Duftschneeball (Viburnum x bodnantense): Unterschied zwischen den Versionen

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(November), (Dezember), Januar, Februar, März
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====Blüte====
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in Schirmrispen stehende rosa Blüten mit der Zeit fast weiß ausbleichend, intensiv nach Marzipan/Bittermandel duftend
an Kurztrieben in gedrungenen Schirmrispen stehende rosa Blüten mit der Zeit fast weiß ausbleichend, fünfzählig, Kronblätter röhrig verwachsen, intensiv nach Marzipan/Bittermandel duftend
====Fruchtreife====
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März, April
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durch Veredelung, Stecklinge
durch Veredelung, Stecklinge
====Frosthärte====
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frosthart, Blüte erfriert bei Frost
frosthart, Blüte erfriert bei Frost unter -5°C
====Tierische Besucher====
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erste Bienen und Hummeln
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====Geschichte und Geschichten====
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Duftende Blüten mitten im Winter sind nicht gerade häufig, der Duftschneeball gehört zu den Gehölzen, die der Nase genauso gut tun wie dem Auge. Die an Kurztrieben wachsenden Blütenbüschel sind beim Aufblühen kräftig rosa, bleichen mit der Zeit aus bis sie fast weiß sind, und duften verführerisch nach Marzipan und Bittermandel. An geschützten Standorten beginnt die Blüte häufig schon im Dezember. Das geht normalerweise nicht gut, denn der nächste stärkere Frost beendet den schönen Anblick für's Erste. Wenn die Kälte nicht zu lange andauert und die Temperatur nicht zu tief sinkt, treibt der Strauch neue Knospen nach, sobald es wieder wärmer ist. Der Duftschneeball braucht einige Jahre um sich einzuleben, wird dann etwa drei Meter hoch und wächst ein bisschen sparrig. Wenn er frei steht kann er recht ausladend werden, lässt sich aber auch in eine Hecke integrieren und in Form schneiden. Der Schnitt sollte nach der Blüte erfolgen, damit nicht zu viele Knospenansätze verloren gehen.  
Duftende Blüten mitten im Winter sind nicht gerade häufig, der Duftschneeball gehört zu den Gehölzen, die der Nase genauso gut tun wie dem Auge. Die an Kurztrieben wachsenden Blütenbüschel sind beim Aufblühen kräftig rosa, bleichen mit der Zeit aus bis sie fast weiß sind, und duften verführerisch nach Marzipan und Bittermandel. An geschützten Standorten beginnt die Blüte häufig schon im Dezember. Das geht normalerweise nicht gut, denn der nächste stärkere Frost beendet den schönen Anblick für's Erste. Wenn die Kälte nicht zu lange andauert und die Temperatur nicht zu tief sinkt, treibt der Strauch neue Knospen nach, sobald es wieder wärmer ist. Der Duftschneeball braucht einige Jahre um sich einzuleben, wird dann etwa drei Meter hoch und wächst ein bisschen sparrig. Wenn er frei steht kann er recht ausladend werden, lässt sich aber auch in eine Hecke integrieren und in Form schneiden. Der Schnitt sollte nach der Blüte erfolgen, damit nicht zu viele Knospenansätze verloren gehen. Knospige Triebe blühen in einer Vase im Haus bald auf, ihre Farbe ist allerdings eher blass.


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Aktuelle Version vom 15. Februar 2022, 07:01 Uhr

Weitere Namen

Duftschneeball, Blüte (29.1.)
Duftschneeball, Austrieb (11.4.)
Duftschneeball, Frucht (7.7.)

Winterschneeball, Bodnant-Schneeball,

Botanischer Name

»Viburnum« indogermanische Wurzel ueib - winden, drehen, »bodnantense« nach dem Ort Bodnant in Nordwales

Englischer Name

Bodnant Viburnum

Familie

Moschuskrautgewächse, Adoxaceae

Verbreitung

1934/35 in Bodnant in Nordwales entstandene Kreuzung aus Viburnum farreri X Viburnum grandiflorum

Wuchs

ausdauernd, verholzend, bis 3m hoher Strauch, Triebe erst straff aufrecht, später sparrig verzweigt, Blätter gegenständig im Austrieb rötlich überlaufen, oval zugespitzt, am Rand gezähnt, Blüten an Kurztrieben

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden, verträgt Trockenheit recht gut

Blütezeit

(November), (Dezember), Januar, Februar, März

Blüte

an Kurztrieben in gedrungenen Schirmrispen stehende rosa Blüten mit der Zeit fast weiß ausbleichend, fünfzählig, Kronblätter röhrig verwachsen, intensiv nach Marzipan/Bittermandel duftend

Fruchtreife

März, April

Frucht

rote ovale Steinfrucht

Vermehrung

durch Veredelung, Stecklinge

Frosthärte

frosthart, Blüte erfriert bei Frost unter -5°C

Tierische Besucher

erste Bienen und Hummeln

Pflege

im Frühjahr zurück gefrorene Triebe wegnehmen, Schnitt wenn nötig nach der Blüte

Verwendbare Teile

Duftpflanze, Giftpflanze

Inhaltsstoffe

Viburnin, Glycoside

Status

anwesend

Literatur

  • Ein Garten der Düfte S.133, Helga Urban (1999)
  • Gartenlust statt Gartenfrust S.180, Heide Rau, Marion Nickig (1992)
  • kraut&rüben 1/2017

Geschichte und Geschichten

Duftende Blüten mitten im Winter sind nicht gerade häufig, der Duftschneeball gehört zu den Gehölzen, die der Nase genauso gut tun wie dem Auge. Die an Kurztrieben wachsenden Blütenbüschel sind beim Aufblühen kräftig rosa, bleichen mit der Zeit aus bis sie fast weiß sind, und duften verführerisch nach Marzipan und Bittermandel. An geschützten Standorten beginnt die Blüte häufig schon im Dezember. Das geht normalerweise nicht gut, denn der nächste stärkere Frost beendet den schönen Anblick für's Erste. Wenn die Kälte nicht zu lange andauert und die Temperatur nicht zu tief sinkt, treibt der Strauch neue Knospen nach, sobald es wieder wärmer ist. Der Duftschneeball braucht einige Jahre um sich einzuleben, wird dann etwa drei Meter hoch und wächst ein bisschen sparrig. Wenn er frei steht kann er recht ausladend werden, lässt sich aber auch in eine Hecke integrieren und in Form schneiden. Der Schnitt sollte nach der Blüte erfolgen, damit nicht zu viele Knospenansätze verloren gehen. Knospige Triebe blühen in einer Vase im Haus bald auf, ihre Farbe ist allerdings eher blass.