Weinbergslauch (Allium vineale): Unterschied zwischen den Versionen

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durch Brutzwiebeln
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====Frosthärte====
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im Winter einziehend, Zwiebel frosthart
grün überwinternd
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====Geschichte und Geschichten====
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Der Weinbergslauch ist wohl eine der zierlichsten Laucharten. Seine röhrigen Blätter sind noch dünner als die vom Schnittlauch, schimmern graugrün und werden zwanzig bis dreißig Zentimeter hoch. Sie stehen zwar dicht beieinander, bilden aber keine so kompakten Büschel wie Schnittlauch und sind fast ganzjährig grün. Im Sommer wachsen längere Stängel, die innen durch ein festes Gewebe stabilisiert sind. An ihren Enden bilden sich dichte Köpfchen aus winzigen Brutzwiebeln, zwischen denen einzelne kurz gestielte Blüten sitzen. Die Blüten sind meist steril , so dass nur selten Samen ausgebildet werden. Die Pflanze vermehrt sich aber sehr erfolgreich durch die vielen Brutzwiebelchen. Fällt ein komplettes Köpfchen vom Stängel, so erscheint entweder schon im Herbst oder im nächsten Frühjahr ein ganzes Büschel von nadeldünnen Halmen. Auch wenn der Weinbergslauch wie sein Name nahelegt, warme Gegenden vorzieht, sind seine im Boden verborgenen Zwiebeln doch erstaunlich frosthart und häufig sind schon Ende Januar die ersten Triebe zu sehen. Der Standort sollte eher aus leichtem durchlässigem Boden bestehen, Staunässe mögen die Pflanzen gar nicht. Wie alle Mitglieder der Familie Lauch ist auch dieser in der Küche verwendbar, die Halme wie Schnittlauch, die Köpfchen mit den Brutzwiebeln können einfach über das Essen gebröselt werden.   
Der Weinbergslauch ist wohl eine der zierlichsten Laucharten. Seine röhrigen Blätter sind noch dünner als die vom Schnittlauch, schimmern graugrün und werden zwanzig bis dreißig Zentimeter hoch. Sie stehen zwar dicht beieinander, bilden aber keine so kompakten Büschel wie Schnittlauch und sind fast ganzjährig grün. Im Sommer wachsen längere Stängel, die innen durch ein festes Gewebe stabilisiert sind. An ihren Enden bilden sich dichte Köpfchen aus winzigen Brutzwiebeln, zwischen denen einzelne kurz gestielte Blüten sitzen. Die Blüten sind meist steril, so dass nur selten Samen ausgebildet werden. Die Pflanze vermehrt sich aber sehr erfolgreich durch die vielen Brutzwiebelchen. Die sind so leicht, dass sie sich im weiteren Umkreis um die Mutterpflanze verteilen. Fällt ein komplettes Köpfchen vom Stängel, so erscheint entweder schon im Herbst oder im nächsten Frühjahr ein ganzes Büschel von nadeldünnen Halmen. Auch wenn der Weinbergslauch wie sein Name nahelegt, warme Gegenden vorzieht, sind seine im Boden verborgenen Zwiebeln doch erstaunlich frosthart. Meist überwintern sogar die Halme grün, so dass sie bei größeren Beständen als Schnittlauch-Ersatz dienen können. Der Standort sollte eher aus leichtem durchlässigem Boden bestehen, Staunässe mögen die Pflanzen nicht. Wie alle Mitglieder der Familie Lauch ist auch dieser in der Küche verwendbar, die Halme wie Schnittlauch, die Köpfchen mit den Brutzwiebeln können einfach über das Essen gebröselt werden.   


[[Category:Mehrjährige]]
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Version vom 31. März 2018, 09:46 Uhr

Weitere Namen

Weinbergslauch, Austrieb (10.2.)
Weinbergslauch, Knospe (14.5)
Weinbergslauch, Brutzwiebeln und (meist sterile) Blüten (27.6.)

Rebenlauch, Wildlauch

Botanischer Name

»Allium« lat. Lauch, Knoblauch, »vineale« lat. vinum - Wein

Englischer Name

Crow Garlic, Wild Garlic

Familie

Lauchgewächse, Alliaceae

Verbreitung

südliches Mitteleuropa bis ins südliche Skandinavien

Wuchs

ausdauernd, sehr zierlich, röhrige Blätter dünner als Schnittlauch, 20-30cm hoch, Blütenschaft bis 60cm hoch, treibt häufig schon im Januar aus

Standort

magere, sonnige Wiesen, eher trocken

Blütezeit

Juni

Blüte

hoher dünner Stängel, wenige violette, rosa oder weiße Blüten, viele winzige Brutzwiebeln

Fruchtreife

Frucht

nur sehr selten Früchte, die meisten Blüten sind steril

Vermehrung

durch Brutzwiebeln

Frosthärte

grün überwinternd

Tierische Besucher

Pflege

keine Pflege nötig

Verwendbare Teile

Blätter und junge Brutzwiebeln für Kräuterbutter oder Salat

Inhaltsstoffe

Vitamine, Mineralien, ätherische Öle (Allicin)

Status

anwesend, Ableger vorhanden

Literatur

  • Das Kräuterkulinarium S.146, Maiga Werner (2014)
  • Wildpflanzen für jeden Garten S.119, Reinhard Witt (1994)
  • Zeit im Garten S.137, Jürgen Dahl (1991)

Geschichte und Geschichten

Der Weinbergslauch ist wohl eine der zierlichsten Laucharten. Seine röhrigen Blätter sind noch dünner als die vom Schnittlauch, schimmern graugrün und werden zwanzig bis dreißig Zentimeter hoch. Sie stehen zwar dicht beieinander, bilden aber keine so kompakten Büschel wie Schnittlauch und sind fast ganzjährig grün. Im Sommer wachsen längere Stängel, die innen durch ein festes Gewebe stabilisiert sind. An ihren Enden bilden sich dichte Köpfchen aus winzigen Brutzwiebeln, zwischen denen einzelne kurz gestielte Blüten sitzen. Die Blüten sind meist steril, so dass nur selten Samen ausgebildet werden. Die Pflanze vermehrt sich aber sehr erfolgreich durch die vielen Brutzwiebelchen. Die sind so leicht, dass sie sich im weiteren Umkreis um die Mutterpflanze verteilen. Fällt ein komplettes Köpfchen vom Stängel, so erscheint entweder schon im Herbst oder im nächsten Frühjahr ein ganzes Büschel von nadeldünnen Halmen. Auch wenn der Weinbergslauch wie sein Name nahelegt, warme Gegenden vorzieht, sind seine im Boden verborgenen Zwiebeln doch erstaunlich frosthart. Meist überwintern sogar die Halme grün, so dass sie bei größeren Beständen als Schnittlauch-Ersatz dienen können. Der Standort sollte eher aus leichtem durchlässigem Boden bestehen, Staunässe mögen die Pflanzen nicht. Wie alle Mitglieder der Familie Lauch ist auch dieser in der Küche verwendbar, die Halme wie Schnittlauch, die Köpfchen mit den Brutzwiebeln können einfach über das Essen gebröselt werden.