Waldmarbel (Luzula sylvatica): Unterschied zwischen den Versionen
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* Einzug der Gräser und Farne in die Gärten S.58, Karl Foerster (1957) | * Einzug der Gräser und Farne in die Gärten S.58, Karl Foerster (1957) | ||
* Stauden im Garten S.159, Martin Stangl (1984) | * Stauden im Garten S.159, Martin Stangl (1984) | ||
* kraut&rüben 9/2020 S.21 | |||
====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== |
Version vom 20. September 2020, 19:11 Uhr
Weitere Namen
Hainsimse, Waldsimse
Botanischer Name
»Luzula« von lat. luteola - gelblich, »sylvatica« lat. im Wald oder wild lebend
Englischer Name
Greater Wood Rush
Familie
Binsengewächse, Juncaceae
Verbreitung
Europa, Asien bis zum Kaukasus
Wuchs
ausdauernd, horstig, Ausläufer bildend, kräftig grün bis 50cm hoch, Blütenstand bis 80cm hoch, kann im Laufe der Jahre recht raumgreifend werden
Standort
halbschattig bis schattig, nahrhafter eher feuchter Boden
Blütezeit
Mai, Juni, Juli
Blüte
endständige Spirre mit gedrängten abstehenden Ästchen, braune Blüten
Fruchtreife
August, September
Frucht
dunkelbraune kegelförmige Kapseln mit je drei Samen, Samen mit Elaiosomen (Verbreitung durch Ameisen)
Vermehrung
der Horst vergrößert sich durch außen wachsende Neutriebe, kann geteilt werden, schöner sind durch Selbstaussaat gewachsene Jungpflanzen
Frosthärte
grün überwinternd
Tierische Besucher
der feuchte Wurzelbereich der Pflanze ist Heimstätte für Schnecken, Asseln und andere Kleintiere
Pflege
Ausbreitungsdrang bei der Standortwahl bedenken, unreife Samenstände entfernen, wenn sich die Pflanze nicht aussäen soll
Verwendbare Teile
Blütenstände eignen sich gut für (Trocken-) Sträuße
Inhaltsstoffe
Status
anwesend, Ableger vorhanden
Literatur
- Einzug der Gräser und Farne in die Gärten S.58, Karl Foerster (1957)
- Stauden im Garten S.159, Martin Stangl (1984)
- kraut&rüben 9/2020 S.21
Geschichte und Geschichten
Gräser begegnen uns überall in der Natur, fallen aber weniger auf als Pflanzen deren Blüten uns entgegen leuchten. Erst bei näherem Hinsehen erschließt sich die zarte Schönheit von Halmen, Blüten und Samenständen. Die Waldmarbel wächst wie ihr Name vermuten lässt im Wald und und ist in Deutschland weit verbreitet. Sie bildet weit ausufernde Horste in sattem Hellgrün, das auch während des Winters bestehen bleibt. So leuchtet sie aus dem Wintergrau heraus und genießt das Licht, das jetzt vermehrt zum Boden durchdringt. Die Blüten scheinen im Frühjahr über dem Gras zu schweben, da die Stängel sehr dünn sind. Das Grün wird jetzt noch intensiver durch den Neuaustrieb, der die Pflanze mit jedem Jahr deutlich vergrößert. Das sollte bedacht werden, bei der Standortwahl im Garten, da eine ausgewachsene Waldmarbel sich nur schwer wieder ausgraben lässt. Eine ruhige halbschattige Ecke in der sonst nicht viel wachsen will ist der Waldmarbel gerade recht, auch Wurzeldruck von Nadelgehölzen kann sie nicht beeindrucken. Da kann sie sich gemütlich ausbreiten und in ihrem Inneren eine mulmige Heimstatt für Schnecken und anderes Kleingetier wachsen lassen. das Gras selbst wird von seinen Bewohnern nicht angeknabbert. Bleiben die Samenstände an der Pflanze, so wachsen aus den heraus fallenden Samen im Folgejahr neue Waldmarbeln und vergrößern den Bestand.
Beschrieben wurde die Waldmarbel schon von William Hudson, in die Systematik übernommen wurde sie erst 1811 durch Jean Francois Gaudin.