Knollengurke (Thladiantha dubia): Unterschied zwischen den Versionen
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Eine Pflanze mit essbaren Knollen und Früchten, die sich selbst überlassen bleiben kann und frosthart ist, da ist es ja kaum möglich zu widerstehen. Also her mit dem kleinen Gewächs. Ein sonniges Plätzchen im Gemüsegarten war gerade frei geworden, dort soll es wohnen. Drei Stangen zum Zelt gebunden als Kletterhilfe und schon kann's losgehen. Frohwüchsig werden Pflanzen genannt, die mit unbändiger Lebensfreude | Eine Pflanze mit essbaren Knollen und Früchten, die sich selbst überlassen bleiben kann und frosthart ist, da ist es ja kaum möglich zu widerstehen. Also her mit dem kleinen Gewächs. Ein sonniges Plätzchen im Gemüsegarten war gerade frei geworden, dort soll es wohnen. Drei Stangen zum Zelt gebunden als Kletterhilfe und schon kann's losgehen. Frohwüchsig werden Pflanzen genannt, die mit unbändiger Lebensfreude los wachsen, sobald sich die Gelegenheit ergibt. Offensichtlich hat die Knollengurke Freude an ihrem neuen Zuhause, sehr schnell hat sie ihr Klettergerüst komplett umwachsen. Die von einem dichten rauen Pelz überzogenen, herzförmigen Blätter halten sich gegenseitig fest, als hätten sie einen eingebauten Klettverschluss, aus den Blattachseln wachsen zarte hellgrüne Ranken (der einzige unbehaarte Teil der Pflanze), die sich am Gerüst, aber auch an den benachbarten Trieben fest verankern. Ende Juni erscheinen die ersten Blüten. Da es sich um eine weibliche Pflanze handelt, sind darunter schon die Fruchtansätze zu sehen, so wie das bei Kürbisgewächsen üblich ist. Das leuchtende Gelb und die Fünfzähligkeit der Blüte haben Ähnlichkeit mit der eines Kürbis', aber die Form ist deutlich glockig und nur etwa halb so groß. Ohne männlichen Gegenpart werden die Blüten nicht bestäubt. Früchte bilden sich trotzdem, die darin befindlichen Samenansätze sind aber nicht ausgebildet. Ein Teil der Früchte reift auch gar nicht aus, schrumpelt ein und fällt irgendwann ab. Was überdauert wird zu einem länglichen, mit weißen Borsten besetzten Oval mit zehn deutlichen Längsstreifen, färbt sich nach fast zwei Monaten von grün zu orangerot um. Auf Druck gibt die nur knapp fünf Zentimeter lange Frucht nach als wäre sie hohl. Innen befindet sich ein weiches kräftig orange gefärbtes Fruchtfleisch, von dessen fruchtig süßem Geschmack ich angenehm überrascht bin. Die Früchte reifen noch, während das Blattwerk sich gegen Ende September schon leuchtend gelb verfärbt. Noch vor den ersten Frösten bricht die Pflanze in sich zusammen, das absterbende Gestrüpp sollte als Schutz über Winter auf dem Wurzelwerk verbleiben. | ||
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Version vom 15. Oktober 2020, 15:21 Uhr
Weitere Namen
Manchu, Quetschgurke, Chinesische Quetschblume
Botanischer Name
»Thladiantha« von gr. thladias - Eunuch und gr. anthos - Blüte (Hintergrund des Namens ist wahrscheinlich, dass der China-Reisende, der die Pflanze zuerst zu sehen bekam, nur ein gepresstes, trockenes Exemplar vor sich hatte und daraus schloss, dass die Blüte gequetscht wäre), »dubia« lat. dubius - ungewiss, wurde Pflanzen zugeteilt, deren Einordnung ins System nicht sicher war
Englischer Name
Goldencreeper, Red Hailstone, Manchu Tubergourd
Familie
Kürbisgewächse, Curcubitaceae
Verbreitung
weite Teile Ostasiens (China, Mongolei, Korea, Sachalin, Ostrussland)
Wuchs
ausdauernd, die Hauptknolle bildet unterirdische Ausläufer und alle 4-8cm eine neue Knolle, die ganze Pflanze ist stark weiß behaart, klettert mit recht dünnen Trieben etwa 2m hoch, wechselständige, herzförmige Laubblätter mit Haaren die wie Klettband aneinander haften, in den Blattachseln dünne stabile Ranken, die Pflanze breitet sich schnell aus, aus jeder Tochterknolle wachsen neue Triebe, finden die keine Möglichkeit in die Höhe zu wachsen, so kriechen sie auf dem Boden entlang, im Winter einziehend, in China in Höhenlagen bis 1800m
Standort
sonnig bis halbschattig, je nahrhafter der Boden, desto größer die Pflanze
Blütezeit
(Juni), Juli, August, September
Blüte
die Pflanzen sind zweihäusig, tragen also entweder männliche oder weibliche Blüten, die männlichen erscheinen vor den weiblichen, bei diesen ist unter der Blüte und den großen Kelchblättern der Fruchtknoten zu sehen, leuchtend gelbe, glockenförmige Blüte, 5 Kronblätter, die in den Blüten befindlichen Haare sondern ein Öl ab, das in den Heimatländern von Insekten gesammelt wird, in Europa aber nach bisheriger Kenntnis keine Abnehmer hat
Fruchtreife
August, September
Frucht
ovale, längs gefurchte leuchtend orange Beere mit borstiger Behaarung, Fruchtfleisch weich, ebenfalls intensiv gefärbt, ohne männliche Pflanze sind die vielen Samen nur rudimentär ausgebildet
Vermehrung
hauptsächlich durch Tochterknollen, Aussaat im Frühjahr möglich
Frosthärte
frosthart bis etwa -20°C, bei Kahlfrost mit Laub abdecken
Tierische Besucher
Pflege
die Knollengurke ist sehr frohwüchsig, sie braucht eine Möglichkeit zum Ranken (drei zusammengestellte Stangen von 2m Länge sind innerhalb von 3 Monaten komplett umwachsen)
Verwendbare Teile
die kleinen Früchte haben eine sehr raue Schale, das Fruchtfleisch schmeckt fruchtig süß, die Knollen sind im Herbst noch ziemlich bitter, sollten erst im Spätwinter geerntet werden,
Inhaltsstoffe
in der Knolle Saponine, Quillajasäure, Aglykon, die Knollen werden bei Gallenbeschwerden eingesetzt und fördern die Harnausscheidung, die Samen wirken adstringierend und herzstärkend
Status
anwesend
Literatur
Geschichte und Geschichten
Eine Pflanze mit essbaren Knollen und Früchten, die sich selbst überlassen bleiben kann und frosthart ist, da ist es ja kaum möglich zu widerstehen. Also her mit dem kleinen Gewächs. Ein sonniges Plätzchen im Gemüsegarten war gerade frei geworden, dort soll es wohnen. Drei Stangen zum Zelt gebunden als Kletterhilfe und schon kann's losgehen. Frohwüchsig werden Pflanzen genannt, die mit unbändiger Lebensfreude los wachsen, sobald sich die Gelegenheit ergibt. Offensichtlich hat die Knollengurke Freude an ihrem neuen Zuhause, sehr schnell hat sie ihr Klettergerüst komplett umwachsen. Die von einem dichten rauen Pelz überzogenen, herzförmigen Blätter halten sich gegenseitig fest, als hätten sie einen eingebauten Klettverschluss, aus den Blattachseln wachsen zarte hellgrüne Ranken (der einzige unbehaarte Teil der Pflanze), die sich am Gerüst, aber auch an den benachbarten Trieben fest verankern. Ende Juni erscheinen die ersten Blüten. Da es sich um eine weibliche Pflanze handelt, sind darunter schon die Fruchtansätze zu sehen, so wie das bei Kürbisgewächsen üblich ist. Das leuchtende Gelb und die Fünfzähligkeit der Blüte haben Ähnlichkeit mit der eines Kürbis', aber die Form ist deutlich glockig und nur etwa halb so groß. Ohne männlichen Gegenpart werden die Blüten nicht bestäubt. Früchte bilden sich trotzdem, die darin befindlichen Samenansätze sind aber nicht ausgebildet. Ein Teil der Früchte reift auch gar nicht aus, schrumpelt ein und fällt irgendwann ab. Was überdauert wird zu einem länglichen, mit weißen Borsten besetzten Oval mit zehn deutlichen Längsstreifen, färbt sich nach fast zwei Monaten von grün zu orangerot um. Auf Druck gibt die nur knapp fünf Zentimeter lange Frucht nach als wäre sie hohl. Innen befindet sich ein weiches kräftig orange gefärbtes Fruchtfleisch, von dessen fruchtig süßem Geschmack ich angenehm überrascht bin. Die Früchte reifen noch, während das Blattwerk sich gegen Ende September schon leuchtend gelb verfärbt. Noch vor den ersten Frösten bricht die Pflanze in sich zusammen, das absterbende Gestrüpp sollte als Schutz über Winter auf dem Wurzelwerk verbleiben.