Karde (Dipsacus silvestris): Unterschied zwischen den Versionen

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September, Oktober
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====Frucht====
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schmale kantige Samen, werden im Winter häufig durch Nahrung suchende Vögel aus der Karde herausgeschleudert
schmale kantige Samen, werden im Winter häufig durch Nahrung suchende Vögel aus der Karde herausgeschleudert
====Vermehrung====  
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Version vom 29. Februar 2016, 17:04 Uhr

Weitere Namen

Karde, überwinternde Rosette (31.3.9

Weberkarde, Weberdistel

Botanischer Name

Karde, knospender Blütenstand (1.7.)

"Dipsacus" von gr. dipsa - Durst (in den um den Stängel verwachsenen Laubblättern sammelt sich Regenwasser), "silvestris" lat. im Wald wachsend, aber auch wild wachsend (im Sinne von nicht kultiviert)

Englischer Name

Teasel

Familie

Karde, Blüte (18.7.)

Kardengewächse, Dipsacaceae

Verbreitung

Karde, Einzelblüten (20.7.)

Europa, Westasien, Nordafrika

Wuchs

zweijährig, flach am Boden liegende bestachelte Rosette bis 50 cm durchmessend, Blütenstand bis über zwei Meter hoch, verzweigt, Blätter bilden in den Achseln Wasserbehälter

Standort

sonnig, nahrhafter Boden

Blütezeit

(Juni), Juli, August, September

Blüte

walzenförmiger Blütenstand, Blüte geht als Ring von der Mitte nach oben und unten, kleine zartlila Röhrenblüten

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

Karde, Samenstand (30.10.)

schmale kantige Samen, werden im Winter häufig durch Nahrung suchende Vögel aus der Karde herausgeschleudert

Vermehrung

durch Aussaat, häufig durch Selbstaussaat

Frosthärte

grün überwinternde Rosette

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln, Bienen und Schmetterlinge, Samenstände werden von Finken (Stieglitz) besucht

Pflege

keine Pflege nötig, trockene Samenstände stehen lassen als Winterdekoration und Vogerfutter

Verwendbare Teile

Wurzel, wirksam bei Borreliose, zum Ansetzen einer Tinktur zerkleinerte Wurzel in 40% igem Alkohol ausziehen lassen, schweißtreibend, magenwirksam, harntreibend

Inhaltsstoffe

Glycoside, Mineralstoffe, Kalisalze, Bitterstoffe, Tannin

Status

anwesend, Ableger vorhanden

Literatur

  • Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Kräuter, Burkhard Bohne (2010)
  • kraut&rüben 8/2003

Geschichte und Geschichten

Pflanzenrosetten sind in ihrer Form etwas sehr faszinierendes. Die Blätter sind so angeordnet, dass sie die größtmögliche Menge Licht abbekommen und möglichst viele Nährstoffe in der Wurzel speichern können. Viele Rosetten bildende Pflanzen sind zweijährig, sie sammeln im ersten Jahr in einer meist rübenförmigen Wurzel Kraft für das Blütenwachstum im zweiten Jahr, verausgaben sich dann so, dass sie nach der Blüte absterben. Die Rosette der Karde kann an günstigen Standorten fast einen Quadratmeter Boden bedecken. Die langen schmal lanzettlichen Blätter sind am Rand kräftig gezähnt und auch auf den Blättern finden sich spitz zulaufende Ausbuchtungen, die sich gern demjenigen in die Haut bohren, der sie ausreißen will. Die Rosetten sind im Allgemeinen winterhart, frieren bei längerem Kahlfrost zurück, um im Frühjahr schnell wieder auszutreiben. Auf mageren Standorten entwickelt sich dann ein zierlicher, halbmeter hoher Blütenstand. Konnte die Pflanze dem Boden genügend Nährstoffe entnehmen, so begnügt sie sich nicht mit solchen Halbheiten. Sie wächst in kurzer Zeit bis zweieinhalb Meter, verzweigt sich mehrfach und bildet ihre typischen, walzenförmigen Blütenstände aus. Die sind anfangs noch grün und ganz weich. Später stabilisieren sie sich und beginnen auf eigenartige Weise zu blühen, als Ring um die Mitte der Walze, der sich teilt und nach oben und unten wandert. Schmetterlinge, Hummeln und Bienen sind häufige Gäste an den kleinen blass lila Röhrenblüten. Im Spätsommer werden die Walzen starr und holzig, unzählige schmale Samen warten darauf, vom Wind aus ihrer Verankerung gerissen zu werden. Nicht nur der Wind verbreitet die Pflanze, verschiedene Finkenvögel, insbesondere der Stieglitz, wissen, dass hier Futter zu holen ist und lassen einiges an Samen fallen. Bleibt die abgestorbene Karde über Winter stehen, so bietet sie den Vögeln bis zum Frühjahr eine Futterquelle.