Heilziest (Stachys officinalis): Unterschied zwischen den Versionen
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Echter Ziest, Betonie, Zehrblume | Echter Ziest, Betonie, Zehrblume | ||
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»Stachys« gr. Ähre, »officinalis« von Officinarum, einem an Apotheken angegliederten Raum, in dem Medikamente hergestellt wurden | »Stachys« gr. Ähre, »officinalis« von Officinarum, einem an Apotheken angegliederten Raum, in dem Medikamente hergestellt wurden, Erstbeschreibung als Betonica officinalis 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher | ||
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Betony | Betony | ||
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durch Teilung älterer Pflanzen, Selbstaussaat | durch Teilung älterer Pflanzen, Selbstaussaat | ||
====Frosthärte==== | ====Frosthärte==== | ||
grün überwinternd | meist grün überwinternd | ||
====Tierische Besucher==== | ====Tierische Besucher==== | ||
Schmetterlingspflanze, Pollenspender für Woll-, Harz-, Graubienen, Blätter werden von den Raupen von Fleckenspanner und Markeule gefressen | Schmetterlingspflanze, Pollenspender für Woll-, Harz-, Graubienen, Blätter werden von den Raupen von Fleckenspanner und Markeule gefressen | ||
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Blätter und Blüten, Tee (mindestens 15 Minuten ziehen lassen), wirkt bei Nervosität, bei Rheuma und Gicht, wundheilend, gegen Magenübersäuerung, Überdosierung führt zu Brechreiz und Durchfall, Abkochung aus frischen Pflanzen kann zum gelb färben von Stoffen und Haaren verwendet werden | Blätter und Blüten, Tee (mindestens 15 Minuten ziehen lassen), wirkt bei Nervosität, bei Rheuma und Gicht, wundheilend, gegen Magenübersäuerung, Überdosierung führt zu Brechreiz und Durchfall, Abkochung aus frischen Pflanzen kann zum gelb färben von Stoffen und Haaren verwendet werden | ||
====Inhaltsstoffe==== | ====Inhaltsstoffe==== | ||
bis zu 15% Tannine, Saponine, Bitterstoffe, Alkaloide (Stachydrin, Betonicin, Trigonellin), ätherische Öle | |||
====Status==== | ====Status==== | ||
anwesend | anwesend, Jungpflanzen vorhanden | ||
====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* Die Kräuter in meinem Garten S.240, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008) | * Die Kräuter in meinem Garten S.240, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008) | ||
* Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.355, Deni Bown (1996) | * Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.355, Deni Bown (1996) | ||
* Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.68, Heinz Görz (1987) | * Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.68, Heinz Görz (1987) | ||
* Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.214, Adelbert von Chamisso (1827) | |||
* Kräuter S.185, Burkhard Bohne (2010) | * Kräuter S.185, Burkhard Bohne (2010) | ||
* Naturmedizin Heilkräuter S.99, Penelope Ody (2000) | * Naturmedizin Heilkräuter S.99, Penelope Ody (2000) | ||
* New Kreüterbuch Cap.CXXXII, Leonhart Fuchs (1543) | * New Kreüterbuch Cap.CXXXII, Leonhart Fuchs (1543) | ||
* Wildblumen im Hausgarten S.63, John Stevens (1987) | * Wildblumen im Hausgarten S.63, John Stevens (1987) | ||
* Wildpflanzen für jeden Garten S.93, Reinhard Witt (1994) | |||
====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== | ||
Heilziest ist eine unkomplizierte Gartenpflanze, die lange an ihrem Standort bleiben kann ohne in ihrem Wachstum nachzulassen. Die runzeligen bodenständigen Blätter bleiben meist auch im Winter grün, sterben erst mit dem neuen Austrieb im Frühjahr ab. Im lichten Schatten unter Laub tragenden Sträuchern oder Bäumen fühlt der Ziest sich wohl und lässt im Frühsommer seine leuchtenden lila Blüten auf langen Stängeln über dem Beet schweben. Die Stängel sind sehr stabil und lassen sich auch von stärkeren Winden kaum beeindrucken. Die Blüten sind bei vielen Schmetterlingen sehr begehrt. | |||
Die pulverisierten Blätter dienten einst als Schnupfpulver, als Tee soll die Pflanze entspannend auf das Nervensystem wirken und Neuralgien lindern. Das in den Blättern vorhandene Trigonellin senkt den Blutzuckerspiegel. | |||
[[Category: Lippenblütler]] | [[Category: Lippenblütler]] | ||
[[Category: Mehrjährige]] | [[Category: Mehrjährige]] |
Aktuelle Version vom 29. Januar 2023, 17:01 Uhr
Weitere Namen
Echter Ziest, Betonie, Zehrblume
Botanischer Name
»Stachys« gr. Ähre, »officinalis« von Officinarum, einem an Apotheken angegliederten Raum, in dem Medikamente hergestellt wurden, Erstbeschreibung als Betonica officinalis 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Betony
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
Europa
Wuchs
ausdauernd, horstig, Blätter grundständig runzelig fein gekerbt, Blütenstand bis 70cm hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden
Blütezeit
(Juni), Juli, August
Blüte
violette Blüten in straff aufrechten Scheinähren
Fruchtreife
September, Oktober
Frucht
Streukapsel mit kleinen rundlichen Samen
Vermehrung
durch Teilung älterer Pflanzen, Selbstaussaat
Frosthärte
meist grün überwinternd
Tierische Besucher
Schmetterlingspflanze, Pollenspender für Woll-, Harz-, Graubienen, Blätter werden von den Raupen von Fleckenspanner und Markeule gefressen
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr
Verwendbare Teile
Blätter und Blüten, Tee (mindestens 15 Minuten ziehen lassen), wirkt bei Nervosität, bei Rheuma und Gicht, wundheilend, gegen Magenübersäuerung, Überdosierung führt zu Brechreiz und Durchfall, Abkochung aus frischen Pflanzen kann zum gelb färben von Stoffen und Haaren verwendet werden
Inhaltsstoffe
bis zu 15% Tannine, Saponine, Bitterstoffe, Alkaloide (Stachydrin, Betonicin, Trigonellin), ätherische Öle
Status
anwesend, Jungpflanzen vorhanden
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.240, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.355, Deni Bown (1996)
- Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.68, Heinz Görz (1987)
- Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.214, Adelbert von Chamisso (1827)
- Kräuter S.185, Burkhard Bohne (2010)
- Naturmedizin Heilkräuter S.99, Penelope Ody (2000)
- New Kreüterbuch Cap.CXXXII, Leonhart Fuchs (1543)
- Wildblumen im Hausgarten S.63, John Stevens (1987)
- Wildpflanzen für jeden Garten S.93, Reinhard Witt (1994)
Geschichte und Geschichten
Heilziest ist eine unkomplizierte Gartenpflanze, die lange an ihrem Standort bleiben kann ohne in ihrem Wachstum nachzulassen. Die runzeligen bodenständigen Blätter bleiben meist auch im Winter grün, sterben erst mit dem neuen Austrieb im Frühjahr ab. Im lichten Schatten unter Laub tragenden Sträuchern oder Bäumen fühlt der Ziest sich wohl und lässt im Frühsommer seine leuchtenden lila Blüten auf langen Stängeln über dem Beet schweben. Die Stängel sind sehr stabil und lassen sich auch von stärkeren Winden kaum beeindrucken. Die Blüten sind bei vielen Schmetterlingen sehr begehrt.
Die pulverisierten Blätter dienten einst als Schnupfpulver, als Tee soll die Pflanze entspannend auf das Nervensystem wirken und Neuralgien lindern. Das in den Blättern vorhandene Trigonellin senkt den Blutzuckerspiegel.