Kapernstrauch (Capparis spinosa): Unterschied zwischen den Versionen
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»Capparis« Herkunft unbekannt, wohl aus einer alten Mittelmeersprache, »spinosa« dornig, stachelig (die Wildformen sind mit kräftigen Stacheln ausgestattet), Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher | |||
==== Englischer Name ==== | ==== Englischer Name ==== | ||
Caper Bush, Flinders Rose | |||
==== Familie ==== | ==== Familie ==== | ||
Kaperngewächse, Capparidaceae | Kaperngewächse, Capparidaceae | ||
====Verbreitung==== | ====Verbreitung==== | ||
Trockengebiete des Nahen Ostens | Trockengebiete des Nahen Ostens, Zypern, rund ums Mittelmeer | ||
==== Wuchs==== | ==== Wuchs==== | ||
ausdauerndes überhängendes Strauchgewächs, kräftiges Wurzelsystem,lange weiche Triebe, fast runden, glattrandigen wechselständigen Blättern, die im Austrieb rötlich, später matt grün gefärbt sind, die Pflanzen können bis zu 50 Jahre alt werden | |||
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grüne gurkenähnliche Frucht mit wassermelonenartigem Fruchtfleisch und vielen kleinen Kernen | grüne gurkenähnliche Frucht mit wassermelonenartigem Fruchtfleisch und vielen kleinen Kernen | ||
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Kopfstecklinge vom Frühjahrs-Austrieb bewurzeln recht zuverlässig, brauchen aber etwa zwei Monate dafür | |||
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nicht frosthart, Kübelpflanze | nicht frosthart, Kübelpflanze, hell und kühl überwintern | ||
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Schnecken fressen die Pflanze kahl wenn sie die Chance bekommen | |||
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wenn nötig zurückschneiden, auf | wenn nötig zurückschneiden, auf schneckensicheren Standort achten | ||
====Verwendbare Teile==== | ====Verwendbare Teile==== | ||
Blütenknospen werden, in Essig eingelegt, als Gewürz verwendet, harntreibende, adstringierende und tonische Wirkung | Blütenknospen werden, in Essig, Öl oder Salz eingelegt, als Gewürz verwendet, harntreibende, adstringierende und tonische Wirkung, seltener werden die Früchte, Kapernäpfel genannt, angeboten, auch sie werden eingelegt | ||
====Inhaltsstoffe==== | ====Inhaltsstoffe==== | ||
Senfölglycoside, Isothiocyanate, Rutin, Pyridinalkaloid Stachydrin, Alkaloid Capparidin, | |||
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====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* Am Anfang war das Korn S.203, Hansjörg Küster (2013) | |||
* Die Weltgeschichte der Pflanzen S.142, Wolfgang Seidel (2012) | |||
* Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.253, Deni Bown (1996) | |||
* Gewürzpflanzen S.48, Hans E. und Helga Laux, Alfred Tode (1993) | * Gewürzpflanzen S.48, Hans E. und Helga Laux, Alfred Tode (1993) | ||
* Kräuter S.214, Burkhard Bohne (2010) | |||
* Pflanzen des Mittelmeerraumes S.298, Andreas Bärtels (1997) | |||
* Wo der Pfeffer wächst S.98, Hansjörg Küster (1987) | * Wo der Pfeffer wächst S.98, Hansjörg Küster (1987) | ||
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====Geschichte und Geschichten==== | |||
Eine alte Burganlage auf Mallorca, von deren Mauern sich in gewaltigen Kaskaden ein Kapernstrauchgewirr herunterstürzte, das war ein beeindruckendes Bild! In unseren Breiten bleibt die Pflanze eher ein Sträuchlein, da sie im Winter nicht draußen bleiben kann und ihr Leben im Topf verbringen muss. Sie bietet auch nicht das übliche Bild eines Strauches, da sie eher hängend als aufrecht wächst, mit langen Trieben, an deren Enden sich im Sommer die Kapern entwickeln. Da, wo der Kapernstrauch zu Hause ist, werden seine Knospen schon seit Jahrtausenden geerntet und in Salzlake und/oder Essig eingelegt. Erst durch diese Verarbeitung entstehen Caprinsäure und Senfölglycoside, die die Knospen genießbar machen und ihnen den typischen Geschmack verleihen. Als würzende Zutat zu verschiedenen Speisen, wie zum Beispiel den Königberger Klopsen sind sie auch bei uns bekannt. Die Echtheit der Kapern lässt sich an den gelblichen Rutinkristallen erkennen, die sich als Belag auf den Knospen zeigen, je kleiner die Knospen, desto höher die Qualität. Aus den Blüten entwickeln sich die Kapernäpfel, auch die werden eingelegt, sind aber nicht so bekannt wie die Knospen. Auf einigen griechischen Inseln gelten eingelegte Blätter als eine Delikatesse. Die Pflanze, die im Sommer in meinem Garten steht, braucht sich um ihre Blüten keine Sorgen zu machen, keine einzige werde ich ihr wegnehmen. Viel zu schön sind die großen weißen Schalen mit den rosa farbigen Staubgefäßen, die nicht länger als zwei, maximal drei Tage blühen. Jede einzelne wird gebührend bewundert. Und behütet, denn dummerweise gehört der Kapernstrauch zu den von Schnecken bevorzugten Speisepflanzen. | |||
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Aktuelle Version vom 22. November 2024, 17:30 Uhr
Weitere Namen
Botanischer Name
»Capparis« Herkunft unbekannt, wohl aus einer alten Mittelmeersprache, »spinosa« dornig, stachelig (die Wildformen sind mit kräftigen Stacheln ausgestattet), Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Caper Bush, Flinders Rose
Familie
Kaperngewächse, Capparidaceae
Verbreitung
Trockengebiete des Nahen Ostens, Zypern, rund ums Mittelmeer
Wuchs
ausdauerndes überhängendes Strauchgewächs, kräftiges Wurzelsystem,lange weiche Triebe, fast runden, glattrandigen wechselständigen Blättern, die im Austrieb rötlich, später matt grün gefärbt sind, die Pflanzen können bis zu 50 Jahre alt werden
Standort
sonnig, lehmig- kalkhaltiger Boden
Blütezeit
(Mai), Juni, Juli, (August)
Blüte
in den Blattachseln wachsende große weiße leicht schiefe, vierzählige Schalenblüte mit vielen violetten Staubgefäßen
Fruchtreife
Frucht
grüne gurkenähnliche Frucht mit wassermelonenartigem Fruchtfleisch und vielen kleinen Kernen
Vermehrung
Kopfstecklinge vom Frühjahrs-Austrieb bewurzeln recht zuverlässig, brauchen aber etwa zwei Monate dafür
Frosthärte
nicht frosthart, Kübelpflanze, hell und kühl überwintern
Tierische Besucher
Schnecken fressen die Pflanze kahl wenn sie die Chance bekommen
Pflege
wenn nötig zurückschneiden, auf schneckensicheren Standort achten
Verwendbare Teile
Blütenknospen werden, in Essig, Öl oder Salz eingelegt, als Gewürz verwendet, harntreibende, adstringierende und tonische Wirkung, seltener werden die Früchte, Kapernäpfel genannt, angeboten, auch sie werden eingelegt
Inhaltsstoffe
Senfölglycoside, Isothiocyanate, Rutin, Pyridinalkaloid Stachydrin, Alkaloid Capparidin,
Status
anwesend
Literatur
- Am Anfang war das Korn S.203, Hansjörg Küster (2013)
- Die Weltgeschichte der Pflanzen S.142, Wolfgang Seidel (2012)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.253, Deni Bown (1996)
- Gewürzpflanzen S.48, Hans E. und Helga Laux, Alfred Tode (1993)
- Kräuter S.214, Burkhard Bohne (2010)
- Pflanzen des Mittelmeerraumes S.298, Andreas Bärtels (1997)
- Wo der Pfeffer wächst S.98, Hansjörg Küster (1987)
Geschichte und Geschichten
Eine alte Burganlage auf Mallorca, von deren Mauern sich in gewaltigen Kaskaden ein Kapernstrauchgewirr herunterstürzte, das war ein beeindruckendes Bild! In unseren Breiten bleibt die Pflanze eher ein Sträuchlein, da sie im Winter nicht draußen bleiben kann und ihr Leben im Topf verbringen muss. Sie bietet auch nicht das übliche Bild eines Strauches, da sie eher hängend als aufrecht wächst, mit langen Trieben, an deren Enden sich im Sommer die Kapern entwickeln. Da, wo der Kapernstrauch zu Hause ist, werden seine Knospen schon seit Jahrtausenden geerntet und in Salzlake und/oder Essig eingelegt. Erst durch diese Verarbeitung entstehen Caprinsäure und Senfölglycoside, die die Knospen genießbar machen und ihnen den typischen Geschmack verleihen. Als würzende Zutat zu verschiedenen Speisen, wie zum Beispiel den Königberger Klopsen sind sie auch bei uns bekannt. Die Echtheit der Kapern lässt sich an den gelblichen Rutinkristallen erkennen, die sich als Belag auf den Knospen zeigen, je kleiner die Knospen, desto höher die Qualität. Aus den Blüten entwickeln sich die Kapernäpfel, auch die werden eingelegt, sind aber nicht so bekannt wie die Knospen. Auf einigen griechischen Inseln gelten eingelegte Blätter als eine Delikatesse. Die Pflanze, die im Sommer in meinem Garten steht, braucht sich um ihre Blüten keine Sorgen zu machen, keine einzige werde ich ihr wegnehmen. Viel zu schön sind die großen weißen Schalen mit den rosa farbigen Staubgefäßen, die nicht länger als zwei, maximal drei Tage blühen. Jede einzelne wird gebührend bewundert. Und behütet, denn dummerweise gehört der Kapernstrauch zu den von Schnecken bevorzugten Speisepflanzen.