Silberwurz (Dryas octopetala): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Februar 2018, 18:04 Uhr
Weitere Namen
Silur, Alpensilberwurz
Botanischer Name
»Dryas« lat. Baumnymphe, »octopetala« von gr. octo - acht und gr. petalon - (Kron-)Blatt (die Blüte hat meist 8 Kronblätter)
Englischer Name
Mountain Avens
Familie
Rosengewächse, Rosaceae
Verbreitung
Bergregionen Europas,Asien
Wuchs
flache Polster bildende Staude, runzlige gekerbte oberseits dunkelgrüne Blätter, unterseits silbrig, kaum 5cm hoch, Blütenstand 10-15cm hoch
Standort
sonnig, kalkhaltiger Boden, häufig in felsigen Gebieten, bis in Hochgebirgsregionen
Blütezeit
Juni, Juli, August
Blüte
fünf- bis achtzählige weiße Blüte, viele gelbe Staubfäden
Fruchtreife
September
Frucht
kleiner brauner Same mit weichem flauschigem Pappus
Vermehrung
durch Aussaat, Teilung älterer Pflanzen
Frosthärte
grün überwinternd
Tierische Besucher
Pflege
kaum Pflege nötig, aufpassen, dass sie nicht überwuchert wird
Verwendbare Teile
junge Blätter, nervenstärkend, zusammenziehend, Tee als Mundspülung bei Zahnfleischentzündungen
Inhaltsstoffe
Triterpensaponine, Gerbstoffe, organische Säuren, Vitamine, Mineralstoffe, Flavonoide
Status
zur Zeit abwesend
Literatur
- Brockengarten im Harz S.80, Friedrich Ebel u.a. (1999)
- Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.246, Heinz Görz (1987)
- Wildblumen im Hausgarten S.113, John Stevens (1987)
Geschichte und Geschichten
Auch wenn die Silberwurz auf den ersten Blick eher klein und unscheinbar wirkt, kann sie doch auf eine große Geschichte zurück blicken. Sie gehört zu den Pflanzen, die mit harten klimatischen Bedingungen gut zu Recht kommen und war während der Eiszeiten im europäischen Raum so weit verbreitet, dass ein ganzes Zeitalter nach ihr benannt wurde. Im Dryas wuchs das Polster bildende Gewächs fast überall von den Alpen bis an die nordischen Vegetationsgrenzen. Heute sind noch weite offene Flächen in Sibirien und den skandinavischen Ländern von Moosen, Flechten und eben der Silberwurz überzogen. Die verholzenden Zwergsträucher können hundert Jahre alt werden, leben mit Wurzelpilzen in Symbiose, die sie bei der Wasserversorgung unterstützen. Im Frühsommer öffnen sich die weißen Blüten mit sechs bis zehn Blütenblättern auf kurzen Stängeln, was bei größeren Polstern eine beeindruckende Fernwirkung hat.