Maibeere (Lonicera caerulea): Unterschied zwischen den Versionen
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Kamtschatkabeere, Blaue Heckenkirsche, Blaue Doppelbeere, Honigbeere, Sibirische Blaubeere, Lenzbeere | |||
====Botanischer Name==== | |||
»Lonicera« nach Adam Lonitzer (1528-1586) deutscher Arzt, Mathematiker und Botaniker, »caerulea« von lat. caeruleus - blau, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher | |||
==== Englischer Name ==== | ==== Englischer Name ==== | ||
Sweetberry Honeysuckle, Honeyberry | |||
==== Familie ==== | ==== Familie ==== | ||
Geißblattgewächse, Caprifoliaceae | |||
====Verbreitung==== | ====Verbreitung==== | ||
Pyrenäen, Alpen, Tschechien, Bulgarien, Mittel-bis Ostasien, Japan, in bergigen Gegenden bis etwa 2100 Meter Höhe | |||
==== Wuchs==== | ==== Wuchs==== | ||
ausdauernd, verholzender Strauch bis 1,5m hoch, Blätter elliptisch, jung schwach behaart, an den Rändern bewimpert, Blüten endständig in Büscheln, sehr früh austreibend | |||
====Standort==== | ====Standort==== | ||
sonnig bis halbschattig, nahrhafter eher saurer feuchter Boden | |||
====Blütezeit==== | ====Blütezeit==== | ||
(April), Mai | |||
====Blüte==== | ====Blüte==== | ||
grünlichgelbe röhrige Blüten, fünfzipfelig, je zwei Blüten mit fast vollständig verwachsenem Fruchtknoten | |||
====Fruchtreife==== | ====Fruchtreife==== | ||
Mai, Juni | |||
====Frucht==== | ====Frucht==== | ||
längliche blaue, hell bereifte Doppelbeere | |||
====Vermehrung==== | ====Vermehrung==== | ||
durch Stecklinge oder Absenker | |||
====Frosthärte==== | ====Frosthärte==== | ||
Laub abwerfend, frosthart | |||
====Tierische Besucher==== | |||
Bestäubung durch Bienen und Hummeln, reife Beeren werden von Vögeln gefressen | |||
====Pflege==== | ====Pflege==== | ||
Rückschnitt als Verjüngungsmaßnahme bei älteren Sträuchern | |||
====Verwendbare Teile==== | ====Verwendbare Teile==== | ||
Beeren, geschmacklich ähnlich Blaubeeren | |||
====Inhaltsstoffe==== | ====Inhaltsstoffe==== | ||
Fruchtsäuren, Zucker, Anthocyane, Rutin, Flavonoide, Vitamin C | |||
====Status==== | |||
anwesend | |||
====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten S.72, Helmut Pirc (2015) | |||
* Wildobst S.104, Helmut Pirc (2009) | |||
* kraut&rüben 3/1999 S.34, 1/2005, 1/2008, 7/2021 S.65 | |||
====Geschichte und Geschichten==== | |||
Maibeeren sind robuste kleine Pflanzen, die anders als unser heimisches Geißblatt nicht schlingend klettern, sondern kleine Sträucher bilden. Sie kommen mit jedem normalen Gartenboden zu Recht, solange er möglichst wenig Kalk dafür aber ausreichend Feuchtigkeit enthält. An letzterem mangelt es an dem ihnen zugedachten Standort in meinem Garten leider immer ein bisschen, weshalb sich die Pflanzen nicht so entwickeln, wie ich das gerne hätte. Sie wachsen sehr langsam und aus den wenigen Blüten entwickeln sich nur selten Früchte, obwohl ich mehrere Sorten gepflanzt habe, was den Fruchtansatz verbessern soll. | |||
In Russland wird aus Maibeeren (wie auch anderen Früchten) eine Warenje zubereitet, eine Art flüssige Konfitüre ohne Geliermittel. Die Früchte werden im Mengenverhältnis 1:1 mit Zucker und 5 Esslöffeln Zitronensaft vorsichtig unter Umrühren aufgekocht. Hat der Zucker sich vollständig gelöst, muss die Masse abkühlen, um dann noch drei bis vier Mal kurz aufgekocht zu werden. Das Abkühlen ist notwendig, um Farbe und Konsistenz der Früchte zu erhalten. Die ganzen Früchte schwimmen schließlich in einem dünnen Sirup. | |||
[[Category: Gehölze]] |
Aktuelle Version vom 12. Oktober 2021, 14:09 Uhr
Weitere Namen
Kamtschatkabeere, Blaue Heckenkirsche, Blaue Doppelbeere, Honigbeere, Sibirische Blaubeere, Lenzbeere
Botanischer Name
»Lonicera« nach Adam Lonitzer (1528-1586) deutscher Arzt, Mathematiker und Botaniker, »caerulea« von lat. caeruleus - blau, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Sweetberry Honeysuckle, Honeyberry
Familie
Geißblattgewächse, Caprifoliaceae
Verbreitung
Pyrenäen, Alpen, Tschechien, Bulgarien, Mittel-bis Ostasien, Japan, in bergigen Gegenden bis etwa 2100 Meter Höhe
Wuchs
ausdauernd, verholzender Strauch bis 1,5m hoch, Blätter elliptisch, jung schwach behaart, an den Rändern bewimpert, Blüten endständig in Büscheln, sehr früh austreibend
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter eher saurer feuchter Boden
Blütezeit
(April), Mai
Blüte
grünlichgelbe röhrige Blüten, fünfzipfelig, je zwei Blüten mit fast vollständig verwachsenem Fruchtknoten
Fruchtreife
Mai, Juni
Frucht
längliche blaue, hell bereifte Doppelbeere
Vermehrung
durch Stecklinge oder Absenker
Frosthärte
Laub abwerfend, frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen und Hummeln, reife Beeren werden von Vögeln gefressen
Pflege
Rückschnitt als Verjüngungsmaßnahme bei älteren Sträuchern
Verwendbare Teile
Beeren, geschmacklich ähnlich Blaubeeren
Inhaltsstoffe
Fruchtsäuren, Zucker, Anthocyane, Rutin, Flavonoide, Vitamin C
Status
anwesend
Literatur
- Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten S.72, Helmut Pirc (2015)
- Wildobst S.104, Helmut Pirc (2009)
- kraut&rüben 3/1999 S.34, 1/2005, 1/2008, 7/2021 S.65
Geschichte und Geschichten
Maibeeren sind robuste kleine Pflanzen, die anders als unser heimisches Geißblatt nicht schlingend klettern, sondern kleine Sträucher bilden. Sie kommen mit jedem normalen Gartenboden zu Recht, solange er möglichst wenig Kalk dafür aber ausreichend Feuchtigkeit enthält. An letzterem mangelt es an dem ihnen zugedachten Standort in meinem Garten leider immer ein bisschen, weshalb sich die Pflanzen nicht so entwickeln, wie ich das gerne hätte. Sie wachsen sehr langsam und aus den wenigen Blüten entwickeln sich nur selten Früchte, obwohl ich mehrere Sorten gepflanzt habe, was den Fruchtansatz verbessern soll.
In Russland wird aus Maibeeren (wie auch anderen Früchten) eine Warenje zubereitet, eine Art flüssige Konfitüre ohne Geliermittel. Die Früchte werden im Mengenverhältnis 1:1 mit Zucker und 5 Esslöffeln Zitronensaft vorsichtig unter Umrühren aufgekocht. Hat der Zucker sich vollständig gelöst, muss die Masse abkühlen, um dann noch drei bis vier Mal kurz aufgekocht zu werden. Das Abkühlen ist notwendig, um Farbe und Konsistenz der Früchte zu erhalten. Die ganzen Früchte schwimmen schließlich in einem dünnen Sirup.