Pfingstveilchen (Viola sororia): Unterschied zwischen den Versionen
(13 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
==== Weitere Namen ==== | ==== Weitere Namen ==== | ||
[[Datei:Pfingstveilchen1.jpg|miniatur|450px|Pfingstveilchen "Freckles", Blüte (17.4.)]] | |||
[[Datei:Pfingstveilchen2.jpg|miniatur|450px|Pfingstveilchen, Blüte (3.5.)]] | |||
====Botanischer Name==== | |||
»Viola« lat. Veilchen, »sororia« lat. verschwistert, von soror - Schwester, Erstbeschreibung durch Carl Ludwig Willdenow (1765-1812) deutscher Botaniker | |||
==== Englischer Name ==== | ==== Englischer Name ==== | ||
Common Blue Violet | Common Blue Violet | ||
Zeile 5: | Zeile 9: | ||
Veilchengewächse, Violaceae | Veilchengewächse, Violaceae | ||
====Verbreitung==== | ====Verbreitung==== | ||
östliches Nordamerika | östliches Nordamerika, in Europa seit Anfang des 19.Jahrhunderts in Kultur | ||
==== Wuchs==== | ==== Wuchs==== | ||
ausdauernd, Rhizome bildend, polsterartiger Wuchs, Blätter herzförmig, Blütenstand bis 15cm hoch, Blätter nach der Blüte bis 25cm hoch | ausdauernd, Rhizome bildend, polsterartiger Wuchs, Blätter herzförmig, Blütenstand bis 15cm hoch, Blätter nach der Blüte bis 25cm hoch | ||
Zeile 11: | Zeile 15: | ||
sonnig bis halbschattig, nahrhafter nicht zu trockener Boden | sonnig bis halbschattig, nahrhafter nicht zu trockener Boden | ||
====Blütezeit==== | ====Blütezeit==== | ||
Mai, Juni | (April), Mai, Juni | ||
====Blüte==== | ====Blüte==== | ||
weiße | weiße duftlose Blüten, die Sorte »Freckles« mit dunklen Sprenkeln, einzeln an kurzen Stielen | ||
====Fruchtreife==== | ====Fruchtreife==== | ||
Juli | Juli | ||
Zeile 19: | Zeile 23: | ||
dreiteilige Balgfrucht, kugelige Samen | dreiteilige Balgfrucht, kugelige Samen | ||
====Vermehrung==== | ====Vermehrung==== | ||
durch Teilung der Rhizome im Herbst, Ausläuferbildung | durch Teilung der Rhizome im Herbst, Ausläuferbildung, Selbstaussaat | ||
====Frosthärte==== | ====Frosthärte==== | ||
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart | oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart | ||
====Tierische Besucher==== | |||
die ganze Pflanze ist bei Schnecken sehr beliebt | |||
====Pflege==== | ====Pflege==== | ||
während des Austriebes auf Schnecken achten | besonders während des Austriebes auf Schnecken achten | ||
====Verwendbare Teile==== | ====Verwendbare Teile==== | ||
Blätter und Blüten als Salatzutat, Tee aus allen Pflanzenteilen bei Erkältungskrankheiten, Husten und Kopfschmerzen | |||
====Inhaltsstoffe==== | ====Inhaltsstoffe==== | ||
Schleimstoffe, Vitamine | |||
====Status==== | |||
anwesend | |||
====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* Neophyten S.448, Norbert Griebl (2020) | |||
* kraut&rüben 3/2019 S.9 | |||
====Geschichte und Geschichten==== | |||
In Nordamerika wächst das Pfingstveilchen in großen Beständen in offenen Landschaften, ist bei Wildtieren als Futterpflanze sehr beliebt. Verschiedene Indianerstämme nutzen das kleine Gewächs als Heilpflanze, in einigen Bundesstaaten gilt es als Landesblume. | |||
Im Garten breitet sich das Pfingstveilchen über Wurzelausläufer aus, bildet aber auch oberirdische Triebe, die sich bewurzeln. So kann es größere Bestände bilden, wenn ihm im Frühjahr nicht die Schnecken zuvor kommen. Die sind leider ganz wild auf die jungen Blätter und auch Blüten, so dass sich meine Pflanzen bisher kaum ausgebreitet haben und ich froh bin, wenn ich sie wieder finde. Werden unterschiedliche Sorten gepflanzt, so kreuzen sie sich untereinander und die Folgegeneration kann andere Farben aufweisen. | |||
[[Category:Mehrjährige]] |
Aktuelle Version vom 24. Dezember 2021, 13:54 Uhr
Weitere Namen
Botanischer Name
»Viola« lat. Veilchen, »sororia« lat. verschwistert, von soror - Schwester, Erstbeschreibung durch Carl Ludwig Willdenow (1765-1812) deutscher Botaniker
Englischer Name
Common Blue Violet
Familie
Veilchengewächse, Violaceae
Verbreitung
östliches Nordamerika, in Europa seit Anfang des 19.Jahrhunderts in Kultur
Wuchs
ausdauernd, Rhizome bildend, polsterartiger Wuchs, Blätter herzförmig, Blütenstand bis 15cm hoch, Blätter nach der Blüte bis 25cm hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter nicht zu trockener Boden
Blütezeit
(April), Mai, Juni
Blüte
weiße duftlose Blüten, die Sorte »Freckles« mit dunklen Sprenkeln, einzeln an kurzen Stielen
Fruchtreife
Juli
Frucht
dreiteilige Balgfrucht, kugelige Samen
Vermehrung
durch Teilung der Rhizome im Herbst, Ausläuferbildung, Selbstaussaat
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
die ganze Pflanze ist bei Schnecken sehr beliebt
Pflege
besonders während des Austriebes auf Schnecken achten
Verwendbare Teile
Blätter und Blüten als Salatzutat, Tee aus allen Pflanzenteilen bei Erkältungskrankheiten, Husten und Kopfschmerzen
Inhaltsstoffe
Schleimstoffe, Vitamine
Status
anwesend
Literatur
- Neophyten S.448, Norbert Griebl (2020)
- kraut&rüben 3/2019 S.9
Geschichte und Geschichten
In Nordamerika wächst das Pfingstveilchen in großen Beständen in offenen Landschaften, ist bei Wildtieren als Futterpflanze sehr beliebt. Verschiedene Indianerstämme nutzen das kleine Gewächs als Heilpflanze, in einigen Bundesstaaten gilt es als Landesblume.
Im Garten breitet sich das Pfingstveilchen über Wurzelausläufer aus, bildet aber auch oberirdische Triebe, die sich bewurzeln. So kann es größere Bestände bilden, wenn ihm im Frühjahr nicht die Schnecken zuvor kommen. Die sind leider ganz wild auf die jungen Blätter und auch Blüten, so dass sich meine Pflanzen bisher kaum ausgebreitet haben und ich froh bin, wenn ich sie wieder finde. Werden unterschiedliche Sorten gepflanzt, so kreuzen sie sich untereinander und die Folgegeneration kann andere Farben aufweisen.