Korea-Berberitze (Berberis koreana): Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 42: | Zeile 42: | ||
* Wildobst S.93, Helmut Pirc | * Wildobst S.93, Helmut Pirc | ||
* Wo der Pfeffer wächst S.37, Hansjörg Küster (1987) | * Wo der Pfeffer wächst S.37, Hansjörg Küster (1987) | ||
* kraut&rüben 9/2018 S.64 | |||
====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== |
Version vom 27. August 2018, 06:33 Uhr
Weitere Namen
Sauerdorn, Essigstrauch, Reselbeere, Bubenstrauch
Botanischer Name
»Berberis« Herkunft unklar, möglicherweise bezogen auf die Berber, »vulgaris« lat. gewöhnlich
Englischer Name
Barberry
Familie
Sauerdorngewächse, Berberidaceae
Verbreitung
gemäßigtes Europa
Wuchs
Strauch mit rutenförmigen, überhängenden Zweigen bis 3m hoch, stark bedornt, Blüten in hängenden Trauben, Früchte winterhaftend
Standort
sonnig bis halbschattig, Waldränder, eher trockener, kalkhaltiger Boden
Blütezeit
Mai bis Juni
Blüte
Einzelblüten gelb, narzissenähnlich in bis 7cm langen Trauben wachsend
Fruchtreife
August, September, Oktober
Frucht
längliche rote Beere mit Steinkern
Vermehrung
Stecklinge, Selbstaussaat
Frosthärte
teilweise laubabwerfend, frosthart, Beeren bleiben an den Zweigen
Pflege
Schnitt möglich aber nicht notwendig
Verwendbare Teile
Beeren frisch oder getrocknet (in Persien auf jedem Markt zu haben) als Kuchenbelag ,im Müsli, als Marmelade oder Gelee, Wurzel als Tee bei Leber- und Gallenbeschwerden, Kopfschmerzen, blutreinigend, auf Grund des Berberingehaltes sehr vorsichtig dosieren
Inhaltsstoffe
Berberin, ätherisches Öl, 10% Fruchtsäure, Vitamin C, Carotinoide, Dextrose, Lavulose, Alkaloide
Status
zur Zeit nur Berberis thunbergii
Literatur
- Das kleine Buch der botanischen Wunder S.64, Ewald Weber (2012)
- Die Kräuter in meinem Garten S.78, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Feld- Wald- und Wiesenkochbuch S.12, Eve Marie Helm (1978)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.167, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Homegrown Revolution S. 255, James Wong (2012)
- Paradiesapfel und Pastorenbirne S.143, Erika Schermaul (2004)
- Wildobst S.93, Helmut Pirc
- Wo der Pfeffer wächst S.37, Hansjörg Küster (1987)
- kraut&rüben 9/2018 S.64
Geschichte und Geschichten
Berberitzen sind an das kontinentale Klima Europas angepasste Sträucher, die sommerliche Trockenheit genauso vertragen wie kalte Winter. Diesen Eigenschaften verdanken sie ihren häufigen Einsatz als Straßenbegleitgrün oder effektive Begrenzung von Parkanlagen. Die zunächst aufrecht wachsenden, später überhängenden Triebe werden bis zu drei Meter lang und sind so kräftig bedornt, dass niemand ihnen freiwillig zu nahe kommt. Rinde, Holz und Wurzel enthalten giftige Alkaloide, in der Hauptsache Berberin, das alle inneren Teile des Strauches gelb färbt. Besonders die Wurzel wird noch heute zum Färben von Stoffen verwendet. Das Holz ist für Intarsienarbeiten gefragt.
In Gärten werden meist Kulturformen der Berberitze angepflanzt, die durch größere Blüten und besondere Blattfärbung zur Geltung kommen. Die Gewöhnliche Berberitze findet sich an kalkhaltigen Standorten. Licht Waldsäume oder auch offene Wiesen bieten ihr gute Wuchsbedingungen. Dort samt sie sich aus und bildet mit der Zeit dichte, fast undurchdringliche Bestände. Für viele Vögel sind diese Strauchdickichte Rückzugsgebiete und Nistgelegenheit. Im Winter bieten sie zudem reichlich Nahrung, da die Beeren bis zum Frühjahr an den Zweigen haften.
Die Beeren sind der einzige ungiftige Teil der Berberitze, wobei die Meinungen bezüglich der Genießbarkeit auseinander gehen. Einige Autoren sagen, nur die Gewöhnliche Berberitze sei essbar, andere weiten das auch auf die anderen Arten aus. Während Berberitzenbeeren bei uns ohnehin nur ein Nischendasein führen, werden sie in Ländern wie Persien auf jedem Markt angeboten und in vielen Speisen als würzende Zutat eingesetzt. Dort existieren auch kernlose Sorten, was die Verarbeitung sehr vereinfacht. Die Beeren entfalten ihr besonderes Aroma erst, wenn sie voll ausgereift sind, vorher sind sie nicht nur sauer sondern auch bitter. Die Säure der reifen Früchte passt sehr gut zu fruchtigen Curries, aber auch Gebäck. Süße Kokosmakronen zum Beispiel bekommen eine ganz besondere Note, wenn die sauren Beeren in den Teig gemischt werden.
Kulinarisches
Ricotta-Tarte mit Berberitzenbeeren
Zutaten
- 60g getrocknete Berberitzenbeeren
- 20ml Orangenlikör
- 1 Packung tiefgefrorener Blätterteig
- 500g Ricotta
- 2 Eier
- 155g Zucker
- 2El Maisstärke
- 60g fein gehacktes Orangeat
- Vanillepulver
- die Berberitzenbeeren über Nacht im Orangenlikör einweichen
- Blätterteig auftauen, die Scheiben aufeinanderlegen und auf etwas 30x40cm ausrollen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen
- bei 220°C etwa eine Viertelstunde backen, bis die Oberfläche leicht gebräunt ist, dabei alle paar Minuten mit einer Gabel einstechen, um den Teig flach zu halten
- Ricotta, Eier, Zucker, Maismehl und Vanille zu einer homogenen Masse verrühren
- Orangeat, Berberitzenbeeren und Likör unterheben
- das Blech aus dem Ofen nehmen und die Ricottamasse gleichmäßig darauf verstreichen
- die Ofentemperatur auf 180°c senken und den Kuchen noch etwa 15 Minuten backen
- aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen und mindestens eine Stunde im Kühlschrank kühlen