Echter Steinklee (Melilotus officinalis): Unterschied zwischen den Versionen
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* Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.310, Deni Bown (1996) | * Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.310, Deni Bown (1996) |
Version vom 6. Januar 2019, 15:28 Uhr
Weitere Namen
Honigklee, Melilotenklee
Botanischer Name
»Melilotus« von gr. meli - Honig und gr. lotos - im Sinne von Klee (Pflanze, die nach Honig duftet und dem Klee ähnlich sieht), »officinalis« lat. als wirksame Droge in Apotheken erhältlich
Englischer Name
Field Melilot
Familie
Schmetterlingsblütler, Fabaceae
Verbreitung
Europa, Asien bis Westchina
Wuchs
ein- bis zweijährig, dreigeteilte schmale am Rand gekerbte Blätter,straff aufrechter Wuchs, Blütenstände verzweigt, bis 1,5m hoch, ganze Pflanze bei schwülwarmer Witterung intensiv nach Heu (Cumarin) duftend
Standort
sonnig, nahrhafter Boden
Blütezeit
(Mai), Juni, Juli, August
Blüte
kleine gelbe Blüten in lang gezogenen Trauben
Fruchtreife
August, September
Frucht
einsamige Hülsen
Vermehrung
durch Aussaat, Selbstaussaat
Frosthärte
Herbstsämlinge überwintern in milden Wintern grün, treiben sonst aus der Wurzel im Frühjahr wieder aus
Tierische Besucher
der intensive Duft lockt zahlreiche Insekten an
Pflege
eventuell Blütenstand hochbinden
Verwendbare Teile
obere Sprossteile mit Blüten, getrocknet als Schlaf förderndes Kräuterkissen (kann bei empfindlichen Menschen Kopfschmerzen auslösen) äußerlich als Auflage bei Stauchungen und Blutergüssen, Tee bei schweren Beinen (Venenerkrankungen), schleimlösend, harntreibend
Inhaltsstoffe
Cumarin, Melilotsäure, Gerbstoffe, Schleimstoffe, Flavonoide, Kalzium
Status
anwesend
Literatur
- Der neugierige Gärtner S.61, Jürgen Dahl (1998)
- Die Kräuter in meinem Garten S.534, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.310, Deni Bown (1996)
- Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.90, Detlev Henschel (2002)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.492, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.148, Heinz Görz (1987)
- Kölbls Kräuterfibel S.147, Konrad Kölbl (1993)
- Kräuter S.143, Burkhard Bohne (2010)
- New Kreüterbuch Cap.CC, Leonhart Fuchs (1543)
- Wildblumen im Hausgarten S.174, John Stevens (1987)
- Wo der Pfeffer wächst S.250, Hansjörg Küster (1987)
- Zeit im Garten S.123, Jürgen Dahl (1991)
Geschichte und Geschichten
Eine blühende Wiese an einem schwülwarmen Sommertag, intensiver Duft nach Heu, das ist der Echte Steinklee, der seine unzähligen gelben Blüten bis zu anderthalb Meter in die Luft reckt. Nicht nur die Blüten, auch der Rest der Pflanze duftet, besonders in angetrocknetem Zustand. Die Sämlinge schieben ihre Wurzeln ein ganzes Stück weit in die Erde. Das ist notwendig, denn der oberirdische Wuchs ist eher locker aufgebaut und fällt leicht auseinander. Stehen die Pflanzen in einer Wiese eng genug beieinander, so stützen sie sich gegenseitig, wachsen miteinander in die Höhe. Im Frühsommer beginnt die Blüte, zieht sich bis weit in den Juli, sogar noch länger, wenn die Wiese zwischendurch gemäht wurde und die Pflanze eine zweite Blüte nachschiebt. Für den Duft ist in erster Linie das Cumarin zuständig, ein häufig auftretender Duftstoff, allgemein bekannt vom Waldmeister. Manche Menschen reagieren mit Kopfschmerzen darauf, andere empfinden den Duft als beruhigend oder einfach nur angenehm. Nach der Blüte bildet der Echte Steinklee viele kleine Schötchen, die jeweils nur einen Samen enthalten. Im Garten sind schon im Herbst die ersten Sämlinge zu finden, weitere erscheinen im Frühjahr.