Ewiger Kohl (Brassica oleracea var. ramosa): Unterschied zwischen den Versionen

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====Botanischer Name====
====Botanischer Name====
»Brassica« lat. Kohl, »oleracea« lat. kohlartig, »ramosa« lat. verzweigt
»Brassica« lat. Kohl, »oleracea« lat. kohlartig, »ramosa« lat. verzweigt, Erstbeschreibung durch Auguste Pyrame de Candolle (1778-1841) Schweizer Botaniker
==== Englischer Name ====
==== Englischer Name ====
Daubenton's Kale
Daubenton's Kale

Aktuelle Version vom 4. Februar 2022, 21:18 Uhr

Weitere Namen

Irischer Blattkohl, Tausendkopfkohl

Ewiger Kohl, Austrieb (31.3.)

Botanischer Name

»Brassica« lat. Kohl, »oleracea« lat. kohlartig, »ramosa« lat. verzweigt, Erstbeschreibung durch Auguste Pyrame de Candolle (1778-1841) Schweizer Botaniker

Englischer Name

Daubenton's Kale

Familie

Kreuzblütler, Brassicaceae

Verbreitung

Herkunft ungeklärt, Kulturpflanze

Wuchs

ausdauernd, kräftiges, verzweigtes helles Wurzelsystem, ausladende vieltriebige Staude bis 60cm hoch, Blatt hell grün, am Rand leicht gewellt, sehr unterschiedlich in der Größe, so gut wie nie blühend

Standort

sonnig, nahrhafter Gartenboden

Blütezeit

Juni, Juli

Blüte

so gut wie nie blühend, wenn doch typische vierzählige Kreuzblüten

Fruchtreife

Frucht

langgezogene Kapsel mit runden Samen

Vermehrung

durch Stecklinge

Frosthärte

grün überwinternd, bei anhaltendem Kahlfrost unter -10°C Abdeckung erforderlich

Tierische Besucher

gelegentlich Befall durch mehlige Kohlläuse

Pflege

überalterte Pflanzen durch Stecklinge erneuern

Verwendbare Teile

junge Blätter roh als Salatzutat, ältere Blätter als Gemüse

Inhaltsstoffe

Vitamine, Mineralien (Beta-Carotin, Folsäure, Kalium, Calcium, Eisen), Glucosinolate, die Magengeschwüre verhindern oder heilen können und allgemein die Verdauung unterstützen

Status

anwesend, Jungpflanzen vorhanden

Literatur

  • Alte Gemüse neu entdeckt S.79, Joachim Mayer (2018)
  • kraut&rüben 3/2005, 2/2022 S.62

Geschichte und Geschichten

Woher der ewige Kohl ursprünglich stammt, ist nicht geklärt. Vermutungen gehen dahin, dass er von den Kelten oder sogar noch früher von den Spaniern domestiziert wurde. Wahrscheinlich stammt er von wilden Kohlarten ab und hat im Laufe der weiteren Entwicklung die Blühfähigkeit fast vollständig verloren. Die heute existierenden Pflanzen dürften genetisch sehr eng miteinander verwandt sein, da sie fast ausschließlich durch Stecklinge vermehrt wurden. Im westlichen Europa wurde dieser Kohl großflächig angebaut, da er als ausdauerndes Gewächs schon früh im Jahr beerntet werden konnte. Von Portugal aus wurden die Pflanzen sogar bis Brasilien verschifft. Als dann zartere und vermeintlich schmackhaftere Kohlsorten entstanden, ging der Anbau drastisch zurück, so dass die Art inzwischen als gefährdet eingestuft ist und nur noch in privaten Gärten gepflanzt und erhalten wird. Dort sollte der Ewige Kohl viel häufiger angebaut werden, denn kaum ein Gemüse ist so pflegeleicht. Die Pflanze kann mehrere Jahre am selben Standort bleiben, breitet sich dort mit der Zeit flächendeckend aus. Dünnere Triebe senken sich unter der Last der Blätter häufig zur Erde und schlagen im Umkreis der Mutterpflanze wurzeln. Da dieser Kohl grün überwintert, kann er fast ganzjährig beerntet werden. Wird die alte Pflanze unansehnlich, so lassen sich aus jungen Trieben sehr leicht neue ziehen. Die jungen Blätter sind so zart, dass sie als Salatzutat dienen können, ältere sind gedünstet ein schmackhaftes Gemüse.

Kulinarisches

Kartoffel-Kohl-Gemüsetopf mit Walnüssen

  • 500g Kartoffeln
  • 300g Blätter vom Ewigen Kohl
  • 50g Walnüsse, grob zerkleinert
  • 50g Käse ( je nach Geschmack junger oder älterer Gouda)
  • 1 El Butter
  • Sahne
  • Muskat
  • Salz
  • Rosmarin


  • Die Kartoffeln schälen und würfeln, in der Butter etwas anbraten
  • die Kohlblätter in Streifen schneiden, zu den Kartoffeln geben und untermengen
  • etwas Sahne angießen, Salz, Muskat und Rosmarin nach Geschmack zugeben, bei niedriger Temperatur etwa 20 Minuten köcheln lassen
  • die Walnüsse unterheben und mit geriebenem Käse bestreuen