Rosenweihrauch (Coleus venteri): Unterschied zwischen den Versionen
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»Coleus« lat. coleus - Hoden (wegen der bei vielen Arten knollenartig verdickten Rhizome), »venteri« nach dem südafrikanischen Botaniker Fanie Venter | »Coleus« lat. coleus - Hoden (wegen der bei vielen Arten knollenartig verdickten Rhizome), »venteri« nach dem südafrikanischen Botaniker Fanie Venter, Erstbeschreibung 1997 als Plectranthus venteri durch Ernst van Jaarsveld (*1953) südafrikanischer Botaniker und Andrew Hankey, 2019 wurde die Pflanze in die Familie Coleus umgesiedelt | ||
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Südafrika, nur in der Provinz Limpopo | Südafrika, nur in der Provinz Limpopo | ||
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====Standort==== | ====Standort==== | ||
Kübelpflanze, nahrhafte Erde, im Sommer halbschattig im Garten | Kübelpflanze, nahrhafte Erde, im Sommer halbschattig im Garten | ||
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Juli, August, September | Juli, August, September (am Naturstandort von März bis Mai) | ||
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an lang gezogenen Rispen kleine lila Blüten, die in Büscheln kreuzgegenständig am Stängel angeordnet sind, bauchig vorgezogene Unterlippe in der die Staubblätter liegen, Kelch röhrenförmig mit weißen Haaren besetzt | an lang gezogenen Rispen kleine lila Blüten, die in Büscheln kreuzgegenständig am Stängel angeordnet sind, bauchig vorgezogene Unterlippe in der die Staubblätter liegen, Kelch röhrenförmig mit weißen Haaren besetzt | ||
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wegen der späten Blüte hauptsächlich von Hummeln bestäubt | wegen der späten Blüte hauptsächlich von Hummeln bestäubt | ||
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Rückschnitt | Rückschnitt wann immer die Pflanze zu groß wird (zum Beispiel wenn sie im Herbst ins Haus muss) | ||
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Duft- und Räucherpflanze, die in der Pflanze enthaltenen Phenole wehren Schadinsekten ab | Duft- und Räucherpflanze, die in der Pflanze enthaltenen Phenole wehren Schadinsekten ab | ||
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====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
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Erstaunlich viele Pflanzen verströmen bei Berührung einen an Rosen erinnernden Duft. Beim Rosenweihrauch kommt eine deutlich harzige, herbe Note dazu, er dürfte daher Menschen gefallen, die mit dem süßen Duft der Rosen nicht viel anfangen können. Je nach Witterung ist das Rosenaroma unterschiedlich intensiv, manchmal kaum spürbar. In seiner frostfreien Heimat Südafrika kann der Rosenweihrauch ein richtiger Strauch werden, das bleibt ihm hier verwehrt, es sei denn er hat einen geräumigen Wintergarten zur Verfügung. Im Topf oder größeren Kübel ist die Pflanze einfach zu halten, im Winter auf dem Fensterbrett, im Sommer draußen. Dort wird sie bis zu einem Meter hoch, bevorzugt aber meist eine eher waagerechte Wuchsrichtung, manchmal lässt sie längere Triebe auch elegant hängen. An den Spitzen der Triebe bilden sich im | Erstaunlich viele Pflanzen verströmen bei Berührung einen an Rosen erinnernden Duft. Beim Rosenweihrauch kommt eine deutlich harzige, herbe Note dazu, er dürfte daher Menschen gefallen, die mit dem süßen Duft der Rosen nicht viel anfangen können. Je nach Witterung ist das Rosenaroma unterschiedlich intensiv, manchmal kaum spürbar. In seiner frostfreien Heimat Südafrika kann der Rosenweihrauch ein richtiger Strauch werden, das bleibt ihm hier verwehrt, es sei denn er hat einen geräumigen warmen Wintergarten zur Verfügung. Im Topf oder größeren Kübel ist die Pflanze einfach zu halten, im Winter auf dem Fensterbrett, im Sommer draußen. Dort wird sie bis zu einem Meter hoch, bevorzugt aber meist eine eher waagerechte Wuchsrichtung, manchmal lässt sie längere Triebe auch elegant hängen. An den Spitzen der Triebe bilden sich im Spätsommer lang gezogene Rispen mit kleinen bläulich lila Blüten. Die werden bevorzugt von Hummeln bestäubt. Häufig reicht die Zeit nicht mehr aus um Samen reifen zu lassen. Wenn der Herbst mild bleibt trocknen die Blütenkelche schließlich ab und in ihrem Innern befinden sich kleine rundliche Samen, die gut keimfähig sind. Nach der Blüte können die Triebe eingekürzt werden, um den Wuchs kompakter zu halten. Ein Rückschnitt ist auch möglich ehe die Pflanze im Herbst ins Haus umzieht. Wenn sie nach dem Winter nicht mehr schön aussieht, lassen sich aus den Triebspitzen leicht neue Pflanzen ziehen. Sie bewurzeln schnell, entweder in einem Glas mit Wasser oder direkt in steriler Erde. | ||
Aktuelle Version vom 7. Januar 2024, 11:57 Uhr
Weitere Namen
Botanischer Name
»Coleus« lat. coleus - Hoden (wegen der bei vielen Arten knollenartig verdickten Rhizome), »venteri« nach dem südafrikanischen Botaniker Fanie Venter, Erstbeschreibung 1997 als Plectranthus venteri durch Ernst van Jaarsveld (*1953) südafrikanischer Botaniker und Andrew Hankey, 2019 wurde die Pflanze in die Familie Coleus umgesiedelt
Englischer Name
Musk Bush
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
Südafrika, nur in der Provinz Limpopo
Wuchs
ausdauernd, teils aufrecht, teils flach ausgebreitet bis hängend, am Grund verholzend, samtig behaarte weiche Triebe, Blätter kreuzgegenständig, kurz gestielt, runzelig, am Rand weich gezähnt, weich behaart, nach Rose und Weihrauch duftend
Standort
Kübelpflanze, nahrhafte Erde, im Sommer halbschattig im Garten
Blütezeit
Juli, August, September (am Naturstandort von März bis Mai)
Blüte
an lang gezogenen Rispen kleine lila Blüten, die in Büscheln kreuzgegenständig am Stängel angeordnet sind, bauchig vorgezogene Unterlippe in der die Staubblätter liegen, Kelch röhrenförmig mit weißen Haaren besetzt
Fruchtreife
Frucht
in offenen Klausen liegende rundliche dunkle Samen
Vermehrung
einfache Vermehrung durch Stecklinge, etwa 5cm lange Triebspitze unterhalb eines Knotens abschneiden, im unteren Bereich von Blättern befreien und in sterile Erde stecken, unter einer luftdichten Abdeckung (Plastiktüte oder Glas) sollte die neue Pflanze nach etwa zwei Wochen zu wachsen beginnen
Frosthärte
nicht frosthart, hell und mäßig warm überwintern
Tierische Besucher
wegen der späten Blüte hauptsächlich von Hummeln bestäubt
Pflege
Rückschnitt wann immer die Pflanze zu groß wird (zum Beispiel wenn sie im Herbst ins Haus muss)
Verwendbare Teile
Duft- und Räucherpflanze, die in der Pflanze enthaltenen Phenole wehren Schadinsekten ab
Inhaltsstoffe
Geraniol, Diterpene, Phenole
Status
anwesend, Jungpflanzen vorhanden
Literatur
Geschichte und Geschichten
Erstaunlich viele Pflanzen verströmen bei Berührung einen an Rosen erinnernden Duft. Beim Rosenweihrauch kommt eine deutlich harzige, herbe Note dazu, er dürfte daher Menschen gefallen, die mit dem süßen Duft der Rosen nicht viel anfangen können. Je nach Witterung ist das Rosenaroma unterschiedlich intensiv, manchmal kaum spürbar. In seiner frostfreien Heimat Südafrika kann der Rosenweihrauch ein richtiger Strauch werden, das bleibt ihm hier verwehrt, es sei denn er hat einen geräumigen warmen Wintergarten zur Verfügung. Im Topf oder größeren Kübel ist die Pflanze einfach zu halten, im Winter auf dem Fensterbrett, im Sommer draußen. Dort wird sie bis zu einem Meter hoch, bevorzugt aber meist eine eher waagerechte Wuchsrichtung, manchmal lässt sie längere Triebe auch elegant hängen. An den Spitzen der Triebe bilden sich im Spätsommer lang gezogene Rispen mit kleinen bläulich lila Blüten. Die werden bevorzugt von Hummeln bestäubt. Häufig reicht die Zeit nicht mehr aus um Samen reifen zu lassen. Wenn der Herbst mild bleibt trocknen die Blütenkelche schließlich ab und in ihrem Innern befinden sich kleine rundliche Samen, die gut keimfähig sind. Nach der Blüte können die Triebe eingekürzt werden, um den Wuchs kompakter zu halten. Ein Rückschnitt ist auch möglich ehe die Pflanze im Herbst ins Haus umzieht. Wenn sie nach dem Winter nicht mehr schön aussieht, lassen sich aus den Triebspitzen leicht neue Pflanzen ziehen. Sie bewurzeln schnell, entweder in einem Glas mit Wasser oder direkt in steriler Erde.