Andorn (Marrubium vulgare): Unterschied zwischen den Versionen
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* Die Kräuter in meinem Garten S.42, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (1999) | |||
* Giftpflanzen Pflanzengifte S.487, Roth, Daunderer, Kormann (1994) | * Giftpflanzen Pflanzengifte S.487, Roth, Daunderer, Kormann (1994) | ||
* | * Wo der Pfeffer wächst S.17, Hansjörg Küster (1987) | ||
====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== | ||
Schon Hippokrates kannte die schädlingsabwehrende Wirkung des Andorn und auch seine heilsame Wirkung bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Leber und der Lunge. Die aus dem Mittelmeerraum stammende Pflanze wurde in klimatisch begünstigten Gegenden auch diesseits der Alpen angebaut, so auf der Bodensee-Insel Reichenau. Zuständig für die Verbreitung von Heilpflanzen waren die Mönche und ihre Klostergärten. Die häufig von Mauern umgebenen Gärten besaßen ein milderes Kleinklima als die Umgebung, so dass auch empfindlichere Pflanzen leichter über den Winter zu bringen waren. Aus den Klöstern gelangte der Andorn in die Bauerngärten und schließlich auch in die Freiheit. Vereinzelt finden sich in Deutschland auch heute noch Bestände, die aber so rückläufig sind, das die Pflanze unter Schutz gestellt wurde. 2018 war sie die Heilpflanze des Jahres. | |||
Version vom 29. Januar 2019, 18:58 Uhr
Weitere Namen
Berghopfen, Dorant
Botanischer Name
»Marrubium« von hebr. mar - bitter und rob - viel , lat. marrubius - Berghopfen, »vulgare« lat. gewöhnlich
Englischer Name
White Hoarhound
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
Europa, Asien, Nordamerika
Wuchs
ausdauernd, vierkantiger Stängel, 20-60cm hoch, Blätter kreuzgegenständig, ganze Pflanze dicht weiß behaart, längere Stängel werden leicht instabil, ganze Pflanze herb duftend
Standort
Naturstandorte sind Wegränder und offenes Ödland, in Deutschland vom Aussterben bedroht, im Garten sonniger mäßig nährstoffreicher Boden
Blütezeit
Juli, August, September
Blüte
kleine weiße Lippenblüten in Scheinquirlen, die aus den Blattachseln wachsen
Fruchtreife
August, September, Oktober
Frucht
Blütenkelche versteifen während der Samenreife, kleine dunkle Samen
Vermehrung
durch Aussaat
Frosthärte
da die Pflanze ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, ist sie nicht ganz zuverlässig frosthart, braucht bei längerem Kahlfrost Winterschutz, bleibt aber bis in den Winter hinein grün
Tierische Besucher
Bestäubung durch Hummeln und Bienen
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr, eventuell hochbinden
Verwendbare Teile
Tee aus blühendem Kraut wirkt magenstärkend, appetitanregend, Husten stillend
Inhaltsstoffe
Diterpene, Flavonoide, Marrubiin, Cholin, Phenylpropanderivate, Lamiaceen-Gerbstoffe
Status
anwesend
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.42, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (1999)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.487, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Wo der Pfeffer wächst S.17, Hansjörg Küster (1987)
Geschichte und Geschichten
Schon Hippokrates kannte die schädlingsabwehrende Wirkung des Andorn und auch seine heilsame Wirkung bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Leber und der Lunge. Die aus dem Mittelmeerraum stammende Pflanze wurde in klimatisch begünstigten Gegenden auch diesseits der Alpen angebaut, so auf der Bodensee-Insel Reichenau. Zuständig für die Verbreitung von Heilpflanzen waren die Mönche und ihre Klostergärten. Die häufig von Mauern umgebenen Gärten besaßen ein milderes Kleinklima als die Umgebung, so dass auch empfindlichere Pflanzen leichter über den Winter zu bringen waren. Aus den Klöstern gelangte der Andorn in die Bauerngärten und schließlich auch in die Freiheit. Vereinzelt finden sich in Deutschland auch heute noch Bestände, die aber so rückläufig sind, das die Pflanze unter Schutz gestellt wurde. 2018 war sie die Heilpflanze des Jahres.