurzen Orientierungsphase kennt die Pflanze kein Halten mehr und überwächst jede Konkurrenz in kurzer Zeit. Genau wie das Klettenlabkraut ist sie auf Kletterhilfen angewiesen, der Stängel bleibt weich und instabil. Ein bisschen Vorsicht ist geboten im Umgang mit dem bald dichten Gewirr aus Trieben, die Widerhäckchen machen die ganze Pflanze so rau, dass sie auf der Haut schmerzhafte Schrammen hinterlässt. Die kleinen gelben Blüten fallen kaum auf, eher schon die sich im Anschluss entwickelnden schwarzen Beeren. Die darin enthaltenen Samen sind dann wieder genauso keimfreudig wie die des Klettenlabkrautes, was im folgenden Frühjahr deutlich wird. Färberkrapp braucht ein mildes Klima, wurde in Deutschland besonders in Weinbaugegenden angebaut, so zum Beispiel im Rheintal. Von der Antike bis ins Mittelalter war Krapprot ein begehrtes Handelsgut. Die Verarbeitung der Pflanze verlangte allerdings viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Die Farbstoffe befinden sich in den Wurzeln, die von mehrjährigen Pflanzen geerntet wurden und aufwändig getrocknet, zerkleinert und mit einer Beize vermischt werden mussten. Im Jahre 1869 gelang es, den Krappfarbstoff - das Alicarin - künstlich herzustellen, wenig später brach der Anbau der Pflanze komplett zusammen.