Gemeine Mahonie (Mahonia aquifolium): Unterschied zwischen den Versionen

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reife Beeren zur Verarbeitung in der Küche, Saft kann als Ersatz für Zitronensaft verwendet werden oder zum Färben von Speisen und Getränken, Rinde als Extrakt in Salben gegen Schuppenflechte
reife Beeren zur Verarbeitung in der Küche, Saft kann als Ersatz für Zitronensaft verwendet werden oder zum Färben von Speisen und Getränken, Rinde als Extrakt in Salben gegen Schuppenflechte
====Inhaltsstoffe====
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das in unreifen Früchten in giftiger Menge enthaltene Berberin wird während der Reifung abgebaut, Oxyacanthin, Vitamin C, die Wurzel und besonders ihre Rinde enthalten größere Mengen Berberin (der Stoff, der das Holz so intensiv gelb färbt) und sind giftig
das in unreifen Früchten in giftiger Menge enthaltene Berberin wird während der Reifung abgebaut, Oxyacanthin, Vitamin C, die Wurzel und besonders ihre Rinde enthalten größere Mengen Berberin (ein Alkaloid, das das Holz so intensiv gelb färbt) und sind giftig
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anwesend
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* Die Kräuter in meinem Garten S.366, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
* Die Kräuter in meinem Garten S.366, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
* Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.308, Deni Bown (1996)
* Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.308, Deni Bown (1996)
* Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.451, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
* Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten S.58, Helmut Pirc (2015)
* Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten S.58, Helmut Pirc (2015)
* Giftpflanzen Pflanzengifte S.480, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
* Giftpflanzen Pflanzengifte S.480, Roth, Daunderer, Kormann (1994)

Version vom 3. August 2019, 18:45 Uhr

Weitere Namen

Gemeine Mahonie, Blüte (28.4.)
Gemeine Mahonie, reifende Früchte (27.6.)
Gemeine Mahonie, reife Früchte (23.7.)

Botanischer Name

»Mahonia« nach dem US-amerikanischen Gärtner Bernard MacMahon (1775-1816), »aquifolium« lat. aquifolius - mit spitzigen stechenden Blättern

Englischer Name

Oregon Grape

Familie

Berberitzegewächse, Berberidaceae

Verbreitung

Nordamerika

Wuchs

ausdauernd, Wurzelausläufer bildender Strauch bis 1,5m hoch, Triebe etwas anlehnungsbedürftig, teilweise auch liegend, intensiv gelbes Holz (Berberin), Blätter stachelig gezackt leicht wellig, Blüten endständig

Standort

sonnig bis halbschattig, normaler Boden

Blütezeit

(Februar), März, April, (Mai)

Blüte

rispenartig zusammen gedrängte Traube mit kleinen gelben Blüten, sehr nektarreich, intensiv nach Honig duftend

Fruchtreife

Juli, August

Frucht

hellblau bereifte fast schwarze Beeren in dichten traubenartigen Fruchtständen, mit mehreren bräunlich glänzenden Samen

Vermehrung

durch Teilung, Selbstaussaat

Frosthärte

grün überwinternd, bei starker Sonneneinstrahlung verfärbt sich ein Teil der Blätter rot, stirbt eventuell ab

Tierische Besucher

Bestäubung durch Bienen und Hummeln, gelegentlich auch Fliegen, Beeren werden von Amseln gefressen

Pflege

kaum Pflege nötig, Rückschnitt wenn erforderlich

Verwendbare Teile

reife Beeren zur Verarbeitung in der Küche, Saft kann als Ersatz für Zitronensaft verwendet werden oder zum Färben von Speisen und Getränken, Rinde als Extrakt in Salben gegen Schuppenflechte

Inhaltsstoffe

das in unreifen Früchten in giftiger Menge enthaltene Berberin wird während der Reifung abgebaut, Oxyacanthin, Vitamin C, die Wurzel und besonders ihre Rinde enthalten größere Mengen Berberin (ein Alkaloid, das das Holz so intensiv gelb färbt) und sind giftig

Status

anwesend

Literatur

  • Der neugierige Gärtner S.94, Jürgen Dahl (1998)
  • Die Kräuter in meinem Garten S.366, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.308, Deni Bown (1996)
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.451, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
  • Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten S.58, Helmut Pirc (2015)
  • Giftpflanzen Pflanzengifte S.480, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
  • Homegrown Revolution S.248, James Wong (2012)
  • Kräuter S.220, Burkhard Bohne (2010)
  • Seltenes Kern- Stein- und Beerenobst S.95, Gerhard Friedrich, Werner Schuricht (1985)
  • Wildes Obst S.77, Hans-Joachim Albrecht (2018)
  • Wildobst S.121, Helmut Pirc (2009)
  • kraut&rüben 9/2007

Geschichte und Geschichten

Sie führt ein Schattendasein am Rande der Gesellschaft. Als Straßenbegleitgrün wird sie dort angepflanzt, wo sonst nicht mehr viel wachsen will, von den Passanten nur wahrgenommen, wenn sie die bestachelten Blätter an ihren Beinen spüren. Dabei hat es doch einiges zu bieten, das genügsame Sauerdorngewächs aus dem westlichen Nordamerika. In ihrer Heimat wächst die Mahonie im Unterholz lichter Wälder, auf nährstoffreichen, eher feuchten Böden. Ihren Namen erhielt sie zu Ehren des Gärtners M´Mahon, der als einer der ersten ihre Vorzüge erkannte und sie aus dem Wald herausholte. Schnell verbreitete sie sich als Ziergehölz rund um die Welt. Neben der Gemeinen Mahonie ( Mahonia aquifolium ) existieren noch etliche andere Arten, die teils ebenfalls im nördlichen Amerika bis hinunter nach Mexiko beheimatet sind, teils aus Japan und China stammen. Die bekannteste Form ist jedoch die Gemeine Mahonie. Mit 1,5 Metern Höhe bleibt sie eher niedrig und ist etwas anlehnungsbedürtig mit ihren dünnen, biegsamen Stämmchen. Innerhalb einer Hecke oder an einer Mauer wächst sie aufrecht, sonst eher flach ausgebreitet. Sie wächst gern in Gruppen und bildet dann im Laufe der Zeit ein nahezu undurchdringliches Gebüsch. Abgesehen von stark kalkhaltigen Böden ist ihr jeder Standort Recht, der Halbschatten unter hohen Bäumen sagt ihr besonders zu. In offenen Lagen können die wintergrünen Blätter bei starken Frösten durch Wind und Sonneneinstrahlung Schaden nehmen, sie gleichen das durch einen kräftigen Neuaustrieb im Frühjahr aber schnell wieder aus, nehmen auch einen kräftigen Rückschnitt nicht übel. Ihre Unempfindlichkeit gegen Industrie- und Autoabgase prädestinierte sie von Anfang an für Problemstandorte. Dort wird ihr Bestand durch Wurzelausläufer schnell dicht und da die ledrigen, stacheligen Blätter Eindringlinge fernhalten, suchen Vögel in dem Dickicht gerne Schutz. Bodennah brütende Arten wie Zaunkönig oder Rotkehlchen bauen ihre Nester hinein. Das Holz der Mahonie ist zäh und bis in die Wurzel hinein gelb gefärbt. Für die Farbe ist das schwach giftige Alkaloid Berberin verantwortlich, das besonders in Rinde und Wurzeln enthalten ist. Von April bis Mai öffnet die Mahonie ihre leuchtend gelben Blüten, die dicht an dicht in rispenartig zusammengedrängten Trauben wachsen. Der intensiv süße Duft lockt zahlreiche Insekten an, die sich an dem reichlich vorhandenen Nektar und Pollen bedienen. Während des Sommers wachsen die bis zu einem Zentimeter großen, leicht eiförmigen Früchte. Ab Ende August leuchten sie hellblau aus den Sträuchern hervor. Die Farbe täuscht, denn unter der mehligen Bereifung sind die Beeren fast schwarz. Die helle Schutzschicht ist Wasser abweisend, sorgt für eine hervorragende Schwimmfähigkeit, so dass sich die Pflanzen auf dem Wasserweg ausbreiten können. Die Früchte enthalten zwei bis fünf bräunlich glänzende Samen mit guter Keimfähigkeit. Nach der winterlichen Kälteruhe finden sich im Garten immer wieder Sämlinge. Unreife Früchte sind wegen ihres Alkaloidgehaltes ( hauptsächlich Berberin ) ungenießbar, in ausgereiften sind nur noch unbedenkliche Spuren des Giftes enthalten. Roh verzehrt können auch reife Beeren zu Magenverstimmungen führen, allerdings wird kaum jemand die dafür nötige Menge verspeisen. Der hohe Fruchtsäuregehalt macht die Früchte für den Rohverzehr ungeeignet. Neben Vitamin-C und Zucker ist der hohe Farbstoffgehalt der Beeren interessant. Der Saft lässt sich zum Färben von Getränken und Speisen verwenden. Wo es farblich passt, ersetzt er den Zitronensaft. Während Mahonienbeeren in ihrer Heimat durchaus in der Küche Verwendung finden, hat sich das in Europa kaum durchgesetzt, in der Küche darf also experimentiert werden. Selbst die meisten Vögel betrachten die Früchte nur als Notreserve, für den Fall, dass gar nichts anderes mehr zu holen ist. In Jahren mit vielen erfolgreichen Amselbruten werden sie von den Jungvögeln gefressen, ansonsten bleiben die Beeren häufig bis in den Spätwinter an den Sträuchern hängen. Im Herbst verfärbt sich ein Teil des Laubes kräftig ziegel- bis purpurrot, was zusammen mit den Beeren sehr hübsch aussieht und die Zweige als Beigabe zu vorweihnachtlichen Sträußen und Gestecken empfiehlt.

Im Winter überrascht auch eine andere Mahonienart, die Japan-Mahonie ( Mahonia japonica und ihre Hybriden). Sie ist etwas weniger frosthart als ihre Schwester, blüht aber an geschütztem Standort mit intensivem Honigduft um die Weihnachtszeit. In milden Wintern finden sich dann tatsächlich Insekten ein, froh eine Nektarquelle gefunden zu haben. Die Urbevölkerung Nordamerikas nutzte die Mahonie seit jeher auch zu Heilzwecken. So wird die Rinde bei Verdauungsstörungen verabreicht. Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und bestimmte Formen der Akne können mit Wirkstoffen aus der Wurzelrinde behandelt werden. In diesen Teilen der Pflanze ist der Alkaloidgehalt allerdings so hoch, dass von einer Selbstmedikation dringend abzuraten ist.

Dieser Text ist im April 2014 in der Berliner Ausgabe des "Gartenfreund" erschienen

Kulinarisches

Konfitüre aus Mahonie und Zuckeraprikose

  • 1 kg entsteinte zerkleinerte Zuckeraprikosen
  • 500 ml Mahoniensaft
  • 500 g Gelierzucker 2:1 oder 3: 1

Aprikosenstücke, Saft und Gelierzucker gut vermischen und nach Gebrauchsanweisung einkochen.Heiß in saubere Gläser füllen und sofort verschließen. Alternativ können die Aprikosen auch in dem Saft püriert werden.


Quarkspeise

  • 500 g Magerquark
  • 250 ml Schlagsahne
  • 100 ml Mahoniensaft
  • 100- 200 g Zucker (nach Geschmack)
  • Quark, Sahne und Zucker zu einer cremigen Masse aufschlagen und Mahoniensaft unterziehen. Lässt sich gut mit Obst wie Birne, Pfirsich oder auch Orange kombinieren.


Mahonienbeeren-Sirup

Zutaten

  • 1 kg Mahonienbeeren
  • 1 l Wasser
  • 1 kg Zucker

Zubereitung

  • die Mahonienbeeren verlesen und waschen, abtropfen lassen und in ein drei Liter fassendes Gefäß (Steingut-Topf) geben
  • Wasser und Zucker aufkochen, zehn Minuten köcheln lassen und heiß über die Beeren gießen, das Gefäß abdecken und einen Tag stehen lassen
  • die Flüssigkeit absieben, aufkochen und wieder über die Beeren gießen, wieder einen Tag stehen lassen
  • die Prozedur zehn Tage lang wiederholen
  • Beeren und Flüssigkeit in einen Kochtopf geben, erhitzen, die Beeren leicht zerstampfen, ohne die Kerne zu beschädigen (Kartoffelstampfer), die Masse in ein mit einem Tuch ausgelegtes Sieb gießen, den Sirup auffangen und das Tuch kräftig ausdrücken
  • die Flüssigkeit bis zum Siedepunkt erhitzen, in saubere Flaschen gießen und sofort verschließen