Teufelsabbiss (Succisa pratensis): Unterschied zwischen den Versionen
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Teufelskraut, Gewöhnlicher Teufelsabbiss, Trommelstock | Teufelskraut, Gewöhnlicher Teufelsabbiss, Trommelstock | ||
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»Succisa« lat. succisus - unten abgeschnitten, »pratensis« lat. Wiesen- | »Succisa« lat. succisus - unten abgeschnitten, »pratensis« lat. Wiesen-, Erstbeschreibung 1794 durch Conrad Moench (1744-1805) deutscher Chemiker und Botaniker | ||
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sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden | sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden, am Naturstandort bis in Höhenlagen von etwa 1400m | ||
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Bestäubung durch Bienen und Schmetterlinge, Falter wie der Goldene Scheckenfalter, die | Bestäubung durch Bienen und Schmetterlinge, Falter wie der Goldene Scheckenfalter, die Gamma-Eule, das Blutströpfchen nutzen die Pflanze als Nektarlieferant oder als Raupenfutterpflanze | ||
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Rückschnitt im Frühjahr | Rückschnitt im Frühjahr | ||
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====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* Bienenweide und Hummelparadies S.149, Dave Goulson (2021) | |||
* Die Kräuter in meinem Garten S.558, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008) | * Die Kräuter in meinem Garten S.558, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008) | ||
* Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.185, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013) | * Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.185, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013) | ||
* Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.222, Adelbert von Chamisso (1827) | |||
* Kölbls Kräuterfibel S.301, Konrad Kölbl (1993) | * Kölbls Kräuterfibel S.301, Konrad Kölbl (1993) | ||
* Kräuter S. 186, Burkhard Bohne (2010) | * Kräuter S. 186, Burkhard Bohne (2010) |
Aktuelle Version vom 29. Januar 2023, 16:56 Uhr
Weitere Namen
Teufelskraut, Gewöhnlicher Teufelsabbiss, Trommelstock
Botanischer Name
»Succisa« lat. succisus - unten abgeschnitten, »pratensis« lat. Wiesen-, Erstbeschreibung 1794 durch Conrad Moench (1744-1805) deutscher Chemiker und Botaniker
Englischer Name
Devil's Bit Scabious
Familie
Kardengewächse, Dipsacaceae
Verbreitung
Europa, Asien ,Nordafrika
Wuchs
ausdauernd, senkrechtes Rhizom bis 50cm tief, das am unteren Ende langsam abstirbt und wie abgebissen aussieht, horstig, Blätter lanzettlich, borstig behaart, dunkelgrün, bis 15cm hoch, Blütenstand bis 80cm hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden, am Naturstandort bis in Höhenlagen von etwa 1400m
Blütezeit
Juli, August, September
Blüte
kugelige Köpfchen mit vielen kleinen lila Blüten
Fruchtreife
September
Frucht
5-7mm lange vierkantige behaarte Achänen die grün bleiben und sich bei Reife vom gewölbten Blütenboden lösen
Vermehrung
durch Aussaat in Frühjahr, gelegentlich Selbstaussaat
Frosthärte
in milden Wintern grün überwinternd, sonst oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen und Schmetterlinge, Falter wie der Goldene Scheckenfalter, die Gamma-Eule, das Blutströpfchen nutzen die Pflanze als Nektarlieferant oder als Raupenfutterpflanze
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr
Verwendbare Teile
Wurzel als Tee, schweißtreibend, schleimlösend, entzündungshemmend, blutreinigend, äußerlich bei juckenden Ekzemen, in der Küche klein geschnitten als Salat- oder Gemüsebeigabe
Inhaltsstoffe
Gerbstoffe, Pflanzensäuren, Saponine, Scabiosid, Triterpene, Flavonoide
Status
anwesend
Literatur
- Bienenweide und Hummelparadies S.149, Dave Goulson (2021)
- Die Kräuter in meinem Garten S.558, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.185, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
- Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.222, Adelbert von Chamisso (1827)
- Kölbls Kräuterfibel S.301, Konrad Kölbl (1993)
- Kräuter S. 186, Burkhard Bohne (2010)
- New Kreüterbuch Cap.CCLXXII, Leonhart Fuchs (1543)
- Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.148, Detlev Arens (1991)
- Wildblumen im Hausgarten S.73, John Stevens (1987)
Geschichte und Geschichten
Als der Teufel einst mal wieder einen Vertrag mit einem Sterblichen gebrochen hatte und der ihn aber überlisten konnte war der Höllenfürst so erzürnt, dass er der Pflanze, die den Menschen gerettet hatte, die Wurzel ab biss. So wächst der Teufelsabbiss bis heute mit einer Wurzel, der ein Stück zu fehlen scheint. Die Ursache dafür liegt in dem Umstand, dass der ältere Teil der Wurzel beim neuen Wachstum abstirbt und eine Art Narbe hinterlässt. Das stört die Pflanze wenig und da sie recht genügsam ist, wächst sie gern in eher mageren Wiesen, wo sie von Spätsommer bis Herbst ihre kugeligen blauen Blütenstände zeigt. Schmetterlinge sind häufige Gäste an den aus bis zu 80 Einzelblüten zusammen gesetzten Kugeln. Sie holen sich den Nektar und sorgen für die Bestäubung. Mit der Samenreife zerfällt der Blütenstand und die Samen keimen meist in der Umgebung der Mutterpflanze. Die zieht sich im Spätherbst unter die Erde zurück und treibt im Frühjahr wieder aus.
Da die Pflanze so viel mit dem Teufel zu tun hat, ist sie natürlich auch von magischer Kraft. Wer Teufelsabbiss bei sich trägt, dem kann der Böse nichts anhaben und auch die »Zaubereien der bösen Weiber« sind wirkungslos. Im Stall aufgehängt schützt er das Vieh und wenn das Butterfass mit der Pflanze gereinigt wird, kann auch beim Buttern nichts schief gehen.
2015 war der Teufelsabbiss »Blume des Jahres«.