Rittersporn (Delphinium elatum): Unterschied zwischen den Versionen
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getrocknete Blüten als Tee gemischt mit anderen Kräutern, harntreibend, appetitanregend, die Samen wurden als Brechmittel und gegen Läuse verwendet | getrocknete Blüten als Tee gemischt mit anderen Kräutern, harntreibend, appetitanregend, die Samen wurden als Brechmittel und gegen Läuse verwendet | ||
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Flavonoide, Glycoside, Bitterstoffe, Delphiniumalkaloide (verlieren getrocknet ihre Giftwirkung) | Flavonoide, Glycoside, Bitterstoffe, Delphiniumalkaloide (verlieren getrocknet ihre Giftwirkung), Delphinidin ( das für die blaue Farbe verantwortliche Anthocyan) | ||
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Version vom 8. Februar 2019, 17:17 Uhr
Weitere Namen
Adlerblume, Ottilienkraut
Botanischer Name
»Delphinium« von gr. delphis - Delfin (wegen des Honigsporns, der an einen Delfin erinnert), »elatum« von lat. elatus - hoch, erhaben
Englischer Name
Bee Larkspur
Familie
Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae
Verbreitung
Alpen, Pyrenäen, Russland, Sibirien
Wuchs
kurzlebige Staude, handförmig gelappte langstielige Blätter etwa 30cm hoch Blütenstand bis über 1,5m hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden
Blütezeit
Juni, Juli, August, (September)
Blüte
lockere, lang gezogene Traube mit gestielten gespornten Einzelblüten in blau und lila Schattierungen (selten weiß)
Fruchtreife
September, Oktober
Frucht
dreifächerige Balgfrucht, schwarze kantige Samen
Vermehrung
durch Aussaat im Sommer
Frosthärte
grün überwinternd
Tierische Besucher
leider wird Rittersporn, besonders der junge Austrieb, sehr gerne von Schnecken kahl gefressen, Bestäubung hauptsächlich durch Hummeln und Schmetterlinge
Pflege
um das Leben der Pflanze zu verlängern Blütenstiele vor der Samenreife abschneiden, dann häufig Nachblüte im Herbst
Verwendbare Teile
getrocknete Blüten als Tee gemischt mit anderen Kräutern, harntreibend, appetitanregend, die Samen wurden als Brechmittel und gegen Läuse verwendet
Inhaltsstoffe
Flavonoide, Glycoside, Bitterstoffe, Delphiniumalkaloide (verlieren getrocknet ihre Giftwirkung), Delphinidin ( das für die blaue Farbe verantwortliche Anthocyan)
Status
anwesend
Literatur
- Blumen und Kräuter, Geheimnisvolle Namen... S.150, Ulrich Völkel (2010)
- Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Giftpflanzen Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Mein Garten S.480, Vita Sackville-West (1951-1958)
Geschichte und Geschichten
Rittersporn ist eine eher kurzlebige Staude, die mit ihren intensiven Farben jedes Staudenbeet zum Leuchten bringt. Viele der hochgezüchteten Sorten überstehen kaum den Sommer ihrer Pflanzung, dauerhafter sind halb wilde Pflanzen, die sich im Garten selbst ausgesät haben. Wenn die so groß sind, dass sie als Rittersporn zu erkennen sind, haben sie die erste Hürde schon genommen - sie haben die Angriffe der Schnecken überstanden. Pflanzen die das einmal geschafft haben bleiben in der Regel auch weiterhin verschont und können zu kräftigen Stauden heranwachsen, solange sie an dem von ihnen gewählten Platz bleiben dürfen. Werden sie verpflanzt, macht sie das vorübergehend anfälliger und schon sind die Mollusken wieder da. Im zeitigen Frühjahr ist besondere Vorsicht geboten, der junge Austrieb ist natürlich besonders lecker. Mit der Zeit werden die Blätter fester, und wenn genügend von ihnen an der Pflanze verblieben sind, triebt sie im Frühsommer ihre Blütenstände bis zu anderthalb Meter in die Höhe. Bei selbst ausgesätem Rittersporn ist die erste Blüte immer eine Überraschung, da die Farben zwar immer blaustichig, aber sehr variabel sind. Sollen nach der Blüte keine weiteren Samen ausreifen, können die Stiele dicht über dem Boden abgeschnitten werden, was meist eine zweite Blüte zur Folge hat.
Rittersporn enthält die gleichen Giftstoffe wie Eisenhut, nur in geringerer Konzentration. Bei empfindlichen Menschen kann schon die Berührung der Pflanze zu Hautreizungen führen. Besonders die Samen wurden früher benutzt, einmal als drastisches Brechmittel (zur inneren Reinigung) zum anderen als Mittel gegen Läuse und Nissen die sich auf Kopf und in der Kleidung eingenistet hatten. Pulver aus den Samen wurde in Teig eingebacken und als Mäuse- und Rattenköder ausgelegt.