Kreta Majoran (Origanum dictamnus): Unterschied zwischen den Versionen
(7 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
[[Datei:Kretamajoran3.jpg|miniatur|300px|Kreta Majoran, Blüte (18.8.)]] | [[Datei:Kretamajoran3.jpg|miniatur|300px|Kreta Majoran, Blüte (18.8.)]] | ||
[[Datei:Kretamajoran1.jpg|miniatur|300px|Kreta Majoran, Blüte (2.8.)]] | [[Datei:Kretamajoran1.jpg|miniatur|300px|Kreta Majoran, Blüte (2.8.)]] | ||
[[Datei:Kretamajoran4.jpg|miniatur|450px|Kreta Majoran, Samen]] | |||
Diptam-Dost, Kretischer Diktam | Diptam-Dost, Kretischer Diktam | ||
====Botanischer Name==== | ====Botanischer Name==== | ||
»Origanum« angelehnt an gr. oros - Berg und ganos - glänzend, »dictamnus« vom kretischen Berg Dikte und der Muttergottheit Dictynna | »Origanum« angelehnt an gr. oros - Berg und ganos - glänzend, »dictamnus« vom kretischen Berg Dikte und der Muttergottheit Dictynna, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné | ||
==== Englischer Name ==== | ==== Englischer Name ==== | ||
Cretan Dittany | Cretan Dittany | ||
Zeile 13: | Zeile 14: | ||
Kreta | Kreta | ||
==== Wuchs==== | ==== Wuchs==== | ||
ausdauernd, teils aufrecht, teils hängend, runde weißpelzige Blätter an langen Trieben, 20cm hoch Blüten endständig | ausdauernd, teils aufrecht, teils hängend, runde weißpelzige Blätter mit Drüsenschuppen (enthalten ätherische Öle), wechselständig an langen Trieben, 20cm hoch Blüten endständig | ||
====Standort==== | ====Standort==== | ||
sonnig, kalkhaltiger | sonnig, kalkhaltiger Boden, am Naturstandort bis in ca 1900m Höhe | ||
====Blütezeit==== | ====Blütezeit==== | ||
Juli, August,(September) | Juli, August,(September), (Oktober), (November), (Dezember) | ||
====Blüte==== | ====Blüte==== | ||
ähriger Blütenstand mit großen Tragblättern | ähriger Blütenstand mit großen Tragblättern, meist hängend, lange schmale rosa Lippenblüten mit weit hervorstehenden Staubgefäßen | ||
====Fruchtreife==== | ====Fruchtreife==== | ||
September | September, Oktober, November | ||
====Frucht==== | ====Frucht==== | ||
im papierartig abtrocknenden Kelch je ein kleiner brauner Same | |||
====Vermehrung==== | ====Vermehrung==== | ||
durch Stecklinge | durch Stecklinge (am Besten im Frühjahr) | ||
====Frosthärte==== | ====Frosthärte==== | ||
nicht frosthart, warm und hell überwintern | nicht frosthart, mäßig warm und hell überwintern | ||
====Tierische Besucher==== | ====Tierische Besucher==== | ||
Bestäubung durch Hummeln und Bienen | |||
====Pflege==== | ====Pflege==== | ||
Rückschnitt wenn nötig | Rückschnitt wenn nötig | ||
Zeile 34: | Zeile 36: | ||
Blätter frisch oder getrocknet, als Gewürz für mediterrane Speisen, auf Kreta viel bei Frauenleiden eingesetzt | Blätter frisch oder getrocknet, als Gewürz für mediterrane Speisen, auf Kreta viel bei Frauenleiden eingesetzt | ||
====Inhaltsstoffe==== | ====Inhaltsstoffe==== | ||
Triterpene, Lipide, Ätherische Öle (Carvacrol, Monoterpene) | |||
====Status==== | ====Status==== | ||
anwesend | anwesend, Jungpflanzen vorhanden | ||
====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* Kräuter S.158, Burkhard Bohne (2010) | * Kräuter S.158, Burkhard Bohne (2010) | ||
Zeile 43: | Zeile 46: | ||
====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== | ||
Die weißfilzig behaarten runden Blätter des Kreta - Majoran deuten schon darauf hin, | Die weißfilzig behaarten runden Blätter des Kreta - Majoran deuten schon darauf hin, dass diese Pflanze an einem warmen Ort zu Hause ist. Sie wächst endemisch auf der Mittelmeerinsel, ist also starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Größere Vorkommen gibt es in kalkhaltigen Gebieten an der Westseite. Dabei erklimmt die Pflanze Höhen von bis zu 1900 Metern. Da sie zu Würz- und Heilzwecken viel gesammelt wurde und wird, gilt sie mittlerweile als potentiell gefährdet, wird seit einiger Zeit angebaut um die Wildbestände zu schonen. | ||
Kreta-Majoran braucht einen warmen sonnigen Standort, wächst am besten in einem hohen schmalen Topf, aus dem er dann dekorativ herunterhängt. Die Erde sollte nährstoffreich und vor allem kalkhaltig sein. Im Winter muss für ausreichend Licht gesorgt werden und die Pflanze darf nicht komplett austrocknen. Dann treibt sie im Frühjahr schnell neu aus und bildet ein bis 20cm hohes Polster aus dem längere Triebe herauswachsen. An deren Enden bilden sich im Sommer die ineinander geschachtelten Blütenstände, die ein wenig an Hopfen erinnern. Zwischen den Hüllblättern erscheinen kleine rosa Lippenblüten, die gerne von Bienen und Hummeln besucht werden. Die Verwandtschaft mit unserem heimischen Oregano macht sich im Duft bemerkbar. Das kräftige Aroma lässt sich gut zum Würzen einsetzen. | Kreta-Majoran braucht einen warmen sonnigen Standort, wächst am besten in einem hohen schmalen Topf, aus dem er dann dekorativ herunterhängt. Die Erde sollte nährstoffreich und vor allem kalkhaltig sein. Im Winter muss für ausreichend Licht gesorgt werden und die Pflanze darf nicht komplett austrocknen. Dann treibt sie im Frühjahr schnell neu aus und bildet ein bis 20cm hohes Polster aus dem längere Triebe herauswachsen. An deren Enden bilden sich im Sommer die ineinander geschachtelten Blütenstände, die ein wenig an Hopfen erinnern. Zwischen den Hüllblättern erscheinen kleine rosa Lippenblüten, die gerne von Bienen und Hummeln besucht werden. Die Verwandtschaft mit unserem heimischen Oregano macht sich im Duft bemerkbar. Das kräftige Aroma lässt sich gut zum Würzen einsetzen. | ||
Aktuelle Version vom 16. Oktober 2024, 05:25 Uhr
Weitere Namen
Diptam-Dost, Kretischer Diktam
Botanischer Name
»Origanum« angelehnt an gr. oros - Berg und ganos - glänzend, »dictamnus« vom kretischen Berg Dikte und der Muttergottheit Dictynna, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné
Englischer Name
Cretan Dittany
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
Kreta
Wuchs
ausdauernd, teils aufrecht, teils hängend, runde weißpelzige Blätter mit Drüsenschuppen (enthalten ätherische Öle), wechselständig an langen Trieben, 20cm hoch Blüten endständig
Standort
sonnig, kalkhaltiger Boden, am Naturstandort bis in ca 1900m Höhe
Blütezeit
Juli, August,(September), (Oktober), (November), (Dezember)
Blüte
ähriger Blütenstand mit großen Tragblättern, meist hängend, lange schmale rosa Lippenblüten mit weit hervorstehenden Staubgefäßen
Fruchtreife
September, Oktober, November
Frucht
im papierartig abtrocknenden Kelch je ein kleiner brauner Same
Vermehrung
durch Stecklinge (am Besten im Frühjahr)
Frosthärte
nicht frosthart, mäßig warm und hell überwintern
Tierische Besucher
Bestäubung durch Hummeln und Bienen
Pflege
Rückschnitt wenn nötig
Verwendbare Teile
Blätter frisch oder getrocknet, als Gewürz für mediterrane Speisen, auf Kreta viel bei Frauenleiden eingesetzt
Inhaltsstoffe
Triterpene, Lipide, Ätherische Öle (Carvacrol, Monoterpene)
Status
anwesend, Jungpflanzen vorhanden
Literatur
- Kräuter S.158, Burkhard Bohne (2010)
- Kräuterspezialitäten S.61, Marie-Luise Kreuter (2006)
- Mein Garten S.317, Vita Sackville-West (1951-1958)
- Zeit im Garten S.67, Jürgen Dahl (1991)
Geschichte und Geschichten
Die weißfilzig behaarten runden Blätter des Kreta - Majoran deuten schon darauf hin, dass diese Pflanze an einem warmen Ort zu Hause ist. Sie wächst endemisch auf der Mittelmeerinsel, ist also starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Größere Vorkommen gibt es in kalkhaltigen Gebieten an der Westseite. Dabei erklimmt die Pflanze Höhen von bis zu 1900 Metern. Da sie zu Würz- und Heilzwecken viel gesammelt wurde und wird, gilt sie mittlerweile als potentiell gefährdet, wird seit einiger Zeit angebaut um die Wildbestände zu schonen.
Kreta-Majoran braucht einen warmen sonnigen Standort, wächst am besten in einem hohen schmalen Topf, aus dem er dann dekorativ herunterhängt. Die Erde sollte nährstoffreich und vor allem kalkhaltig sein. Im Winter muss für ausreichend Licht gesorgt werden und die Pflanze darf nicht komplett austrocknen. Dann treibt sie im Frühjahr schnell neu aus und bildet ein bis 20cm hohes Polster aus dem längere Triebe herauswachsen. An deren Enden bilden sich im Sommer die ineinander geschachtelten Blütenstände, die ein wenig an Hopfen erinnern. Zwischen den Hüllblättern erscheinen kleine rosa Lippenblüten, die gerne von Bienen und Hummeln besucht werden. Die Verwandtschaft mit unserem heimischen Oregano macht sich im Duft bemerkbar. Das kräftige Aroma lässt sich gut zum Würzen einsetzen.