Mariendistel (Silybum marianum): Unterschied zwischen den Versionen
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"Silybum" von lat. sillybus - eine distelartige Sippe, "marianum" schon im Mittelalter benannt nach Maria, der stillenden Muttergottes, wegen der weißen Aderung der Blätter | "Silybum" von lat. sillybus - eine distelartige Sippe, "marianum" schon im Mittelalter benannt nach Maria, der stillenden Muttergottes, wegen der weißen Aderung der Blätter | ||
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ovaler abgeplatteter Same mit Pappus, aber kaum flugfähig da zu schwer | ovaler abgeplatteter Same mit Pappus, aber kaum flugfähig da zu schwer | ||
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Version vom 28. Februar 2016, 18:03 Uhr
Weitere Namen
Jungfrauendistel, Christi Krone, Fieberdistel, Magendistel, Viehdistel
Botanischer Name
"Silybum" von lat. sillybus - eine distelartige Sippe, "marianum" schon im Mittelalter benannt nach Maria, der stillenden Muttergottes, wegen der weißen Aderung der Blätter
Englischer Name
Milk Thistle
Familie
Korbblütler, Asteraceae
Verbreitung
Mittelmeerraum
Wuchs
ein- oder zweijährig, rosettig, Blätter gelappt am Rand stark bedornt, dunkelgrün mit weißer Zeichnung, Blütenstand bis 2m hoch
Standort
sonnig, nahrhafter Boden
Blütezeit
Juni, Juli, August
Blüte
Hüllblätter in spitzen harten Dornen auslaufend, Körbchen mit violetten Röhrenblüten, keine Zungenblüten, Schmetterlingspflanze
Fruchtreife
August, September
Frucht
ovaler abgeplatteter Same mit Pappus, aber kaum flugfähig da zu schwer
Vermehrung
durch Aussaat im Frühjahr, Selbstaussaat
Frosthärte
Herbstrosetten in milden Wintern grün überwinternd, meist aber absterbend, Samen frosthart
Tierische Besucher
die nektarreichen Blüten werden von Schmetterlingen, Hummeln und Bienen bestäubt
Pflege
eventuell Blütenstand hochbinden
Verwendbare Teile
Samen, als Tee Leber wirksam, aus den Samen wird ein wirksames Mittel gegen Knollenblätterpilzvergiftungen gewonnen
Inhaltsstoffe
Silymarin, Silydiarin, Silycristin, Flavonoide, Histamin, ätherische Öle
Status
anwesend
Literatur
- Blattrosetten S.87, Raimund Fischer (1997)
- Die Kräuter in meinem Garten S.375, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Kräuter S.184, Burkhard Bohne (2010)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.656, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
Geschichte und Geschichten
Mariendistelsamen sind relativ groß, dem entsprechen die Keimblätter im Frühjahr, die leicht zu identifizieren sind. Das zweite Blattpaar zeigt bereits die typische weiße Zeichnung. Da die Mariendistel aus dem Mittelmeerraum kommt und nicht frosthart ist, wächst sie bei uns nur einjährig. Sie muss sich also beeilen, ihren Wachstumszyklus bis zum Herbst abzuschließen. Zunächst bildet sie eine Rosette aus großen gemusterten Blättern, deren gewellte Ränder zu beeindruckenden Stacheln umgebildet sind. Aus dieser Rosette schiebt sich schon im Juni der Blütenschaft in die Höhe, kann an günstigen Stellen anderthalb Meter erreichen. Die Knospen sind genauso wehrhaft wie die Blätter, schützen die Blüte in ihrem Innern. Die besteht aus vielen kleinen rosa Röhren, Zungenblüten werden nicht ausgebildet. Schmetterlinge lieben diese nektarreiche Futterstelle, aber auch Bienen und Hummeln sind häufige Gäste. Wenn der Boden nicht zu mager ist, wachsen mehrere Blüten an einem Stängel, die obere ist deutlich größer als die anderen. Die stechenden Hüllblätter bleiben auch nach der Blüte bestehen und im Inneren des großen Körbchens reifen die Samen. Von außen sind nur Die Schirmchen zu sehen, die auf den Samen aufsitzen, aber bald vom Wind weg geweht werden. Die Samen selbst sind zu schwer zum Fliegen, sie fallen aus dem Blütenboden wenn der Wind heftig genug weht oder wenn Vögel nach den Samen stochern. Meist landen sie in der Nähe der Mutterpflanze. Die Anpassung an unser Klima geht leider nicht weit genug, etliche der Samen keimen schon im Herbst und wachsen in milden Jahren zu schöneren Rosetten heran als sie es im Frühjahr zuwege bringen würden. Das sehe ich jedes Mal mit großem Bedauern, denn unweigerlich kommt die Nacht, die frostig genug ist um die ganze Herrlichkeit in einen matschigen Haufen zu verwandeln.
Die Samen der Mariendistel enthalten leberwirksame Stoffe und werden bei Lebererkrankungen begleitend als Tee oder in Medikamenten eingesetzt.