Wiesenplatterbse (Lathyrus pratensis): Unterschied zwischen den Versionen

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Wiesenwicke
Wiesenwicke
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=====Botanischer Name=====
=====Botanischer Name=====
»Lathyrus« gr. lathyros - Saatplatterbse, Nahrung armer Leute, »pratensis« lat. in der Wiese blühend, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
»Lathyrus« gr. lathyros - Saatplatterbse, Nahrung armer Leute, »pratensis« lat. in der Wiese blühend, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
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=====Geschichte und Geschichten=====
=====Geschichte und Geschichten=====
Sie wirkt sehr zierlich, wenn sie im Frühjahr aus der Erde kommt, da inmitten einer Wiese, oft unbemerkt. Mehrere Triebe wachsen gleichzeitig aus dem ausdauernden Rhizom, das sich auch unterirdisch ausbreitet. Die vierkantigen Stängel sind dünn, aber zäh, teilweise geflügelt. An den Knoten wachsen Fiedern mit nur je zwei lanzettlichen Blättern und einer Ranke. Zunächst geht es nach oben, dem Licht entgegen und wo die Ranken die Möglichkeit finden, halten sie sich fest. Die Blütenknospen sitzen fast ohne Stielchen zu mehreren am Ende eines dünnen Stängels. Sie sind unauffällig grün, bis sie sich öffnen, dann wechselt die Farbe zu einem kräftigen gelb. Die Blüten können nur von Hummeln und größeren Bienen bestäubt werden, die in der Lage sind, das Schiffchen nach unten zu drücken, um an den Nektar zu gelangen. Auch jetzt wirkt die Pflanze eher zart, kann aber ganz schön raumgreifend werden, wenn sie sich auf der umstehenden Vegetation ausbreitet und mit den Ranken alles umklammert. Vorübergehend nur, im Herbst ist der Spuk plötzlich wieder verschwunden, von dem Blättergewirr nichts mehr zu sehen. Schon vor den ersten Frösten verabschiedet sich die hübsche Wicke, ruht im Boden bis zum nächsten Frühjahr.
Wilde Erbsenarten gehörten besonders bei der ärmeren Landbevölkerung zu den Grundnahrungsmitteln. Einige Arten setzen reichlich Samen an, die dann zur Reifezeit gesammelt wurden. Leider beinhalten die meisten Arten Lathyrogene in unterschiedlicher Konzentration. Diese Stoffe führen bei regelmäßigem Verzehr zu einer Lathyrismus genannten Krankheit, die zu bleibenden Lähmungen, Muskelkrämpfen, Bewegungsstörungen, sowie Veränderungen an Knochen und Blutgefäßen. Eine gelegentliche wilde Mahlzeit ist aber bei richtiger Zubereitung unbedenklich. Die Samen sollten länger eingeweicht werden, am besten über Nacht. Das Einweichwasser wird weg geschüttet und die Erbsen in frischem Wasser gut durchgekocht.






[[Category:Mehrjährige]]
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Aktuelle Version vom 21. Februar 2025, 06:32 Uhr

Weitere Namen

Wiesenwicke

Wiesenplatterbse, Wuchs (7.5.)
Wieseplatterbse, Blüte (17.6.)
Botanischer Name

»Lathyrus« gr. lathyros - Saatplatterbse, Nahrung armer Leute, »pratensis« lat. in der Wiese blühend, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Meadow Vetchling, Yellow Pea, Meadow Pea

Familie

Schmetterlingsblütler, Fabaceae

Verbreitung
Wuchs

ausdauernd, Rhizom mit Ausläufern, Stickstoffgewinnung durch Knöllchenbakterien, mehrere Austriebe am Vegetationspunkt, vierkantige Triebe zunächst aufrecht, dann rankend und auf der umstehenden Vegetation aufliegend, Fiedern mit nur einem schmal lanzettlichen Blattpaar und einer endständigen Ranke,

Standort

sonnige Wiesen, eher magerer Untergrund

Blütezeit

Juni, Juli, August, (September)

Blüte

typische Schmetterlingsblüte in Trauben am Ende eines dünnen Stängels, kräftig gelb

Fruchtreife

August, September, Oktober

Frucht

längliche Hülse, anfangs grün, bei Reife fast schwarz, 2-12 unterschiedlich gefärbte annähernd kugelige Samen, etwa kleiner als Erbsen

Vermehrung

durch Aussaat, Selbstaussaat

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln und größere Wildbienen, sogenannte »Kraftblume«, die Bestäuber müssen kräftig genug sein, um die Blüte zu öffnen, Wirtspflanze für verschiedene Falter

Pflege

kaum Pflege nötig, bei zu starkem Wachstum eventuell zurück schneiden

Verwendbare Teile

die Samen lassen sich wie Erbsen verwenden, sollten aber nur in begrenzter Menge gegessen werden, vor dem Kochen einweichen, Einweichwasser wegschütten, gut durchkochen lassen

Inhaltsstoffe

Phytoalexine, Hydroxychalkone, Lathyrogene

Status

anwesend

Literatur
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.448, Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger (2018)
Geschichte und Geschichten

Sie wirkt sehr zierlich, wenn sie im Frühjahr aus der Erde kommt, da inmitten einer Wiese, oft unbemerkt. Mehrere Triebe wachsen gleichzeitig aus dem ausdauernden Rhizom, das sich auch unterirdisch ausbreitet. Die vierkantigen Stängel sind dünn, aber zäh, teilweise geflügelt. An den Knoten wachsen Fiedern mit nur je zwei lanzettlichen Blättern und einer Ranke. Zunächst geht es nach oben, dem Licht entgegen und wo die Ranken die Möglichkeit finden, halten sie sich fest. Die Blütenknospen sitzen fast ohne Stielchen zu mehreren am Ende eines dünnen Stängels. Sie sind unauffällig grün, bis sie sich öffnen, dann wechselt die Farbe zu einem kräftigen gelb. Die Blüten können nur von Hummeln und größeren Bienen bestäubt werden, die in der Lage sind, das Schiffchen nach unten zu drücken, um an den Nektar zu gelangen. Auch jetzt wirkt die Pflanze eher zart, kann aber ganz schön raumgreifend werden, wenn sie sich auf der umstehenden Vegetation ausbreitet und mit den Ranken alles umklammert. Vorübergehend nur, im Herbst ist der Spuk plötzlich wieder verschwunden, von dem Blättergewirr nichts mehr zu sehen. Schon vor den ersten Frösten verabschiedet sich die hübsche Wicke, ruht im Boden bis zum nächsten Frühjahr.

Wilde Erbsenarten gehörten besonders bei der ärmeren Landbevölkerung zu den Grundnahrungsmitteln. Einige Arten setzen reichlich Samen an, die dann zur Reifezeit gesammelt wurden. Leider beinhalten die meisten Arten Lathyrogene in unterschiedlicher Konzentration. Diese Stoffe führen bei regelmäßigem Verzehr zu einer Lathyrismus genannten Krankheit, die zu bleibenden Lähmungen, Muskelkrämpfen, Bewegungsstörungen, sowie Veränderungen an Knochen und Blutgefäßen. Eine gelegentliche wilde Mahlzeit ist aber bei richtiger Zubereitung unbedenklich. Die Samen sollten länger eingeweicht werden, am besten über Nacht. Das Einweichwasser wird weg geschüttet und die Erbsen in frischem Wasser gut durchgekocht.