Weicher Storchschnabel (Geranium molle): Unterschied zwischen den Versionen

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====Botanischer Name====
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»Geranium« von gr. géranos - Kranich (die Frucht ähnelt einem Vogelkopf mit langem Schnabel), »molle« lat. mollis - weich
»Geranium« von gr. géranos - Kranich (die Frucht ähnelt einem Vogelkopf mit langem Schnabel), »molle« lat. mollis - weich

Version vom 14. April 2020, 10:46 Uhr

Weitere Namen

Weicher Storchschnabel, überwinternde Rosette (12.1.)

Botanischer Name

»Geranium« von gr. géranos - Kranich (die Frucht ähnelt einem Vogelkopf mit langem Schnabel), »molle« lat. mollis - weich

Englischer Name

Dovesfootcranesbill

Familie

Storchschnabelgewächse, Geraniaceae

Verbreitung

ursprünglich im mediterranen Raum, mittlerweile in ganz Europa verbreitet, in Amerika und Asien eingeschleppt

Wuchs

einjährig, entweder Keimung im Frühjahr oder im Herbst, dann winteranuell, Wurzel bis 50cm tief, in der Ruhezeit kompakte, sehr flache Rosette, Laubblatt fast rund, 5-9-teilige Spreite, am Rand weich gekerbt, weich behaart, Blütenstand bis 45cm hoch

Standort

Ruderalstandorte, Wegränder, Äcker, offene Flächen, sonnige, eher trockene sandige Böden

Blütezeit

(April), Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober

Blüte

verzweigter, beblätterter Blütenstand, kurzer geteilter Stängel, je eine endständige Blüte, jeweils zu zweit blühend, fünfzählig, Kronblätter am Rand herzförmig eingebuchtet, zart bis kräftig rosa,

Fruchtreife

Juli, August, September, Oktober

Frucht

nach der Bestäubung schließen sich die Kelchblätter um die entstehende Spaltfrucht, mittig wächst der ca 2cm lange Schnabel heraus, ist die Frucht ausgereift und trocken, schnellen die 5 Schnabelteile nach außen und schleudern die Samen in die Umgebung

Vermehrung

durch Selbstaussaat, Keimung im Herbst oder im Frühjahr

Frosthärte

Herbstrosetten überwintern meist grün, frieren im äußeren Bereich zurück, Samen frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch kleine Wildbienen, Schwebfliegen

Pflege

keine Pflege nötig, ausreißen, wo sie stören

Verwendbare Teile

Blätter und Blüten als Salatbeigabe, Tee aus frischem Kraut zum Gurgeln bei Entzündungen der Mundschleimhaut, äußerlich bei Ekzemen und schlecht heilenden Wunden

Inhaltsstoffe

Gerbstoffe (Ellagitannine, Bitterstoffe, Flavonoide, ätherische Öle

Status

anwesend

Literatur

  • Wildkräuter sehen und erkennen S.63, Roger Phillips (1990)

Geschichte und Geschichten

In milden Wintern fallen manchmal die gleichmäßig aufgebauten, sehr flach auf dem Boden aufliegenden Rosetten des Weichen Storchschnabel auf, die bis dreißig Zentimeter durchmessen können. Unter der Rosette schiebt sich eine Pfahlwurzel bis fünfzig Zentimeter tief in die magere Erde, auf der Suche nach Wasser und Nährstoffen. Die inneren Laubblätter sind ineinander gerollt, um das Herz der Pflanze zu schützen, die Unterseite ist weich behaart. Sobald es im Frühjahr etwas wärmer wird entfalten sich die Blätter. Auf den ersten Blick sind sie fast rund, bei genauerem Hinsehen aber fünf bis neunteilig eingeschnitten. Der äußere Rand ist weich gekerbt. Die Blattstiele sind unterschiedlich lang, so dass die Blätter sich kaum überlappen und so viel Sonnenlicht aufnehmen können wie möglich. Die Stängel wachsen zunächst aufrecht, legen sich dann locker über die Pflanze. An den Laubblättern teilt sich der Stängel, an einem dünnen kurzen Stielchen, das sich nochmal teilt sitzen zwei endständige Blüten. Dieses Muster zeigt sich überall im weiteren Wuchs der Pflanze. Die Blüten sind rosa, mal sehr hell, mal kräftig pink. Was wie zehn Kronblätter aussieht sind nur fünf, die aber unterschiedlich tief herzförmig eingeschnitten sind. Die in fünf Ästchen geteilte Narbe ist von lila Staubgefäßen umgeben. Sind nach der Bestäubung die Kronblätter abgefallen, schließen sich die Kelchblätter um die wachsende Frucht. Aus der Mitte wächst der namengebende Storchschnabel hervor. Der zur Verbreitung der Pflanzen dienende Schleudermechanismus ist bei allen Storchschnabelgewächsen ein technisches Wunderwerk. Leider ist es schwierig, genau im richtigen Moment da zu sein, wenn der Trocknungsgrad den Punkt erreicht hat an dem die fünf Schnabelsegmente auseinander springen und die Samen wegschleudern.