Lavendel (Lavendula angustifolia): Unterschied zwischen den Versionen

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* Wo der Pfeffer wächst S.125, Hansjörg Küster (1987)
* Wo der Pfeffer wächst S.125, Hansjörg Küster (1987)
* Zwiebel, Safran, Fingerhut S.122, Bill Laws (2012)
* Zwiebel, Safran, Fingerhut S.122, Bill Laws (2012)
* kraut&rüben 7/1999, 7/2005, 7/2007 S.18, 6/2008 S.9, 8/2014
* kraut&rüben 7/1999 S.16, 7/2005, 7/2007 S.18, 6/2008 S.9, 8/2014


====Geschichte und Geschichten====
====Geschichte und Geschichten====

Version vom 26. Mai 2021, 15:30 Uhr

Weitere Namen

Lavendel, Austrieb (28.4.)
Lavendel, Einzelblüten (3.7.)
Lavendel, Samenstand (3.10.)

Balsam, Nervenkräutlein, Schwindelkraut, Zitterblümchen

Botanischer Name

»Lavendula« von lat. lavare - waschen, »angustifolia« lat. schmalblättrig

Englischer Name

Lavender

Familie

Lippenblütler, Lamiaceae

Verbreitung

Mittelmeerraum

Wuchs

ausdauernd, verholzender Kleinstrauch bis 60cm hoch, Blätter schmal lanzettlich graugrün weißfilzig, Blütenstände bis 90cm hoch

Standort

sonnig, durchlässiger eher magerer kalkhaltiger Boden

Blütezeit

Juni, Juli, August, (September)

Blüte

scheinquirliger Blütenstand mit kleinen blauvioletten (selten weiß oder rosa) Blüten, intensiv duftend

Fruchtreife

August, September

Frucht

becherartige Streukapsel mit kleinen dunklen Samen

Vermehrung

besondere Sorten durch Stecklinge, gelegentlich Selbstaussaat

Frosthärte

friert in langen Kahlfrostperioden teilweise zurück, regeneriert sich normalerweise wieder

Tierische Besucher

Bestäubung durch Bienen, Hummeln, Schmetterlinge

Pflege

kräftiger Rückschnitt im Frühjahr, um die Pflanze kompakt zu halten (die abgeschnittenen Triebe können genutzt werden, um Stecklinge zu ziehen)

Verwendbare Teile

Blätter in sehr geringer Menge als Gewürz, Blüten als Tee gegen Nervosität und innere Unruhe, bei Schlafstörungen, desinfizierend, krampflösend, in der Küche als Dekoration oder zum Aromatisieren von Süßspeisen, Herstellung von Lavendelzucker, getrocknet in Stoffsäckchen als Mottenabwehr im Kleiderschrank

Inhaltsstoffe

ätherische Öle (Lavanulol, Geraniol, Nerol, Borneol, Cineol, Linalool) Linalylacetat, Kampfer, Gerbstoffe, Ursolsäure, Flavonoide, Phytosterole, Kumarin

Status

anwesend, Ableger vorhanden

Literatur

  • Das Kräuterkulinarium S.90, Maiga Werner (2014)
  • Die Kräuter in meinem Garten S.343, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.301, Deni Bown (1996)
  • Ein Garten der Düfte S.102, Helga Urban (1999)
  • Giftpflanzen Pflanzengifte S.451, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
  • Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.181, Heinz Görz (1987)
  • Heilkraft aus dem Garten S.90, Wolfgang Hensel (1998)
  • Klassische Kräuter und Heilpflanzen S.110, Giola Romagnoli, Stefania Vasetti (1996)
  • Kölbls Kräuterfibel S.192, Konrad Kölbl (1993)
  • Köstliche Kräuter S.78, Marion Nickig, Heide Rau (1998)
  • Köstliches aus dem Garten S.142, Marion Nickig, Heide Rau (2005)
  • Kräuter S.136, Burkhard Bohne (2010)
  • Kräutermärchen S.81, Folke Tegetthoff (1998)
  • Mein Garten S.491, Vita Sackville-West (1951-1958)
  • Naturmedizin Heilkräuter S.73, Penelope Ody (2000)
  • New Kreüterbuch Cap.CCCXLIII, Leonhart Fuchs (1543)
  • Pflanzen des Mittelmeerraumes S.307, Andreas Bärtels (1997)
  • Symbolik der Pflanzen S.181, Marianne Beuchert (1996)
  • Von lauschigen Lauben und herzigen Veilchen S.62, Helga Panten, Marion Nickig (2005)
  • Wo der Pfeffer wächst S.125, Hansjörg Küster (1987)
  • Zwiebel, Safran, Fingerhut S.122, Bill Laws (2012)
  • kraut&rüben 7/1999 S.16, 7/2005, 7/2007 S.18, 6/2008 S.9, 8/2014

Geschichte und Geschichten

Der Ursprung des Lavendel wird im westlichen Mittelmeerraum vermutet, er ist mit seinen schmalen, graugrünen Blättern ein typisches Gewächs heißer, trockener Klimazonen. Selbst in der Mittagshitze wird nur wenig Wasser verdunstet, stattdessen aber das intensiv duftende Lavendelöl. Dieser Geruch ist so stark, dass Weidetiere die Pflanze meiden und so zu ihrer Ausbreitung beitragen. Erst im 15. Jahrhundert kam der Duft des Lavendel in Mode und fand zunächst im westlichen Europa in Duftwässern, Seifen und Potpourries Verwendung. Im Barock war die Pflanze wegen ihrer Schnittverträglichkeit in französischen Gärten sehr beliebt, kam von dort aus auch in deutsche Anlagen, zunächst in Schlossgärten, später als Rabattenpflanze in die Bauerngärten. Hier wurden besonders die Blüten genutzt, in Duftkissen eingenäht und zwischen die Wäsche gelegt sollten sie Ungeziefer fernhalten. Als Gewürz ist Lavendel sparsam einzusetzen, da sein intensives Aroma sonst zu aufdringlich wird.

Lavendelöl wird in Südfrankreich nicht mehr aus dem Echten Lavendel gewonnen, sondern aus leichter zu kultivierenden Hybriden.