Maiglöckchen (Convallaria majalis): Unterschied zwischen den Versionen
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* A Contemplation upon Flowers S.250, Bobby J. Ward (1999) | |||
* Die Kräuter in meinem Garten S.367, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008) | * Die Kräuter in meinem Garten S.367, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008) | ||
* Duftpflanzen S.51, Bernd Dittrich (1988) | * Duftpflanzen S.51, Bernd Dittrich (1988) |
Version vom 14. Februar 2017, 18:33 Uhr
Weitere Namen
Maiblume, Maililie, Marienglöckchen, Maischelle
Botanischer Name
»Convallaria« von lat. convallis - hoher Talkessel, hohe Talwände (nach dem Standort in waldigen Tälern), »majalis« von lat. majus - Mai
Englischer Name
Lily of the Valley
Familie
Liliengewächse, Liliaceae, Convallariaceae
Verbreitung
Europa, Nordamerika, Asien
Wuchs
stark wüchsiges Rhizom, im Frühjahr Austrieb mit ein oder zwei Blättern (selten drei), 15-25cm hoch, Blütenstand bis 25cm hoch
Standort
halbschattig, unter Bäumen und Sträuchern, eher lehmiger Boden
Blütezeit
April, Mai
Blüte
meist 5-8 weiße Glocken an einseitwendiger Traube, intensiv duftend, 6 Blütenblätter zu einer Glocke mit 6 Zipfeln verwachsen
Fruchtreife
September, Oktober
Frucht
erbsengroße rote Beere, dreifächerig mit je einem gelblichen Samen
Vermehrung
durch Wurzelausläufer
Frosthärte
im Herbst oberirdisch absterbend, Rhizom frosthart
Tierische Besucher
die Beeren werden häufig von Amseln und Rotdrosseln gefressen
Pflege
eindämmen bei allzu großem Ausbreitungsdrang, das Wurzelgeflecht wird mit der Zeit so dicht, dass es andere Pflanzen verdrängt
Verwendbare Teile
Blüten, Blätter, herzstärkend, keine Selbstmedikation da stark giftig, die getrockneten pulverisierten Blüten wurden als Schnupftabak verwendet, da sie Niesreiz auslösen
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Digitalis- Glycoside (Convallatoxin), Saponine, Kalium
Status
anwesend, Ableger vorhanden
Literatur
- A Contemplation upon Flowers S.250, Bobby J. Ward (1999)
- Die Kräuter in meinem Garten S.367, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Duftpflanzen S.51, Bernd Dittrich (1988)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.266, Deni Bown (1996)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.261, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Hagebutte & Co. S.188, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
- Schön aber gefährlich S.78, Helga Urban, Marion Nickig (2009)
- Zauberpflanzen Hexenkräuter S.186, Gertrud Scherf (2002)
- Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.42, Detlev Arens (1991)
- Symbolik der Pflanzen S.203, Marainne Beuchert (1996)
- kraut&rüben 5/2007
Geschichte und Geschichten
Maiglöckchen sind der Inbegriff frühlingshafter Düfte. Ihre Blütezeit reicht von Mitte April bis Ende Mai, je nachdem wie das Frühjahr ausfällt. In warmen Jahren sind sie Mitte Mai schon verblüht, in kalten geht es da erst richtig los. Die spitzen Triebe sind schon Ende Februar zu sehen, anfangs umhüllt von einer braunen Schutzhaut. Wenn die durchbrochen ist, dauert es noch eine Weile, ehe sich die breit lanzettlichen, parallelnervigen Blätter entfalten. Nicht jedes Blatt bringt eine Blüte mit sich, aber da Maiglöckchen in engen, meist größeren Beständen wachsen stehen viele der einseitwendigen Stängel mit den weißen Glöckchen beisammen. Im Laufe der Jahre können sich Maiglöckchen so ausbreiten, dass sie mit ihrem dichten Wurzelgeflecht andere Pflanzen verdrängen. Dann muss ausgedünnt werden, was bei den zähen Wurzeln nicht ganz einfach ist. Jedes in der Erde verbleibende Wurzelstück bringt ohnehin eine neue Pflanze hervor. Vorsicht ist angesichts der großen Giftigkeit der ganzen Pflanze angesagt, beim Jäten sollten Handschuhe getragen werden.