Hohes Helmkraut (Scuttelaria altissima): Unterschied zwischen den Versionen
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»Scutellaria« lat. scutulum - kleiner Schild, »altissima« lat. sehr hoch, der Höchste | »Scutellaria« lat. scutulum - kleiner Schild, »altissima« lat. sehr hoch, der Höchste, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher | ||
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* Hagebutte & Co S.324, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003) | * Hagebutte & Co S.324, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003) | ||
* Naturmedizin Heilkräuter S.98, Penelope Ody (2000) | * Naturmedizin Heilkräuter S.98, Penelope Ody (2000) | ||
* Neophyten S.273, Norbert Griebl (2020) | |||
====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== |
Aktuelle Version vom 6. August 2023, 16:42 Uhr
Weitere Namen
Botanischer Name
»Scutellaria« lat. scutulum - kleiner Schild, »altissima« lat. sehr hoch, der Höchste, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Tall Scullcap
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
Europa
Wuchs
ausdauernd, horstig, steif aufrecht, Blätter annähernd herzförmig, am Rand gezähnt, Blütenstand endständig bis 50cm hoch
Standort
sonnig, halbschattig, schattig, normaler bis sandiger Boden
Blütezeit
Juni, Juli, (September)
Blüte
einseitwendiger Blütenstand , Oberlippe halbkugelig vorgezogen lila, Unterlippe weiß
Fruchtreife
August, September
Frucht
helmartige Kapsel
Vermehrung
durch Aussaat im Frühjahr, häufig Selbstaussaat
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch Hummeln
Pflege
Rückschnitt nach der Sommerblüte fördert Nachblüte im Herbst, Pflanze samt sich häufig aus, daher Rückschnitt nach der Blüte, um Samenreife zu verhindern
Verwendbare Teile
blühende Triebe getrocknet als Tee zur Nervenberuhigung, harntreibend, krampflösend
Inhaltsstoffe
Flavonglycoside (Scutellarein), ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Mineralstoffe
Status
anwesend, Ableger vorhanden
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.242, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Hagebutte & Co S.324, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
- Naturmedizin Heilkräuter S.98, Penelope Ody (2000)
- Neophyten S.273, Norbert Griebl (2020)
Geschichte und Geschichten
Manche Pflanzen offenbaren ihre Vorzüge erst bei genauerem Hinsehen. Das Helmkraut ist eine von ihnen. An seinem natürlichen Standort in lichten Wäldern fällt es kaum auf, aber schon dieser Wuchsort deutet auf eine der guten Eigenschaften hin. Das Helmkraut kommt mit schwierigen Verhältnissen zu Recht. Wurzeldruck und Schatten von nahen Bäumen und Sträuchern stört es ebenso wenig wie sandiger, trockener Boden. Bereits die Sämlinge sind kräftig genug um ihre Wurzeln zwischen die der umgebenen Bepflanzung zu schieben. Wenn sie größer sind, wird der Wurzelballen so stabil, dass er nur noch mit dem Spaten auszugraben ist. Die Pflanze bleibt allerdings an ihrem Standort, bildet keine Ausläufer. Die Größe der Pflanze ist von der Art des Bodens ziemlich unabhängig. Sie treibt kompakt aus und schiebt sich dann komplett in die Höhe ohne Grundblätter zurück zu lassen. Von unten nach oben öffnen sich die blauen Lippenblüten, deren Oberlippe halbkugelig verwachsen ist. Die Blütenform erfordert einen Bestäuber mit langem Rüssel und genügend Kraft, die Blüte auf zu drücken, in der Hauptsache Hummeln. Nach der Blüte verrät die Pflanze, woher ihr Name stammt. Die Samenkapseln sehen aus wie kleine Helme. Das sieht hübsch aus, auch wenn die Blüte längst vorbei ist. Wird die Pflanze nach der Frühjahrsblüte zurück geschnitten, so bleibt erstmal nichts von ihr übrig, sie treibt aber schnell wieder aus und blüht im September ein zweites Mal.