Haselwurz (Asarum europaeum): Unterschied zwischen den Versionen
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Brechwurz, Hasenöhrlein, Kampferwurz, Schwarzwurz | Brechwurz, Hasenöhrlein, Kampferwurz, Schwarzwurz, Wilder Nardus | ||
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»Asarum« lat. asaron - eine unbestimmte Sippe, »europaeum« europäisch | »Asarum« lat. asaron - eine unbestimmte Sippe, »europaeum« europäisch, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher | ||
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ätherisches Öl mit Asaron (bis zu 40%, erzeugt auf der Zunge ein pfefferartiges Brennen), Asarumkampfer, Phenylpropanderivate, Gerbstoffe, Stärke, Harz | ätherisches Öl mit Asaron (bis zu 40%, erzeugt auf der Zunge ein pfefferartiges Brennen), Asarumkampfer, Phenylpropanderivate, Gerbstoffe, Stärke, Harz | ||
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====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* Die Blüte S.237, Dieter Heß (1990) | |||
* Die Kräuter in meinem Garten S.231, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008) | * Die Kräuter in meinem Garten S.231, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008) | ||
* Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.595, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013) | |||
* Giftpflanzen Pflanzengifte S.150, Roth, Daunderer, Kormann (1994) | * Giftpflanzen Pflanzengifte S.150, Roth, Daunderer, Kormann (1994) | ||
* Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.131, Heinz Görz (1987) | * Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.131, Heinz Görz (1987) | ||
* Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.29, Adelbert von Chamisso (1827) | |||
* Kölbls Kräuterfibel S.135, Konrad Kölbl (1993) | * Kölbls Kräuterfibel S.135, Konrad Kölbl (1993) | ||
* Kräuter S.199, Burkhard Bohne (2010) | * Kräuter S.199, Burkhard Bohne (2010) |
Aktuelle Version vom 24. März 2024, 07:27 Uhr
Weitere Namen
Brechwurz, Hasenöhrlein, Kampferwurz, Schwarzwurz, Wilder Nardus
Botanischer Name
»Asarum« lat. asaron - eine unbestimmte Sippe, »europaeum« europäisch, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Asarabacca, Hazlewort
Familie
Osterluzeigewächse, Aristolochiaceae
Verbreitung
Kleinasien, Sibirien, Süd- und Mitteleuropa
Wuchs
immergrüne Pflanze mit halb oberirdisch kriechender Sproßachse, langstielige nierenförmige, ledrig glänzende Blätter, Blüten dicht am Boden, meist unter Blättern verborgen
Standort
halbschattig bis schattig, mäßig nährstoffreicher kalkhaltiger Boden
Blütezeit
März, April
Blüte
direkt aus der Wurzel kommende glockenförmige, dreizipfelige Blüte, dunkel braunrot, anfangs ist die Blüte weiblich, die Blütenhüllblätter stehen nahe beieinander, im Innern 6 Narben, später öffnen sich die Blüten und werden männlich, häufig Selbstbestäubung
Fruchtreife
August, September
Frucht
6- fächerige aufspringende Kapsel, viele kleine Samen mit fleischigen Anhängseln
Vermehrung
Teilung der Wurzeln, Selbstaussaat
Frosthärte
grün überwinternd
Tierische Besucher
Bestäubung möglicherweise durch Schnecken, die Samen werden hauptsächlich von Ameisen verbreitet
Pflege
kaum Pflege nötig, eventuell vom Winter mitgenommene Blätter entfernen
Verwendbare Teile
Wurzel, getrocknet als Brechmittel, um zähen Schleim aus den Bronchien zu lösen, alkoholische Getränke mit Haselwurz führen zu starker Übelkeit, als Abortivum missbraucht führte die Pflanze häufig zum Tode
Inhaltsstoffe
ätherisches Öl mit Asaron (bis zu 40%, erzeugt auf der Zunge ein pfefferartiges Brennen), Asarumkampfer, Phenylpropanderivate, Gerbstoffe, Stärke, Harz
Status
anwesend, Ableger vorhanden
Literatur
- Die Blüte S.237, Dieter Heß (1990)
- Die Kräuter in meinem Garten S.231, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.595, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.150, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.131, Heinz Görz (1987)
- Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.29, Adelbert von Chamisso (1827)
- Kölbls Kräuterfibel S.135, Konrad Kölbl (1993)
- Kräuter S.199, Burkhard Bohne (2010)
- New Kreüterbuch Cap.III, Leonhart Fuchs (1543)
- Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.328, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008)
- Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.34, Detlev Arens (1991)
Geschichte und Geschichten
Die Haselwurz hat einige Zeit gebraucht, um sich in meinem Garten einzugewöhnen. Inzwischen fühlt sie sich so wohl, dass ich sie an manchen Stellen in ihre Schranken weisen muss. Die dicht unter der Erde verlaufenden Wurzeln brauchen eigentlich eher feuchten, leicht beschatteten Boden, aber auch mit praller Sonne kommt die Pflanze gut zu Recht. Als Bodendecker setzt sie sich so gut durch, dass kaum ein Unkraut eine Chance hat, bleibt das ganze Jahr über grün und lässt sich auch von winterlichem Dauerfrost nicht beeindrucken. Aus der verzweigten Grundachse wachsen Laubsprosse, die sich neu bewurzeln und der Pflanze ein nestartiges Aussehen verleihen. Der Austrieb im Frühjahr glänzt wie lackiert, die hellen behaarten Blätter werden schnell dunkelgrün breiten sich schützend über das dicht unter der Erdoberfläche liegende Rhizom aus. Wird die Wurzel verletzt, so verströmt sie einen eigenartigen, nicht unangenehmen Duft. Recht früh im Jahr erscheinen die Blüten. Sie werden meist übersehen, da sie direkt aus der Wurzel entspringen und fast stängellos sind. Die trübrote Farbe tut ein übriges, so freuen sich nur die Ameisen, die die Samen mit ihren fleischigen Anhängseln verschleppen und so für die generative Ausbreitung der Pflanze sorgen. Auch Schnecken sollen daran ihren Anteil haben, dass sie die Pflanzen fressen kann ich aus meiner Beobachtung allerdings nicht bestätigen. Zumindest nicht, was die heimische Form angeht. Anders sieht es bei Haselwurzarten fremder Herkunft aus, die sind sehr schnell bis auf die Stängel abgenagt.