Nesselkönig (Lamium orvala): Unterschied zwischen den Versionen
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* Taschenlexikon der Mittelmeerflora S.183, Ruprecht Düll, Irene Düll (2007) | * Taschenlexikon der Mittelmeerflora S.183, Ruprecht Düll, Irene Düll (2007) |
Aktuelle Version vom 11. Juni 2024, 16:51 Uhr
Weitere Namen
Großblütige Taubnessel, Riesentaubnessel
Botanischer Name
»Lamium« möglicherweise zurück zu führen auf gr. lamia - großer, gefräßiger Meeresfisch (wegen der an ein offenes Maul erinnernden Blüte), »orvala« vermutlich nach dem fr. orvale für Scharlach-Salbei, wegen der Blütenfarbe, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Balm-leaved Archangel, Balm-leaved Red Deadnettle, Giant Nettle
Familie
Lippenblǘtler, Lamiaceae
Verbreitung
Balkan, südöstliche Alpen, in Deutschland gelegentlich ausgewildert
Wuchs
ausdauernd, Austrieb Anfang März, horstiger Wuchs ohne Ausläufer, Blätter länglich herzförmig, am Rand unregelmäßig gezähnt, 40-60cm hoch
Standort
halbschattig, offene Wiesen und Waldränder
Blütezeit
April, Mai, Juni
Blüte
in Scheinquirlen um die Blattknoten angeordnete Lippenblüten in bräunlich-roten Farbschattierungen (selten weiß), die Blüten sind recht groß (etwa 3cm lang), Unterlippe zweigeteilt mit heller Zeichnung, Kronröhre innen mit einem Haarkranz versehen
Fruchtreife
Juli, August
Frucht
ovale braune etwa 2,5mm lange Samen
Vermehrung
durch Aussaat, Stecklinge
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch Hummeln
Pflege
kaum Pflege nötig, im Spätwinter übrig gebliebene Pflanzenreste zurück schneiden
Verwendbare Teile
Inhaltsstoffe
Saponine, ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonglycoside
Status
anwesend
Literatur
- Taschenlexikon der Mittelmeerflora S.183, Ruprecht Düll, Irene Düll (2007)
Geschichte und Geschichten
Diese Pflanze als König der Nesseln zu bezeichnen ist durchaus angemessen, ist sie in ihrer ganzen Erscheinung doch deutlich größer als die anderen Taubnessel-Arten. In Deutschland ist der Nesselkönig nicht heimisch, kann aber an einigen Stellen ausgewildert angetroffen werden, da er als Zierstaude, aber auch als Bienenweide eingesetzt wird. Taubnesseln ähneln in ihrer Belaubung den Brennnesseln haben aber keine Brennhaare. Deutlich anders sehen die Blüten aus, die beim Nesselkönig von bräunlich-roter Farbe und recht groß sind. Auf der zweigeteilten Unterlippe findet sich eine helle Zeichnung, die wie ein Dach vorgewölbte Oberlippe ziert ein zarter Haarkranz.
Der Nesselkönig ist entwicklungsgeschichtlich eine recht junge Pflanze. Die meisten Taubnesseln wachsen eher flächig und breiten sich über Ausläufer aus, während der Nesselkönig eine kompakte Staude bildet und sich im näheren Umkreis versamt.