Spanische Fetthenne (Sedum hispanicum): Unterschied zwischen den Versionen
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Mitteleuropa, Südeuropa, Nordafrika | Mitteleuropa, Südeuropa, Nordafrika | ||
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ein- bis zweijährig, kleine mehrtriebige Büschel | ein- bis zweijährig, weit ausgreifender, sehr heller Wurzelballen, aus einem dünnen Stämmchen wachsen kleine mehrtriebige Büschel, Blätter fleischig keulenartig, hell graugrün bis 5cm hoch, Blütenstand bis 10cm hoch, nach der Samenreife absterbend | ||
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sonnig, magerer sandig lehmiger Boden | sonnig, magerer sandig lehmiger Boden | ||
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sternförmig zusammengesetzte Balgfrucht mit kleinen Samen, die beim Abtrocknen aus der Hülle herausgeschleudert werden, sie keimen meist unweit der Mutterpflanze | sternförmig zusammengesetzte Balgfrucht mit kleinen Samen, die beim Abtrocknen aus der Hülle herausgeschleudert werden, sie keimen meist unweit der Mutterpflanze | ||
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durch Selbstaussaat | durch Selbstaussaat, teilweise als »Steppenroller« | ||
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Herbstsämlinge überwintern grün, Samen frosthart | Herbstsämlinge überwintern grün, Samen frosthart |
Version vom 9. Januar 2021, 19:46 Uhr
Weitere Namen
Spanischer Mauerpfeffer, Blaugrüne Fetthenne
Botanischer Name
»Sedum« Herkunft ungeklärt, möglicherweise von lat. sedum - sitzen (wegen der bodennahen Lebensweise), »hispanicum« spanisch
Englischer Name
Spanish Stonecrop
Familie
Dickblattgewächse, Crassulaceae
Verbreitung
Mitteleuropa, Südeuropa, Nordafrika
Wuchs
ein- bis zweijährig, weit ausgreifender, sehr heller Wurzelballen, aus einem dünnen Stämmchen wachsen kleine mehrtriebige Büschel, Blätter fleischig keulenartig, hell graugrün bis 5cm hoch, Blütenstand bis 10cm hoch, nach der Samenreife absterbend
Standort
sonnig, magerer sandig lehmiger Boden
Blütezeit
Juni, Juli
Blüte
der Blütenstand teilt sich in mehrere Arme, die sich während der Blüte verlängern, kleine fünf- bis siebenzählige weiße oder zartrosa Sternenblüten
Fruchtreife
August
Frucht
sternförmig zusammengesetzte Balgfrucht mit kleinen Samen, die beim Abtrocknen aus der Hülle herausgeschleudert werden, sie keimen meist unweit der Mutterpflanze
Vermehrung
durch Selbstaussaat, teilweise als »Steppenroller«
Frosthärte
Herbstsämlinge überwintern grün, Samen frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen und Hummeln, aber auch Ameisen (die auch die Samen verbreiten)
Pflege
keine Pflege nötig, eventuell aufpassen, dass die kleinen Pflanzen nicht überwuchert werden, im Allgemeinen sind sie recht durchsetzungsfähig, brauchen aber offenen Boden
Verwendbare Teile
alle Pflanzenteile rufen beim Verzehr Übelkeit hervor, der Pflanzensaft kann zu Hautreizungen führen
Inhaltsstoffe
Proteine, Fette, Polysaccaride, Stärke
Status
anwesend
Literatur
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.304, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
Geschichte und Geschichten
Die Spanische Fetthenne ist eine Pflanze meiner Kindheit. Wie sie in unseren Garten gelangt ist, weiß ich nicht, aber wir haben uns jedes Mal riesig gefreut, wenn sie irgendwo unvermutet auftauchte. Bewusst ausgesät oder gepflanzt haben wir sie nie. Als ein- bis zweijährige kommt und geht die Spanische Fetthenne wie es ihr beliebt, ist uns aber seit bald 50 Jahren treu geblieben. Mit Pflanzen die ich aus dem Garten meiner Eltern mitgenommen habe und in deren Erdballen offenbar Samen vorhanden waren, ist sie mir gefolgt und taucht auch in meinem jetzigen Garten immer wieder auf. Die Samen keimen entweder im Frühjahr, dann ist die Pflanze einjährig, oder im Herbst, dann überdauert sie den Winter. Kaum 10cm durchmessende Polster bildet das kleine Dickblattgewächs und wird nur wenige Zentimeter hoch. Im Hochsommer entstehen die verzweigten Blütenstände unter denen sich der Rest der Pflanze mit der Zeit auflöst. Blass rosa Sternchen mit fünf bis sieben Kronblättern überziehen das Polster, das nach der Samenbildung komplett abstirbt und ein fast weißes Skelett zurücklässt, das sich irgendwann vom Boden löst und vom Wind mitgenommen wird, eine Art winziger Steppenroller. Bereits im Spätsommer erscheinen die ersten winzigen gedrungenen Jungpflanzen, die sich im Herbst auch kaum vergrößern. Sie sind völlig frosthart, trotz ihrer südlichen Herkunft und treiben im Frühjahr fröhlich wieder aus. Beschrieben wurde sie bereits 1755 von Carl von Linné.