Puerto Rico Oregano (Plectranthus amboinicus): Unterschied zwischen den Versionen
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Harfenstrauch, Kuba-Oregano | [[Datei:Puerto-rico-oregano1.jpg|miniatur|300px|Puerto-Rico-Oregano, Langtrieb mit Knospe ]] | ||
[[Datei:Puertoricooregano3.jpg|miniatur|450px|Puerto-Rico-Oregano, Blüte (9.12.)]] | |||
[[Datei:Puertoricooregano4.jpg|miniatur|450px|Puerto-Rico-Oregano, Samen]] | |||
Harfenstrauch, Kuba-Oregano, Jamaika-Thymian | |||
====Botanischer Name==== | ====Botanischer Name==== | ||
»Plectranthus« von lat. plectrum - Hahnensporn und gr. plectron - Werkzeug zum Schlagen (eines Instruments), möglicherweise handelt es sich um Plectranthus amboinicus ( »amboinicus« bezieht sich auf die Molukkeninsel Ambon, wo die Pflanze unter anderem wachsen soll), Synonym Coleus amboinicus, Erstbeschreibung 1825 durch George Bentham (1800-1884) britischer Botaniker | |||
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Puerto Rican Oregano, Spanish Thyme | |||
==== Familie ==== | ==== Familie ==== | ||
Lippenblütler, Lamiaceae | Lippenblütler, Lamiaceae | ||
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Mittelamerika | Mittelamerika | ||
==== Wuchs==== | ==== Wuchs==== | ||
ausdauernd, relativ schwach ausgeprägtes Wurzelwerk, bis über einen Meter lange überhängende, leicht brüchige Triebe bildend, Blätter hell graugrün, fleischig, rundlich, pelzig, am Rand weich gebuchtet, intensiv harzig duftend, Blütenstände an den Triebenden | |||
====Standort==== | ====Standort==== | ||
sonnig bis halbschattig, nahrhafte Erde, Topfpflanze | sonnig bis halbschattig, nahrhafte Erde, Topfpflanze | ||
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(September), Oktober, November | (September), Oktober, November, Dezember | ||
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weiße bis | weiße bis hell blaue Blüten in dichten, hängenden Rispen an den Enden der Triebe | ||
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flach rundliche hell braune Samen | |||
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durch Triebstecklinge | durch Triebstecklinge, die meist schon innerhalb einer Woche Wurzeln bilden | ||
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nicht frosthart, hell und mäßig warm überwintern | nicht frosthart, hell und kühl (um 10°C) bis mäßig warm überwintern, kann vor dem Einräumen kräftig zurück geschnitten werden | ||
====Tierische Besucher==== | |||
weder Läuse noch andere Schädlinge mögen die harzigen Inhaltsstoffe der Pflanze, die Blüten werden von Bienen und Hummeln besucht | |||
====Pflege==== | ====Pflege==== | ||
alte Pflanzen verkahlen zunehmend, daher im Frühjahr Stecklinge machen, die sehr schnell bewurzeln, im Sommer draußen in Ampeln oder vom Balkon | alte Pflanzen verkahlen zunehmend, daher im Frühjahr Stecklinge machen, die sehr schnell bewurzeln, im Sommer draußen in Ampeln oder vom Balkon herabhängen lassen | ||
====Verwendbare Teile==== | ====Verwendbare Teile==== | ||
der intensive harzige Geruch vertreibt Insekten, soll als Gewürz verwendbar sein, der Geschmack ist | der intensive harzige Geruch vertreibt Insekten, soll als Gewürz verwendbar sein, der Geschmack wird beschrieben als Mischung aus Thymian, Oregano und Terpentin, ist etwas gewöhnungsbedürftig, Tee aus den Blättern soll bei Bronchial-Leiden und Schlaflosigkeit hilfreich sein. | ||
====Inhaltsstoffe==== | ====Inhaltsstoffe==== | ||
Carvacrol, Thymol, Eugenol, Pinen, Terpenolen | |||
====Status==== | ====Status==== | ||
anwesend, | anwesend, Jungpflanzen vorhanden | ||
====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* kraut&rüben 11/2008 | * kraut&rüben 11/2008 S.15, 12/2018 S.62 | ||
====Geschichte und Geschichten==== | |||
Die Geschichte der Plectranthus-Gewächse ist ein bisschen unübersichtlich, da es viele recht ähnliche Arten gibt, die zum Teil nicht mal einen vollständigen botanischen Namen haben. Möglicherweise stammt der Puerto-Rico-Oregano also ursprünglich gar nicht aus Mittelamerika, sondern aus dem südafrikanischen Bereich und wurde erst über diverse Umwege nach Puerto-Rico eingeführt. Der Name »Spanish Thyme« soll sich auf eine spanische Herkunft beziehen. | |||
Es gibt kaum Pflanzen die frohwüchsiger und leichter zu vermehren sind, als die Mitglieder der Plectranthus-Familie. Selbst kleine Triebstücke wurzeln innerhalb einer Woche und wachsen dann während des Sommers zu üppigen Gestalten heran. Dafür brauchen sie genügend Nährstoffe und auch Feuchtigkeit, obwohl die sukkulenten Blätter nahelegen, dass sie gut mit Trockenheit zu Recht kommen. Die intensiv duftenden Inhaltsstoffe sorgen dafür, dass die Pflanze von Schädlingen gemieden wird, nicht mal Schnecken wollen davon fressen. Leider blüht der Puerto-Rico-Oregano erst recht spät, selten vor September. Da im Oktober häufig schon die ersten Frostnächte zu erwarten sind, ist es sicherer, die Pflanzen rechtzeitig ins Haus zu holen. An einem hellen, kühlen Standort blüht der »Oregano« dann bis weit in den Winter hinein. Nach der Blüte kann er kräftig zurück geschnitten werden. Da die überwinterten Pflanzen häufig nicht mehr schön aussehen, können die im Frühjahr erscheinenden Jungtriebe als Stecklinge verwendet werden. | |||
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Aktuelle Version vom 16. März 2024, 16:18 Uhr
Weitere Namen
Harfenstrauch, Kuba-Oregano, Jamaika-Thymian
Botanischer Name
»Plectranthus« von lat. plectrum - Hahnensporn und gr. plectron - Werkzeug zum Schlagen (eines Instruments), möglicherweise handelt es sich um Plectranthus amboinicus ( »amboinicus« bezieht sich auf die Molukkeninsel Ambon, wo die Pflanze unter anderem wachsen soll), Synonym Coleus amboinicus, Erstbeschreibung 1825 durch George Bentham (1800-1884) britischer Botaniker
Englischer Name
Puerto Rican Oregano, Spanish Thyme
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
Mittelamerika
Wuchs
ausdauernd, relativ schwach ausgeprägtes Wurzelwerk, bis über einen Meter lange überhängende, leicht brüchige Triebe bildend, Blätter hell graugrün, fleischig, rundlich, pelzig, am Rand weich gebuchtet, intensiv harzig duftend, Blütenstände an den Triebenden
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafte Erde, Topfpflanze
Blütezeit
(September), Oktober, November, Dezember
Blüte
weiße bis hell blaue Blüten in dichten, hängenden Rispen an den Enden der Triebe
Fruchtreife
Frucht
flach rundliche hell braune Samen
Vermehrung
durch Triebstecklinge, die meist schon innerhalb einer Woche Wurzeln bilden
Frosthärte
nicht frosthart, hell und kühl (um 10°C) bis mäßig warm überwintern, kann vor dem Einräumen kräftig zurück geschnitten werden
Tierische Besucher
weder Läuse noch andere Schädlinge mögen die harzigen Inhaltsstoffe der Pflanze, die Blüten werden von Bienen und Hummeln besucht
Pflege
alte Pflanzen verkahlen zunehmend, daher im Frühjahr Stecklinge machen, die sehr schnell bewurzeln, im Sommer draußen in Ampeln oder vom Balkon herabhängen lassen
Verwendbare Teile
der intensive harzige Geruch vertreibt Insekten, soll als Gewürz verwendbar sein, der Geschmack wird beschrieben als Mischung aus Thymian, Oregano und Terpentin, ist etwas gewöhnungsbedürftig, Tee aus den Blättern soll bei Bronchial-Leiden und Schlaflosigkeit hilfreich sein.
Inhaltsstoffe
Carvacrol, Thymol, Eugenol, Pinen, Terpenolen
Status
anwesend, Jungpflanzen vorhanden
Literatur
- kraut&rüben 11/2008 S.15, 12/2018 S.62
Geschichte und Geschichten
Die Geschichte der Plectranthus-Gewächse ist ein bisschen unübersichtlich, da es viele recht ähnliche Arten gibt, die zum Teil nicht mal einen vollständigen botanischen Namen haben. Möglicherweise stammt der Puerto-Rico-Oregano also ursprünglich gar nicht aus Mittelamerika, sondern aus dem südafrikanischen Bereich und wurde erst über diverse Umwege nach Puerto-Rico eingeführt. Der Name »Spanish Thyme« soll sich auf eine spanische Herkunft beziehen.
Es gibt kaum Pflanzen die frohwüchsiger und leichter zu vermehren sind, als die Mitglieder der Plectranthus-Familie. Selbst kleine Triebstücke wurzeln innerhalb einer Woche und wachsen dann während des Sommers zu üppigen Gestalten heran. Dafür brauchen sie genügend Nährstoffe und auch Feuchtigkeit, obwohl die sukkulenten Blätter nahelegen, dass sie gut mit Trockenheit zu Recht kommen. Die intensiv duftenden Inhaltsstoffe sorgen dafür, dass die Pflanze von Schädlingen gemieden wird, nicht mal Schnecken wollen davon fressen. Leider blüht der Puerto-Rico-Oregano erst recht spät, selten vor September. Da im Oktober häufig schon die ersten Frostnächte zu erwarten sind, ist es sicherer, die Pflanzen rechtzeitig ins Haus zu holen. An einem hellen, kühlen Standort blüht der »Oregano« dann bis weit in den Winter hinein. Nach der Blüte kann er kräftig zurück geschnitten werden. Da die überwinterten Pflanzen häufig nicht mehr schön aussehen, können die im Frühjahr erscheinenden Jungtriebe als Stecklinge verwendet werden.