Lorbeerstrauch (Laurus nobilis): Unterschied zwischen den Versionen
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Lorbeerbaum | [[Datei:Lorbeerstrauch1.jpg|miniatur|300px|Lorbeerstrauch, Wuchs (12.7.)]] | ||
==== | Lorbeerbaum, Gewürzlorbeer | ||
====Botanischer Name==== | |||
»Laurus« lat. Lorbeerstrauch, -zweig, -kranz, »nobilis« lat. edel, vornehm, Erstbeschreibung durch Carl von Linnè (1707-1778) schwedischer Naturforscher | |||
====Verbreitung==== | ====Verbreitung==== | ||
Mittelmeergebiet | ursprünglich aus Vorderasien, mittlerweile im ganzen Mittelmeergebiet verbreitet | ||
==== Wuchs==== | ==== Wuchs==== | ||
ausdauernd, Baum oder Strauch bis 10m Höhe, Blätter | ausdauernd, Baum oder Strauch mit graubrauner, glatter Rinde, bis 10m Höhe, Blätter dunkelgrün ledrig derb am Rand gewellt, gegenständig, Blütenstand in den Blattachseln | ||
====Standort==== | ====Standort==== | ||
sonnig, nährstoffreicher Boden, hier nur Kübelpflanze | sonnig, nährstoffreicher Boden, hier nur Kübelpflanze | ||
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März, April, Mai | März, April, Mai | ||
====Blüte==== | ====Blüte==== | ||
kleine weiße in Büscheln stehende Blüten, duftend | in den Blattachseln wachsende kleine weiße in Büscheln stehende Blüten ohne Kronblätter, duftend | ||
====Fruchtreife==== | ====Fruchtreife==== | ||
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====Frosthärte==== | ====Frosthärte==== | ||
kurzfristig bis etwa -5°C, Überwinterung frostfrei hell | kurzfristig bis etwa -5°C, Überwinterung frostfrei hell | ||
====Tierische Besucher==== | |||
hin und wieder sind Schildläuse ein Problem | |||
====Pflege==== | ====Pflege==== | ||
Rückschnitt wenn erforderlich | Rückschnitt wenn erforderlich | ||
====Verwendbare Teile==== | ====Verwendbare Teile==== | ||
Blätter als Gewürz zum Mitkochen, | Blätter und Beeren als Gewürz zum Mitkochen (vor dem Essen wird beides entfernt), aus den Beeren wird ein grünliches Öl gewonnen, das in der Medizin, in kosmetischen Produkten und auch zur Likör-Herstellung genutzt wird | ||
====Inhaltsstoffe==== | ====Inhaltsstoffe==== | ||
ätherische Öle, fette Öle, Bitterstoffe, Catechine, Flavonoide, Kaffeesäurederivate, Procyanidine, Sesquiterpenlactone, Eremanthin | ätherische Öle, fette Öle, Bitterstoffe, Catechine, Flavonoide, Kaffeesäurederivate, Procyanidine, Sesquiterpenlactone, Eremanthin | ||
====Status==== | |||
anwesend | |||
====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid | * A Contemlplation upon Flowers S.231, Bobby J. Ward (1999) | ||
* Kräuter, | * Aromaschätze Wildfrüchte und Gewürze S.147, Markusine Guthjahr (2008) | ||
* Giftpflanzen Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Kormann | * Das Mythische in der Natur S. 44, Stefan Demuth (2012) | ||
* Wo der Pfeffer wächst, Hansjörg Küster | * Die Kräuter in meinem Garten S.357, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008) | ||
* Die Weltgeschichte der Pflanzen S.517, Wolfgang Seidel (2012) | |||
* kraut&rüben 7/2000, 10/2006 | * Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.301, Deni Bown (1996) | ||
* Gartenlust S.19, Johannes Roth (1992) | |||
* Gewürzpflanzen S.72, Hans E. und Helga Laux, Alfred Tode (1993) | |||
* Giftpflanzen Pflanzengifte S.450, Roth, Daunderer, Kormann (1994) | |||
* Klassische Kräuter und Heilpflanzen S.44, Giola Romagnoli, Stefania Vasetti (1996) | |||
* Köstliche Kräuter S.83, Marion Nickig, Heide Rau (1998) | |||
* Köstliches aus dem Garten S.260, Marion Nickig, Heide Rau (2005) | |||
* Kräuter S.135, Burkhard Bohne (2010) | |||
* Neophyten S.277, Norbert Griebl (2020) | |||
* Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.362, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008) | |||
* Pflanzen des Mittelmeerraumes S.38, Andreas Bärtels (1997) | |||
* Symbolik der Pflanzen S.193, Marianne Beuchert (1996) | |||
* Tutti Frutti S.84, Lorenzo Ceccarelli, Gabriela Wachter (2015) | |||
* Was die Kräuterhexen sagen S.32, Maureen u. Bridget Boland (1983) | |||
* Wo der Pfeffer wächst S.135, Hansjörg Küster (1987) | |||
* kraut&rüben 12/1997 S.27, 7/2000, 10/2006, 7/2014, 5/2021 S.56 | |||
====Geschichte und Geschichten==== | |||
Lorbeerblätter lassen sich gut trocknen und getrocknet werden sie auch als Gewürz verkauft. Da sie nicht essbar sind, werden sie mitgekocht und anschließend wieder entfernt. | |||
Im Tertiär war der Lorbeerbaum in ganz Europa heimisch, die Eiszeiten haben ihn in wärmere Gefilde vertrieben. Auch wenn er andauernden Frost nicht verträgt, lässt er sich während moderater Kaltphasen warm eingepackt gut überwintern. Temperaturen bis -8°C nimmt er in einer ungeheizten Garage hin. Länger als sechs Wochen sollte das aber nicht dauern, da die Pflanze über die gefrorenen Wurzeln kein Wasser aufnehmen kann und vertrocknet. Im kühlen Wintergarten wäre der Lorbeer natürlich besser aufgehoben. Er wächst relativ langsam, aber mit den Jahren wird aus einer kleinen Topfpflanze die auf dem Fensterbrett stehen kann doch ein größerer Strauch, der in seinem Kübel kaum noch bewegt werden kann. Er ist schnittverträglich, kann also auch klein gehalten oder in diverse Formen geschnitten werden. Wird er zu groß, lässt sich der Lorbeer durch Stecklinge erneuern, aber als »richtiger« Strauch macht er natürlich viel mehr her. | |||
Der Lorbeerbaum (oder Strauch) mit seinen immergrünen Blättern hatte schon im Altertum eine Bedeutung, die weit über seine würzenden Eigenschaften hinaus ging. In vielen Sagen und Mythen spielt er eine wichtige Rolle und als Siegerkranz war er der Vorläufer der späteren Königskronen. Sportler, Feldherren, Dichter und Denker, sie alle bekränzten sich zu besonderen Anlässen mit den duftenden Zweigen. Die Griechen nannten die Pflanze »Daphne«, was in abgewandelter Form auch im türkischen und hebräischen üblich war. Der deutsche Name Lorbeer geht hingegen auf das lateinische Laurus zurück. Die frühen Christen sahen im Lorbeer ein Symbol für die Unvergänglichkeit, betteten ihre Verstorbenen auf Lorbeerblätter. In England heißt es, dass, wo ein Lorbeerbaum gepflanzt ist, Hof und Feld vor Blitzschlag geschützt sind. | |||
[[Category:Frostempfindliche]] | |||
[[Category:Mehrjährige]] | |||
[[Category:Duftpflanzen]] |
Aktuelle Version vom 29. Dezember 2022, 07:23 Uhr
Weitere Namen
Lorbeerbaum, Gewürzlorbeer
Botanischer Name
»Laurus« lat. Lorbeerstrauch, -zweig, -kranz, »nobilis« lat. edel, vornehm, Erstbeschreibung durch Carl von Linnè (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Verbreitung
ursprünglich aus Vorderasien, mittlerweile im ganzen Mittelmeergebiet verbreitet
Wuchs
ausdauernd, Baum oder Strauch mit graubrauner, glatter Rinde, bis 10m Höhe, Blätter dunkelgrün ledrig derb am Rand gewellt, gegenständig, Blütenstand in den Blattachseln
Standort
sonnig, nährstoffreicher Boden, hier nur Kübelpflanze
Blütezeit
März, April, Mai
Blüte
in den Blattachseln wachsende kleine weiße in Büscheln stehende Blüten ohne Kronblätter, duftend
Fruchtreife
Frucht
schwarze eiförmige Beere
Vermehrung
durch Stecklinge oder Wurzelausläufer
Frosthärte
kurzfristig bis etwa -5°C, Überwinterung frostfrei hell
Tierische Besucher
hin und wieder sind Schildläuse ein Problem
Pflege
Rückschnitt wenn erforderlich
Verwendbare Teile
Blätter und Beeren als Gewürz zum Mitkochen (vor dem Essen wird beides entfernt), aus den Beeren wird ein grünliches Öl gewonnen, das in der Medizin, in kosmetischen Produkten und auch zur Likör-Herstellung genutzt wird
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, fette Öle, Bitterstoffe, Catechine, Flavonoide, Kaffeesäurederivate, Procyanidine, Sesquiterpenlactone, Eremanthin
Status
anwesend
Literatur
- A Contemlplation upon Flowers S.231, Bobby J. Ward (1999)
- Aromaschätze Wildfrüchte und Gewürze S.147, Markusine Guthjahr (2008)
- Das Mythische in der Natur S. 44, Stefan Demuth (2012)
- Die Kräuter in meinem Garten S.357, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Die Weltgeschichte der Pflanzen S.517, Wolfgang Seidel (2012)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.301, Deni Bown (1996)
- Gartenlust S.19, Johannes Roth (1992)
- Gewürzpflanzen S.72, Hans E. und Helga Laux, Alfred Tode (1993)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.450, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Klassische Kräuter und Heilpflanzen S.44, Giola Romagnoli, Stefania Vasetti (1996)
- Köstliche Kräuter S.83, Marion Nickig, Heide Rau (1998)
- Köstliches aus dem Garten S.260, Marion Nickig, Heide Rau (2005)
- Kräuter S.135, Burkhard Bohne (2010)
- Neophyten S.277, Norbert Griebl (2020)
- Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.362, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008)
- Pflanzen des Mittelmeerraumes S.38, Andreas Bärtels (1997)
- Symbolik der Pflanzen S.193, Marianne Beuchert (1996)
- Tutti Frutti S.84, Lorenzo Ceccarelli, Gabriela Wachter (2015)
- Was die Kräuterhexen sagen S.32, Maureen u. Bridget Boland (1983)
- Wo der Pfeffer wächst S.135, Hansjörg Küster (1987)
- kraut&rüben 12/1997 S.27, 7/2000, 10/2006, 7/2014, 5/2021 S.56
Geschichte und Geschichten
Lorbeerblätter lassen sich gut trocknen und getrocknet werden sie auch als Gewürz verkauft. Da sie nicht essbar sind, werden sie mitgekocht und anschließend wieder entfernt.
Im Tertiär war der Lorbeerbaum in ganz Europa heimisch, die Eiszeiten haben ihn in wärmere Gefilde vertrieben. Auch wenn er andauernden Frost nicht verträgt, lässt er sich während moderater Kaltphasen warm eingepackt gut überwintern. Temperaturen bis -8°C nimmt er in einer ungeheizten Garage hin. Länger als sechs Wochen sollte das aber nicht dauern, da die Pflanze über die gefrorenen Wurzeln kein Wasser aufnehmen kann und vertrocknet. Im kühlen Wintergarten wäre der Lorbeer natürlich besser aufgehoben. Er wächst relativ langsam, aber mit den Jahren wird aus einer kleinen Topfpflanze die auf dem Fensterbrett stehen kann doch ein größerer Strauch, der in seinem Kübel kaum noch bewegt werden kann. Er ist schnittverträglich, kann also auch klein gehalten oder in diverse Formen geschnitten werden. Wird er zu groß, lässt sich der Lorbeer durch Stecklinge erneuern, aber als »richtiger« Strauch macht er natürlich viel mehr her.
Der Lorbeerbaum (oder Strauch) mit seinen immergrünen Blättern hatte schon im Altertum eine Bedeutung, die weit über seine würzenden Eigenschaften hinaus ging. In vielen Sagen und Mythen spielt er eine wichtige Rolle und als Siegerkranz war er der Vorläufer der späteren Königskronen. Sportler, Feldherren, Dichter und Denker, sie alle bekränzten sich zu besonderen Anlässen mit den duftenden Zweigen. Die Griechen nannten die Pflanze »Daphne«, was in abgewandelter Form auch im türkischen und hebräischen üblich war. Der deutsche Name Lorbeer geht hingegen auf das lateinische Laurus zurück. Die frühen Christen sahen im Lorbeer ein Symbol für die Unvergänglichkeit, betteten ihre Verstorbenen auf Lorbeerblätter. In England heißt es, dass, wo ein Lorbeerbaum gepflanzt ist, Hof und Feld vor Blitzschlag geschützt sind.