Giersch (Aegopodium podagraria): Unterschied zwischen den Versionen
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* Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.125, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013) | * Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.125, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013) |
Version vom 3. Oktober 2019, 10:04 Uhr
Weitere Namen
Geißfuß, Erdholler, Zipperleinkraut
Botanischer Name
»Aegopodium» gr. aigopodes - ziegenfüßig, »podagraria« lat. podagra - Steigbügel (bezieht sich auf die Tatsache, dass ein an Fußgicht erkrankter nicht ohne Schmerzen den Fuß in den Steigbügel bekommen kann)
Englischer Name
Ground Elder
Familie
Doldenblütler (Apiaceae)
Verbreitung
Europa, Asien, Nordamerika
Wuchs
stark Wurzelausläufer bildende, flachwurzelnde,im Winter einziehende Staude, Kraut etwa 10-25cm hoch,Blüte bis 60cm hoch
Standort
schattig bis halbschattig, feuchter nährstoffreicher Boden, kommt auch mit kargen Verhältnissen zu recht, wirkt dann weniger üppig, Stickstoffanzeiger
Blütezeit
Juni, Juli, (August)
Blüte
weiße, eher zarte Doppeldolde
Fruchtreife
August, September
Frucht
jung grüne, später braune Spaltfrucht
Vermehrung
Wurzelausläufer, Selbstaussaat
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzelgeflecht sehr frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch Fliegen und Käfer
Pflege
ausreißen..., aber Vorsicht, jedes noch so kleine übersehene Wurzelstück wird zu einer neuen Pflanze...
Verwendbare Teile
junge Blätter als Gemüse, für Tee bei rheumatischen Beschwerden und Gicht
Inhaltsstoffe
Kalzium, Magnesium, Phosphor, Silizium, Vitamin C, Kaffeesäure, ätherisches Öl
Status
anwesend...
Literatur
- Alte Gemüsesorten S.73, Elke Achtner-Theiss, Sabine Kumm (2015)
- Berliner Pflanzen S.46, Heiderose Häsler, Iduna Wünschmann (2009)
- Das Kräuterkulinarium S. 50, Maiga Werner (2014)
- Die Kräuter in meinem Garten S.204, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Die Unkräuter in meinem Garten S.139, Wolf-Dieter Storl (2018)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.229, Deni Bown (1995)
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.125, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
- Essbare Landschaften S.21, Olaf Schnelle, Ralf Hiener (2003)
- Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.34, Detlev Henschel (2002)
- Feld- Wald- und Wiesenkochbuch S.38, Eve Marie Helm (1978)
- Gartenlust und Gartenfrust S.38, Heide Rau, Marion Nickig (2004)
- Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.120, Heinz Görz (1987)
- Heilkräuter und Zauberpflanzen... S.81, Wolf-Dieter Storl (1996)
- Kölbls Kräuterfibel S.120, Konrad Kölbl (1993)
- Kräuter S.95, Burkhard Bohne (2010)
- ...und grün des Lebens goldner Baum S.136, Ursula Hofmann, Michael Schwerdtfeger (1998)
- Vom Geschmack der Lilienblüten S.210, Jürgen Dahl (1995)
- Wildkräuter sehen und erkennen S.133, Roger Phillips (1990)
- Wildpflanzen S.4, Celia Nentwig (2013)
- kraut & rüben 7/1993, 6/2003, 3/2008, 3/2019 S.56
Geschichte und Geschichten
Was für ein lebensfrohes Gewächs! Egal ob Sonne oder Schatten, ob magerer oder überdüngter Boden, ob nass oder trocken, der Giersch wächst überall. Die jungen wie lackiert wirkenden Blätter wachsen wie kleine geschlossene Hände aus der Erde, entfalten sich zu kräftigem Grün und da sie so eng beieinander stehen bilden sie schnell eine geschlossene Fläche. Der ideale Bodendecker. Zumindest draußen im Wald, wo er genügend Auslauf hat. Im Garten macht er sich durch seinen Ausbreitungsdrang eher unbeliebt, da er mit seinem engmaschigen Wurzelgeflecht kaum einer anderen Pflanze Raum lässt.