Wilde Wunderblume (Mirabilis longiflora): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2023, 16:54 Uhr
Weitere Namen
Maravilla
Botanischer Name
»Mirabilis« lat. wunderbar, seltsam (wegen der mehrfarbigen Blüten), »longiflora« von lat. longus - lang und lat. florus - blütig, Erstbeschreibung durch Heinrich Johann Nepomuk von Crantz (1722-1799) österreichischer Botaniker
Englischer Name
Sweet Four-O´Clock, Longtube, Angel's Trumpet
Familie
Wunderblumengewächse, Nyctaginaceae
Verbreitung
Mittelamerika
Wuchs
ausdauernd, Speicherknolle bildend, ausladender Wuchs, Nodien deutlich verdickt, Blätter gegenständig länglich oval zugespitzt, Blüten in den Blattachseln
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter durchlässiger Boden
Blütezeit
Juli, August, September,(Oktober)
Blüte
trichterförmig verwachsene Kronblätter mit bis zu 10cm langem Schlund, weiß mit dunkelroter Narbe und Staubblättern, nachtblühend (an grauen Herbsttagen bis zum Mittag), nachts intensiv duftend
Fruchtreife
August, September, Oktober
Frucht
unreif grün in den verwachsenen Kelchblättern sitzend, reif ausfallend, kleine dunkelbraune Handgranate
Vermehrung
durch Aussaat im Frühjahr, nach milden Wintern Selbstaussaat
Frosthärte
oberirdischer Teil der Pflanze stirbt bei den ersten Frösten ab, Wurzelknolle frostfrei überwintern
Tierische Besucher
Bestäubung durch Nachtfalter, Schnecken meiden die Pflanze
Pflege
entweder als Kübelpflanze halten oder im Mai auspflanzen, treibt recht spät aus, Standort so wählen, dass der nächtliche Duft gut wahrgenommen werden kann
Verwendbare Teile
Duftpflanze
Inhaltsstoffe
Harze, ätherische Öle
Status
anwesend, Jungpflanzen und Saatgut vorhanden
Literatur
- Die Geschichte der Botanik vom 16.Jahrhundert bis 1860 S.441, Julius Sachs (1875)
Geschichte und Geschichten
Die Wilde Wunderblume bildet mit den Jahren eine dicke in sich verdrehte Speicherwurzel, die wie eine Dahlienknolle überwintert werden kann. Zunächst aber wächst aus einem einer Handgranate ähnlichen Samen ein zarter Trieb, dessen gegenständige lanzettförmige Blätter von kurzen Härchen bedeckt sind. Im ersten Jahr werden sich nicht viele Blüten öffnen, bleibt die Pflanze in ihrem Wuchs eher zurückhaltend. Ab dem zweiten Jahr wird sie deutlich größer und bildet einen ausladenden "Busch", der mit den reichen Blütenbüscheln leicht überhängt. Je früher die Pflanze aus ihrem Winterquartier kommt, desto eher treibt sie aus. Sie kann aber auch erst im Mai nach den letzten Frösten ins Freiland gesetzt werden, dann blüht sie entsprechend später, meist erst im August. Eine Kultivierung im Kübel hat den Vorteil, dass die Wunderblume so platziert werden kann, dass sie in Nasenhöhe steht. Der Duft der Blüten ist nur aus der Nähe wahrnehmbar, aber wunderbar blumig. Die Pflanze in voller Blüte wirkt wie ein Feuerwerk, da die weißen Sterne über der Pflanze zu schweben scheinen.
Laut Darwin ist es möglich, Blüten von Mirabilis jalapa mit dem Pollen von Mirabilis longiflora zu bestäuben und keimfähige Samen zu erhalten, in umgekehrter Anordnung aber nicht.