Gundermann (Glechoma hederacea): Unterschied zwischen den Versionen
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Im Herbstverlangsamt sich das Wachstum zusehends, kommt schließlich zumStillstand. Die Blätter verfärben sich rötlich bis bräunlich,verbleiben aber auch im Winter an der Pflanze und decken schützendden Boden zu. | Im Herbstverlangsamt sich das Wachstum zusehends, kommt schließlich zumStillstand. Die Blätter verfärben sich rötlich bis bräunlich,verbleiben aber auch im Winter an der Pflanze und decken schützendden Boden zu. | ||
Version vom 30. Juli 2014, 10:19 Uhr
Weitere Namen
Gundelrebe,Grundrebe, Erdefeu, Donnerrebe
Englischer Name
Ground Ivy
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
Europa, Asien bis Japan
Wuchs
ausdauernd, lange oberirdische bewurzelnde Ausläufer bildend Blätter rundlich gekerbt, Blütenstand aufsteigend 10-15cm hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden
Blütezeit
(Februar), März, April, (Mai)
Blüte
röhrige Lippenblüten in Quirlen angeordnet lila, selten weiß, sehr reich blühend, Nektarpflanze
Fruchtreife
Juni, Juli
Frucht
winziges Nüsschen
Vermehrung
durch Ausläufer
Frosthärte
grün überwinternd, nur bei lang anhaltendem Kahlfrost zurückfrierend
Pflege
kaum Pflege nötig, eventuell dem Ausbreitungsdrang Einhalt gebieten
Verwendbare Teile
junge Blätter und Blüten als Salatzutat oder in Kräuterbutter, Tee wirkt hustenstillend und entzündungshemmend
Inhaltsstoffe
Gerbstoffe, ätherische Öle, Bitterstoffe, Harze, Saponine, Zucker, Vitamin C, Kalium
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.217, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger
- Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.166, Detlev Henschel
- Giftpflanzen Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Kormann
- Heilkräuter und Zauberpflanzen... S.65, Wolf-Dieter Storl
- Kräuter S.131, Burkhard Bohne
- Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.28, Detlev Arens
- Wo der Pfeffer wächst S.83, Hansjörg Küster
- Zauberpflanzen Hexenkräuter S.156, Gertrud Scherf
- kraut&rüben 6/2006
Geschichte undGeschichten
Der Gundermann istein eher unauffälliges Gewächs, das munter am Boden entlang seinesWeges wächst und mit seinen langen Trieben in kurzer Zeit großeFlächen unter sich verschwinden lassen kann. Schon im zeitigenFrühjahr locken seine Blüten erste Bienen und Hummeln an. DieBlütenstände sind der einzige Teil der Pflanze, der nach obenwächst. 20 bis 25cm über den Blätterteppich erheben sich diebeblätterten Stängel, an denen in Etagen ringsum die röhrigenLippenblüten sitzen. Die Farbe variiert von fast weiß über rosabis zu tief violett, nur aus der Nähe ist die zarte dunklere Aderungder Blütenblätter zu sehen.
Ist die Zeit derBlüte vorbei, macht sich die Pflanze wieder auf den Weg. Wurzelt siein nährstoffreichem Boden schiebt sie meterlange Triebe, überwächstHindernisse wie Steine und Holzstapel, versucht, Mauern empor zuklettern. Zu weit nach oben kommt sie nicht, kippt zur Seite weg undwandert am Boden weiter. Im englischen heißt der GundermannGround-Ivy, Bodenefeu. Das beschreibt ihn sehr gut, wenn seineBlätter auch eher rundlich sind mit leichter Buchtung an denRändern. Auch der Name Gundelrebe geht in diese Richtung. Da dieTriebe am Boden aufliegen verankern sie sich immer wieder mit an denKnoten entspringenden Wurzeln, holen sich frische Nährstoffe undwachsen weiter. Das geht den ganzen Sommer so und der faule Gärtnerwundert sich irgendwann, wo denn all das Grünzeug herkommt. Bei allseiner Frohwüchsigkeit ist der Gundermann kein böses Unkraut. Wo ersich zu sehr ausbreitet lässt er sich leicht wieder entfernen,entweder durch Rückschnitt oder durch Ausreißen.
Im Herbstverlangsamt sich das Wachstum zusehends, kommt schließlich zumStillstand. Die Blätter verfärben sich rötlich bis bräunlich,verbleiben aber auch im Winter an der Pflanze und decken schützendden Boden zu.