Prachtnelke (Dianthus superbus): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 5. Februar 2023, 14:59 Uhr
Weitere Namen
Wiesennäglein
Botanischer Name
»Dianthus« gr. Dios anthos - Blume des Zeus, »superbus« lat. stolz, prächtig, Erstbeschreibung 1755 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Fringed Pink, Superb Pink
Familie
Nelkengwächse, Caryophyllaceae
Verbreitung
Europa, Asien
Wuchs
im Austrieb stehende, später am Boden liegende schmale graugrüne Blätter, etwa 10-20cm hoch, Blütenstand bis 50cm hoch, lockere Polster bildend, zwittrige oder weibliche Pflanzen
Standort
sonnige eher feuchte, nährstoffreiche Wiesen, fühlt sich aber auch auf trockenem Boden wohl
Blütezeit
Juni, Juli, August, September, (Oktober), (November)
Blüte
einfache fünfzählige Blüten in endständig lockeren Rispen, stark gefranste Blütenblätter in leicht variierenden Rosatönen, häufig leicht asymmetrisch, intensiv nach Vanille und Nelke duftend
Fruchtreife
August, September, Oktober
Frucht
vierzähnige, lang gestreckte Streukapsel, Samen 2-3mm lang
Vermehrung
durch Aussaat, Selbstaussaat
Frosthärte
mit grünen Langtrieben überwinternd
Tierische Besucher
Bestäubung durch langrüsselige Bienen (Keulhornbiene), Hummeln und Tag- und Nachtfalter (Taubenschwänzchen)
Pflege
kaum Pflege nötig
Verwendbare Teile
Duftpflanze, Blüten als Dekoration im (Obst)Salat
Inhaltsstoffe
Eugenol, Saponine
Status
anwesend, Saatgut vorhanden
Literatur
- Duftpflanzen S.53, Bernd Dittrich (1988)
- Symbolik der Pflanzen S.237, Marianne Beuchert (1996)
- Wildpflanzen für jeden Garten S.102, Reinhard Witt (1994)
Geschichte und Geschichten
Prachtnelken sind erstaunlich pflegeleichte Pflanzen, die sich fröhlich ausbreiten, durch ihren zarten Wuchs aber nie lästig werden. Sie sind in ihrem Bestand gefährdet, da ihre natürlichen Lebensräume zunehmend verschwinden. Obwohl sie in eher feuchten Wiesen und in Ufernähe zu Hause sind, kommen sie auch mit trockenen Böden gut zu Recht. Die Pflanze selbst bildet ein niedriges, grasartiges Polster mit ihren schmalen, graugrünen Blättern, aus dem im Sommer die dünnen Stängel mit den federigen Blüten heraus wachsen. Da die Blätter dem Gras so ähnlich sehen, wird sie in einer Wiese nur wahrgenommen, wenn sie blüht. Einzeln oder zu wenigen zusammen stehen die Tellerblüten aufrecht auf den Stängeln, die zartrosa Kronblätter wie ein Spitzenkragen ausgebreitet. Ein intensiver, typischer Nelkenduft umgibt die Blüten, lockt Insekten an. Aber nur Besucher mit langen Rüsseln haben eine Chance, an den Nektar heran zu kommen. Hummeln und Nachtfalter sind da im Vorteil, gelegentlich lässt sich auch ein Taubenschwänzchen sehen. Die lange Kronröhre wird nach der Blüte zu einer Streukapsel, aus der im Laufe des Herbstes die Samen ausrieseln und sich in der Umgebung der Mutterpflanze ihren eigenen Standort suchen. Ihren Namen »Wiesennägelein« verdankt die Pflanze wohl den Samenkapseln, die lang und schmal, mit der sternförmigen Öffnung am oberen Ende, tatsächlich an einen Nagel erinnern. Etwa drei Jahre braucht der Sämling, um zu einer ansehnlichen Staude zu werden. Dann sind genügend Blüten vorhanden, um gelegentlich einige mit ins Haus zu nehmen und den Duft zu genießen.