Natternkopf (Echium vulgare): Unterschied zwischen den Versionen

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====Literatur====
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* Berliner Pflanzen S. 54, Heiderose Häsler, Iduna Wünschmann (2009)
* Berliner Pflanzen S. 54, Heiderose Häsler, Iduna Wünschmann (2009)
* Bienenweide und Hummelparadies S.115, Dave Goulson (2021)
* Blattrosetten S.15, Raimund Fischer (1997)
* Blattrosetten S.15, Raimund Fischer (1997)
* Das Kräuterkulinarium S.124, Maiga Werner (2014)
* Das Kräuterkulinarium S.124, Maiga Werner (2014)

Version vom 11. Juni 2021, 06:24 Uhr

Weitere Namen

Natternkopf, Sämlinge (28.4.)
Natternkopf, Austrieb (22.4.)
Natternkopf, Blütenknospen (27.6.)
Natternkopf, Blüte (12.6.)
Natternkopf, Blüte (16.7.)
Natternkopf, Samen (18.8.)

Johanniskerze, Blaue Ochsenzunge, Stolzer Heinrich, Blaustern, Himmelsauge

Botanischer Name

»Echium« von gr. echis - Otter, Viper, »vulgare« lat. gewöhnlich, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Viper´s Bugloss

Familie

Raublattgewächse, Boraginaceae

Verbreitung

Europa, Asien

Wuchs

zweijährig, borstige flach ausgebreitete bis 50cm durchmessende Rosette mit schmalen lanzettlichen Blättern, kräftige Pfahlwurzel, Blütenstand im zweiten Jahr bis zu anderthalb Meter hoch, nach der Samenreife absterbend

Standort

sonnig, eher magere Böden

Blütezeit

(Mai), Juni, Juli, August, September, (Oktober), (November)

Blüte

ährenartige Blütenstände, sich während der Blüte schneckenartig ausrollend und verlängernd, aus den rötlichen Knospen werden intensiv blaue röhrige Blüten deren Narben weit vorstehen und an die Zunge einer Schlange erinnern, seltener auch rosa oder weiße Blüten, der meiste Nektar wird nachmittags gegen 15:00 bereitgestellt

Fruchtreife

August, September, Oktober, November

Frucht

jeweils zu viert zusammen sitzende kleine raue Samen (Klausenfrüchte)

Vermehrung

durch Aussaat, sät sich gern selbst aus, wird an diesen Standorten am schönsten

Frosthärte

Rosette überwintert grün, friert bei anhaltendem Kahlfrost zurück, treibt im Frühjahr aus der Wurzel wieder aus

Tierische Besucher

Bestäubung durch viele verschiedene Bienenarten (Mauer-, Furchen-, Keulhorn-, Masken-, Sand-, Pelzbienen), Hummeln und Schmetterlinge (Taubenschwänzchen), Blätter sind Nahrung für die Raupen von Harlekinbär, Distelfalter, Samen werden von Stieglitzen und Feldsperlingen gefressen

Pflege

kaum Pflege nötig, absterbende Pflanzen sind voller sehr feiner Stacheln, die lange in der Haut stecken bleiben und kaum zu sehen sind, zur Samenernte oder zum Ausreißen Handschuhe tragen

Verwendbare Teile

junge Blätter für Salate, Blüten in Teemischungen, stimmungsaufhellend, harntreibend, schweißtreibend

Inhaltsstoffe

Pyrrolizidinalkaloide, Cynoglossin, Consolidin, Cholin, Schleimstoffe, Allantoin, Kieselsäure

Status

anwesend

Literatur

  • Berliner Pflanzen S. 54, Heiderose Häsler, Iduna Wünschmann (2009)
  • Bienenweide und Hummelparadies S.115, Dave Goulson (2021)
  • Blattrosetten S.15, Raimund Fischer (1997)
  • Das Kräuterkulinarium S.124, Maiga Werner (2014)
  • Delikatessen aus Unkräutern S.98, Graupe, Koller
  • Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.163, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
  • Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.156, Detlev Henschel (2002)
  • Feld- Wald- und Wiesenkochbuch S.84, Eve Marie Helm (1978)
  • Kräuter S.124, Burkhard Bohne (2010)
  • Wildblumen im Hausgarten S.36, John Stevens (1987)
  • Wildpflanzen für jeden Garten S.86, Reinhard Witt (1994)

Geschichte und Geschichten

Leuchtendes Blau in einer blühenden Sommerwiese, das kann kaum etwas anderes sein als der Natternkopf, der sich im Laufe seiner Entwicklung bis zu über einem Meter in die Höhe schiebt und in seiner schneckenartig aufgerollten Triebspitze scheinbar endlos immer wieder neue Blüten entstehen lässt. Im Frühsommer wirkt die Pflanze noch kompakt, was bei manchen Exemplaren auch so bleibt, da sie von unten her mehrtriebig wachsen und fast wie ein Busch wirken. Andere strecken sich bis fast zwei Meter in die Höhe und verzweigen sich kaum. An sehr nährstoffarmen trockenen Standorten bleiben sie auch mal bei kaum dreißig Zentimetern stecken und beschränken sich auf wenige Einzelblüten. Die ersten Blüten leuchten besonders intensiv, da das Blattwerk noch kräftig grün den Hintergrund bildet. Aus der Nähe betrachtet wirkt die Blüte tatsächlich wie der Kopf einer Schlange mit offenem Maul und heraus gestreckter Zunge. Gleichzeitig mit der Blüte beginnt die Samenbildung, der untere Bereich der Pflanze wird jetzt deutlich fester, als würde er verholzen, die über die ganze Pflanze verteilten Borsten werden zu Stacheln. Die sind ähnlich effektiv wie die von Opuntien und hinterlassen eine lang andauernde Erinnerung bei dem der versucht hat, ohne Handschuhe Samen zu ernten. Auch wenn die Pflanze im Frühherbst aussieht, als wäre sie kurz vor dem Absterben, sollte sie doch stehen bleiben, da sie bis zum Frost immer wieder Seitentriebe und einzelne Blüten nachbildet. Durch die sehr lange Blütezeit stellt der Natternkopf eine zuverlässige Nektarquelle für viele Bienen- und Hummelarten dar und sollte in keinem Garten fehlen.