Pimpinela (Sechium edule): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Pimpinela2.jpg|miniatur|300px|Pimpinela, Jungpflanze (19.6.)]]
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[[Datei:Pimpinela3.jpg|miniatur|300px|Pimpinela, Trieb (7.7.)]]
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Chayote, Stachelgurke,  
[[Datei:pimpinela4.jpg|miniatur|450px|Pimpinela, männliche Blüten (9.10.)]]
[[Datei:Pimpinela5.jpg|miniatur|450px|Pimpinela, weibliche Blüte (18.10.)]]
Chayote, Stachelgurke, Stachelkürbis
=====Botanischer Name=====
=====Botanischer Name=====
»Sechium« Bedeutung ungeklärt, »edule« lat. essbar, Erstbeschreibung 1760 als Sicyos edule durch Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin, Umbenennung in Sechium edule 1800 durch Olof Peter Swartz (1760-1818) schwedischer Botaniker
»Sechium« Bedeutung ungeklärt, »edule« lat. essbar, Erstbeschreibung 1760 als Sicyos edule durch Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin, Umbenennung in Sechium edule 1800 durch Olof Peter Swartz (1760-1818) schwedischer Botaniker
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Kürbisgewächse, Curcubitaceae
Kürbisgewächse, Curcubitaceae
=====Verbreitung=====
=====Verbreitung=====
der Ursprung der Pflanze wird im Bergland Mittelamerikas vermutet, sie ist nur in Kultur bekannt
der Ursprung der Pflanze wird im Bergland Mittelamerikas vermutet, sie ist nur in Kultur bekannt, die größte Variationsbreite haben die Früchte in Vera Cruz (Mexiko)
=====Wuchs=====
=====Wuchs=====
ausdauernd, knollige große bis zu 10 Kilo schwere Wurzel, schnell wachsende dünne Triebe, die bis zu 10m lang werden können, große raue Blätter mit 5 Hauptnerven, an den Triebspitzen jeweils zu dritt an kurzem Stängel sitzende aufgerollte Ranken, die sich strecken und bis zu 20cm lang werden, sobald sie etwas berühren, ziehen sie sich spiralig zusammen
ausdauernd, knollige große bis zu 10 Kilo schwere Wurzel, schnell wachsende dünne Triebe, die bis zu 10m lang werden können, große raue Blätter mit 5 Hauptnerven. An den Triebspitzen jeweils zu viert an kurzem Stängel sitzende aufgerollte Ranken, die sich strecken und bis zu 20cm lang werden, sobald sie etwas berühren, ziehen sie sich spiralig zusammen, halten sich auch an glatten Oberflächen erstaunlich gut fest
=====Standort=====
=====Standort=====
in frostfreien Gegenden im Freiland, hier nur im Kübel, am Besten im Gewächshaus oder Wintergarten
in frostfreien Gegenden im Freiland, hier nur im großen Kübel, am Besten im beheizten Gewächshaus oder Wintergarten
=====Blütezeit=====
=====Blütezeit=====
September, Oktober, November (zur Ausbildung von Blüten sind kühle Nächte notwendig)
theoretisch ganzjährig, die Tage müssen (mäßig) warm, die Nächte kühl sein (zur Ausbildung von Blüten sind kühle Nächte notwendig)
=====Blüte=====
=====Blüte=====
männliche Blüten in kleinen Büscheln, weibliche Blüten einzeln in den Blattachseln, fünfzählig, gelb
männliche Blüten in lang gezogenen Trauben, gut 1,5 cm groß und blass gelb, am Grund jedes Kronblattes befinden sich zwei Nektardrüsen, die so reichlich Nektar absondern, dass er, wenn die Pflanze bewegt wird, herunter tropft. Weibliche Blüten einzeln in den Blattachseln, meist fünf, selten vier, sternförmig zugespitzte Kronblätter
=====Fruchtreife=====
=====Fruchtreife=====
=====Frucht=====
=====Frucht=====
birnenförmige grüne Beere, Schale kann glatt oder runzelig sein, teilweise borstig bis stachelig behaart, anders als bei den meisten Kürbisgewächsen enthält die Frucht nur einen einzigen großen Kern  
birnenförmige grüne Beere, die dünne Schale kann glatt oder runzelig sein, teilweise borstig bis stachelig behaart, anders als bei den meisten Kürbisgewächsen enthält die Frucht nur einen einzigen großen Kern  
=====Vermehrung=====
=====Vermehrung=====
die großen Samen reifen nicht aus, sie keimen in der frischen Frucht, aus der dann eine Jungpflanze herauswächst, Stecklingsvermehrung ist möglich
die großen Samen reifen nicht aus, sie keimen in der frischen Frucht, aus der dann eine Jungpflanze herauswächst, Stecklingsvermehrung ist möglich
=====Frosthärte=====
=====Frosthärte=====
nicht frosthart
nicht frosthart, kann bei etwa 10°C möglichst hell überwintert werden
=====Tierische Besucher=====
=====Tierische Besucher=====
=====Pflege=====
=====Pflege=====
bei richtigem Standort ist die Pflanze völlig unkompliziert, braucht aber eine große, stabile Rankhilfe
bei richtigem Standort ist die Pflanze völlig unkompliziert, braucht aber eine große, stabile Rankhilfe
=====Verwendbare Teile=====
=====Verwendbare Teile=====
unreife Früchte mit Samen, roh oder verarbeitet (schmecken wie Kohlrabi ohne Schärfe), junge Blätter und Triebe können als Gemüse zubereitet werden, die Wurzelknolle kann wie Kartoffel genutzt werden, da die Pflanzen sehr schnellwüchsig sind, werden sie auch als Viehfutter verwendet, aus den Fasern lassen sich Körbe herstellen,  
unreife Früchte mit Samen, roh oder verarbeitet (schmecken wie Kohlrabi ohne Schärfe), junge Blätter und Triebe können als Gemüse zubereitet werden, die Wurzelknolle kann wie Kartoffel genutzt werden, da die Pflanzen sehr schnellwüchsig sind, werden sie auch als Viehfutter verwendet, aus den Fasern lassen sich Körbe oder Hüte herstellen,  
=====Inhaltsstoffe=====
=====Inhaltsstoffe=====
Vitamine, Eisen, Kalzium, die Früchte enthalten viel Wasser, aber so gut wie kein Fett
Vitamine, Eisen, Kalzium, Alkaloide, Saponine, Triterpene, Tannine, Flavonoide (Rutin, Quercetin, Phloretin, Apigenin, Galangin, Phlozizidin, Myricetin), die Früchte enthalten viel Wasser, aber so gut wie kein Fett
=====Status=====
=====Status=====
anwesend
anwesend
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=====Geschichte und Geschichten=====
=====Geschichte und Geschichten=====
Nur auf Madeira wächst diese Pflanze unter dem Namen Pimpinela, aber da ich sie dort kennen gelernt habe, soll sie hier auch so angesprochen werden. Wir haben die Früchte als Proviant auf unsere Wanderungen mitgenommen, da sie sehr viel Flüssigkeit enthalten und gute Durstlöscher sind. Sie wachsen auf der Insel in vielen Privatgärten, beranken Pergolen oder klettern an Zäunen empor. Ursprünglich stammt die Pimpinela wohl aus Mittelamerika, wo sie schon in vorkolumbianischer Zeit kultiviert wurde. Der dort gebräuchliche, aus dem Nahuatl stammende, Name Hitzayotl bedeutet »stacheliger Kürbis«.
Nur auf Madeira wächst diese Pflanze unter dem Namen Pimpinela, aber da ich sie dort kennen gelernt habe, soll sie hier auch so angesprochen werden. Wir haben die Früchte als Proviant auf unsere Wanderungen mitgenommen, da sie sehr viel Flüssigkeit enthalten und gute Durstlöscher sind. Sie wachsen auf der Insel in vielen Privatgärten, beranken Pergolen oder klettern an Zäunen empor. Sie blühen und fruchten dort das ganze Jahr hindurch. Ursprünglich stammt die Pimpinela wohl aus Mittelamerika, wo sie schon in vorkolumbianischer Zeit kultiviert wurde. Eine Urform der Pflanze konnte nicht ausfindig gemacht werden. Der dort gebräuchliche, aus dem Nahuatl stammende, Name Hitzayotl bedeutet »stacheliger Kürbis«.
 
Hierzulande sind die Früchte nahezu unbekannt und schwer zu bekommen. Das liegt unter anderem daran, dass sie nicht lange lagerfähig sind. So lag es nahe, sie selbst anzubauen, was bei einem Kürbisgewächs ja nicht allzu schwierig sein sollte. Die erste Schwierigkeit war aber schon, Samen aufzutreiben. Die gibt es nicht. Zwar enthalten die Früchte jeweils einen großen Kern, der reift aber nicht aus. Zur Vermehrung wird die ganze Frucht halb in die Erde gelegt und aus dieser Frucht kommt nach einiger Zeit eine Jungpflanze hervor gekrochen. Die sieht allerliebst aus, so zart und klein. Erst nach dem ersten grünen Trieb wachsen die Wurzeln. Wenn die Fuß gefasst haben, geht alles sehr schnell. Innerhalb von sechs Wochen sind die Triebe drei Meter lang, während die Frucht langsam verschrumpelt. Im Garten ausgepflanzt wächst die Pimpinela den ganzen Sommer kräftig weiter, blüht aber nicht. Das macht sie erst, wenn die Nächte kühler werden. Leider ist in unseren Breiten "kühl" sehr schnell "kalt" und der erste Frost beendet das Leben der Pflanze. Der erste Anbauversuch war somit nicht sehr erfolgreich. Beim nächsten Mal blieben die Pflanzen in großen Töpfen, die ins Haus kamen, als es zu kalt wurde. Aber auch das behagte ihnen nicht und sie verabschiedeten sich schnell. Mittlerweile verfüge ich über eine kleine "Orangerie", und der dritte Anbauversuch verspricht erfolgreicher zu werden. In einem großen Kübel steht die Pflanze dort, mit einem stabilen Klettergerüst, das sie schon nach kurzer Zeit zugewachsen hat. Die an der Jungpflanze etwa Handteller großen Blätter sind mit kurzen, kaum sichtbaren Borsten besetzt, die zum Rand der Blätter hin ausgerichtet sind. Bei älteren Pflanzen haben die Blätter einen Durchmesser von gut zwanzig Zentimetern. Im Herbst erscheinen erste Blüten. Die männlichen in lang gezogenen Trauben, während die weiblichen einzeln oder zu zweit in den Blattachseln sitzen. Wie bei allen Kürbisgewächsen ist der Fruchtansatz hinter der Blüte schon erkennbar. Die Blüten sondern große Mengen klaren, flüssigen Nektars ab, der teilweise herunter tropft. Da die Zahl der Bestäuber-Insekten im Herbst nachlässt, ist eine Bestäubung der weiblichen Blüten mit einem Pinsel sinnvoll.
 
Leider ist es in der Orangerie dann doch zu schnell zu kühl geworden und die Fruchtansätze haben sich nicht weiter entwickelt. Während des Winters bleibt die Pflanze grün, erst im Februar beginnen die Triebe abzutrocknen. Aus der inzwischen schon recht großen Wurzelknolle erscheinen bereits im März neue Triebe, die sich auf den Weg in die Höhe machen. Mitte Juni erscheinen erste Blütenknospen, die sich schnell entwickeln.


Hierzulande sind die Früchte nahezu unbekannt und schwer zu bekommen. So lag es nahe, sie selbst anzubauen, was bei einem Kürbisgewächs ja nicht allzu schwierig sein sollte. Die erste Schwierigkeit war aber schon, Samen aufzutreiben. Die gibt es nicht. Zwar enthalten die Früchte jeweils einen großen Kern, der reift aber nicht aus. Zur Vermehrung wird die ganze Frucht halb in die Erde gelegt und aus dieser Frucht kommt nach einiger Zeit eine Jungpflanze hervor gekrochen. Die sieht allerliebst aus, so zart und klein. Erst nach dem ersten grünen Trieb wachsen die Wurzeln. Wenn die Fuß gefasst haben, geht alles sehr schnell. Innerhalb von sechs Wochen sind die Triebe drei Meter lang, während die Frucht langsam verschrumpelt. Im Garten ausgepflanzt wächst die Pimpinela den ganzen Sommer kräftig weiter, blüht aber nicht. Das macht sie erst, wenn die Nächte kühler werden. Leider ist in unseren Breiten "kühl" sehr schnell "kalt" und der erste Frost beendet das Leben der Pflanze. Der erste Anbauversuch war somit nicht sehr erfolgreich. Beim nächsten Mal blieben die Pflanzen in großen Töpfen, die ins Haus kamen, als es zu kalt wurde. Aber auch das behagte ihnen nicht und sie verabschiedeten sich schnell. Mittlerweile verfüge ich über eine kleine "Orangerie", und der dritte Anbauversuch verspricht erfolgreicher zu werden. In einem großen Kübel steht die Pflanze dort, mit einem großen Klettergerüst, das sie schon nach kurzer Zeit zugewachsen hat, und bildet im Herbst die ersten Blüten aus. In kleinen Büscheln erscheinen die männlichen Blüten, während die weiblichen, deutlich größer, einzeln in den Blattachseln sitzen.
Im Februar 2024 finde ich unerwartet mehrere Fruchtansätze an einer noch recht schmächtigen Pflanze, offenbar müssen die Tage nicht allzu warm sein, denn die Orangerie hat um diese Zeit kaum mehr als 10-12°C.





Aktuelle Version vom 20. Februar 2024, 07:10 Uhr

Weitere Namen
Pimpinela, Austrieb (1.5.)
Pimpinela, Jungpflanze (19.6.)
Pimpinela, Trieb (7.7.)
Pimpinela, männliche Blüten (9.10.)
Pimpinela, weibliche Blüte (18.10.)

Chayote, Stachelgurke, Stachelkürbis

Botanischer Name

»Sechium« Bedeutung ungeklärt, »edule« lat. essbar, Erstbeschreibung 1760 als Sicyos edule durch Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin, Umbenennung in Sechium edule 1800 durch Olof Peter Swartz (1760-1818) schwedischer Botaniker

Englischer Name

Chayote, Mirliton, Choco

Familie

Kürbisgewächse, Curcubitaceae

Verbreitung

der Ursprung der Pflanze wird im Bergland Mittelamerikas vermutet, sie ist nur in Kultur bekannt, die größte Variationsbreite haben die Früchte in Vera Cruz (Mexiko)

Wuchs

ausdauernd, knollige große bis zu 10 Kilo schwere Wurzel, schnell wachsende dünne Triebe, die bis zu 10m lang werden können, große raue Blätter mit 5 Hauptnerven. An den Triebspitzen jeweils zu viert an kurzem Stängel sitzende aufgerollte Ranken, die sich strecken und bis zu 20cm lang werden, sobald sie etwas berühren, ziehen sie sich spiralig zusammen, halten sich auch an glatten Oberflächen erstaunlich gut fest

Standort

in frostfreien Gegenden im Freiland, hier nur im großen Kübel, am Besten im beheizten Gewächshaus oder Wintergarten

Blütezeit

theoretisch ganzjährig, die Tage müssen (mäßig) warm, die Nächte kühl sein (zur Ausbildung von Blüten sind kühle Nächte notwendig)

Blüte

männliche Blüten in lang gezogenen Trauben, gut 1,5 cm groß und blass gelb, am Grund jedes Kronblattes befinden sich zwei Nektardrüsen, die so reichlich Nektar absondern, dass er, wenn die Pflanze bewegt wird, herunter tropft. Weibliche Blüten einzeln in den Blattachseln, meist fünf, selten vier, sternförmig zugespitzte Kronblätter

Fruchtreife
Frucht

birnenförmige grüne Beere, die dünne Schale kann glatt oder runzelig sein, teilweise borstig bis stachelig behaart, anders als bei den meisten Kürbisgewächsen enthält die Frucht nur einen einzigen großen Kern

Vermehrung

die großen Samen reifen nicht aus, sie keimen in der frischen Frucht, aus der dann eine Jungpflanze herauswächst, Stecklingsvermehrung ist möglich

Frosthärte

nicht frosthart, kann bei etwa 10°C möglichst hell überwintert werden

Tierische Besucher
Pflege

bei richtigem Standort ist die Pflanze völlig unkompliziert, braucht aber eine große, stabile Rankhilfe

Verwendbare Teile

unreife Früchte mit Samen, roh oder verarbeitet (schmecken wie Kohlrabi ohne Schärfe), junge Blätter und Triebe können als Gemüse zubereitet werden, die Wurzelknolle kann wie Kartoffel genutzt werden, da die Pflanzen sehr schnellwüchsig sind, werden sie auch als Viehfutter verwendet, aus den Fasern lassen sich Körbe oder Hüte herstellen,

Inhaltsstoffe

Vitamine, Eisen, Kalzium, Alkaloide, Saponine, Triterpene, Tannine, Flavonoide (Rutin, Quercetin, Phloretin, Apigenin, Galangin, Phlozizidin, Myricetin), die Früchte enthalten viel Wasser, aber so gut wie kein Fett

Status

anwesend

Literatur
  • Nutzpflanzen der Tropen und Subtropen S.331, Bernd Nowak, Bettina Schulz (2019)
Geschichte und Geschichten

Nur auf Madeira wächst diese Pflanze unter dem Namen Pimpinela, aber da ich sie dort kennen gelernt habe, soll sie hier auch so angesprochen werden. Wir haben die Früchte als Proviant auf unsere Wanderungen mitgenommen, da sie sehr viel Flüssigkeit enthalten und gute Durstlöscher sind. Sie wachsen auf der Insel in vielen Privatgärten, beranken Pergolen oder klettern an Zäunen empor. Sie blühen und fruchten dort das ganze Jahr hindurch. Ursprünglich stammt die Pimpinela wohl aus Mittelamerika, wo sie schon in vorkolumbianischer Zeit kultiviert wurde. Eine Urform der Pflanze konnte nicht ausfindig gemacht werden. Der dort gebräuchliche, aus dem Nahuatl stammende, Name Hitzayotl bedeutet »stacheliger Kürbis«.

Hierzulande sind die Früchte nahezu unbekannt und schwer zu bekommen. Das liegt unter anderem daran, dass sie nicht lange lagerfähig sind. So lag es nahe, sie selbst anzubauen, was bei einem Kürbisgewächs ja nicht allzu schwierig sein sollte. Die erste Schwierigkeit war aber schon, Samen aufzutreiben. Die gibt es nicht. Zwar enthalten die Früchte jeweils einen großen Kern, der reift aber nicht aus. Zur Vermehrung wird die ganze Frucht halb in die Erde gelegt und aus dieser Frucht kommt nach einiger Zeit eine Jungpflanze hervor gekrochen. Die sieht allerliebst aus, so zart und klein. Erst nach dem ersten grünen Trieb wachsen die Wurzeln. Wenn die Fuß gefasst haben, geht alles sehr schnell. Innerhalb von sechs Wochen sind die Triebe drei Meter lang, während die Frucht langsam verschrumpelt. Im Garten ausgepflanzt wächst die Pimpinela den ganzen Sommer kräftig weiter, blüht aber nicht. Das macht sie erst, wenn die Nächte kühler werden. Leider ist in unseren Breiten "kühl" sehr schnell "kalt" und der erste Frost beendet das Leben der Pflanze. Der erste Anbauversuch war somit nicht sehr erfolgreich. Beim nächsten Mal blieben die Pflanzen in großen Töpfen, die ins Haus kamen, als es zu kalt wurde. Aber auch das behagte ihnen nicht und sie verabschiedeten sich schnell. Mittlerweile verfüge ich über eine kleine "Orangerie", und der dritte Anbauversuch verspricht erfolgreicher zu werden. In einem großen Kübel steht die Pflanze dort, mit einem stabilen Klettergerüst, das sie schon nach kurzer Zeit zugewachsen hat. Die an der Jungpflanze etwa Handteller großen Blätter sind mit kurzen, kaum sichtbaren Borsten besetzt, die zum Rand der Blätter hin ausgerichtet sind. Bei älteren Pflanzen haben die Blätter einen Durchmesser von gut zwanzig Zentimetern. Im Herbst erscheinen erste Blüten. Die männlichen in lang gezogenen Trauben, während die weiblichen einzeln oder zu zweit in den Blattachseln sitzen. Wie bei allen Kürbisgewächsen ist der Fruchtansatz hinter der Blüte schon erkennbar. Die Blüten sondern große Mengen klaren, flüssigen Nektars ab, der teilweise herunter tropft. Da die Zahl der Bestäuber-Insekten im Herbst nachlässt, ist eine Bestäubung der weiblichen Blüten mit einem Pinsel sinnvoll.

Leider ist es in der Orangerie dann doch zu schnell zu kühl geworden und die Fruchtansätze haben sich nicht weiter entwickelt. Während des Winters bleibt die Pflanze grün, erst im Februar beginnen die Triebe abzutrocknen. Aus der inzwischen schon recht großen Wurzelknolle erscheinen bereits im März neue Triebe, die sich auf den Weg in die Höhe machen. Mitte Juni erscheinen erste Blütenknospen, die sich schnell entwickeln.

Im Februar 2024 finde ich unerwartet mehrere Fruchtansätze an einer noch recht schmächtigen Pflanze, offenbar müssen die Tage nicht allzu warm sein, denn die Orangerie hat um diese Zeit kaum mehr als 10-12°C.