Römische Kamille (Chamaemelum nobile): Unterschied zwischen den Versionen
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»Chamaemelum« von gr. chamai - am Boden kriechend, hingestreckt und gr. melon - Apfel, wegen des apfelartigen Geruchs, »nobile« lat. edel, vornehm | |||
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Roman Chamomile | |||
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Korbblütler, Asteraceae | Korbblütler, Asteraceae | ||
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Südosteuropa, Nordafrika, in Deutschland stellenweise eingebürgert | |||
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buschig niederliegend, fein gefiedertes Blatt, mattenartig ausgebreitet, Blütenstand bis 30cm hoch, weich, schnell umfallend | buschig niederliegend, fein gefiedertes Blatt, mattenartig ausgebreitet, Blütenstand bis 30cm hoch, weich, schnell umfallend, blütenlose Varianten werden als relativ trittfeste "Rasenkamille" für weniger stark beanspruchte Flächen verwendet | ||
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Teilung älterer Pflanzen, Aussaat, selten Selbstaussaat | Teilung älterer Pflanzen, Aussaat, selten Selbstaussaat | ||
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Blüten, frisch oder getrocknet als Tee, wie echte Kamille wirksam bei Magenbeschwerden, als Spülung bei Entzündungen der Mundschleimhaut, bei schmerzhafter Monatsblutung | Blüten, frisch oder getrocknet als Tee, wie echte Kamille wirksam bei Magenbeschwerden, als Spülung bei Entzündungen der Mundschleimhaut, bei schmerzhafter Monatsblutung | ||
====Inhaltsstoffe==== | ====Inhaltsstoffe==== | ||
bis zu 2,4% ätherische Öle aus denen durch Wasserdampf-Destillation blaues Azulen gewonnen wird, Sesquiterpene, Polyphenole, Triterpene, Polyine, Steroide, besonders in den Blüten Chamazulen | |||
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anwesend | |||
====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* Das Kosmos-Kräuterbuch S.191, Bruno P. Kremer (1981) | |||
* Duftpflanzen S.89, Bernd Dittrich (1988) | * Duftpflanzen S.89, Bernd Dittrich (1988) | ||
* Kölbls Kräuterfibel S.252, Konrad Kölbl (1993) | |||
* Kräuter, Burkhard Bohne (2010) | * Kräuter, Burkhard Bohne (2010) | ||
* Wildblumen im Hausgarten S.167, JohnStevens (1987) | |||
====Geschichte und Geschichten==== | |||
Die Römische Kamille stammt aus südlicheren Gefilden, kommt mit unserem kühleren Klima aber gut zu Recht. An verschiedenen Stellen Deutschlands ist sie aus Gärten geflüchtet und hat sich auf kiesigem warmem Untergrund angesiedelt, so dass sie als eingebürgert betrachtet wird. Dort bildet sie ausladende Teppiche mit ihrem fein zerteilten, duftenden Blattwerk. Im Gegensatz zur Echten Kamille ist die Römische ausdauernd, muss nicht jedes Jahr neu aus Samen wachsen. Sie wird auch Rasenkamille genannt, weil sie - besonders in England - als rasenartiger Bodendecker verwendet wird. Eine spezielle blütenlose Züchtung bleibt das ganze Jahr über flachwüchsig und kann in gewissem Rahmen auch begangen werden. Auf die hübschen Blüten muss in diesem Fall allerdings verzichtet werden. Deren Stängel erreichen dann doch eine gewisse Höhe und da sie zum Umfallen neigen brauchen sie ein bisschen Unterstützung von umstehenden stabileren Pflanzen. Die ganze Pflanze duftet, ist der Echten Kamille sehr ähnlich. So wird sie auch in der Naturheilkunde genauso verwendet. Der botanische Namensteil "nobile" soll verdeutlichen, dass sie edler sei als die einjährige Schwester. Geerntet werden die Stängel mit den Blütenköpfen, sie können frisch oder getrocknet Teemischungen beigegeben werden. Im Herbst zieht sich die Pflanze fast ganz unter die Erde zurück, winzige Rosetten bleiben aber auch im Winter grün. Aus ihnen sprießen im Frühjahr die frischen Blätter, füllen schnell die entstandenen Lücken. | |||
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Aktuelle Version vom 4. März 2018, 11:15 Uhr
Weitere Namen
Römische Hundskamille
Botanischer Name
»Chamaemelum« von gr. chamai - am Boden kriechend, hingestreckt und gr. melon - Apfel, wegen des apfelartigen Geruchs, »nobile« lat. edel, vornehm
Englischer Name
Roman Chamomile
Familie
Korbblütler, Asteraceae
Verbreitung
Südosteuropa, Nordafrika, in Deutschland stellenweise eingebürgert
Wuchs
buschig niederliegend, fein gefiedertes Blatt, mattenartig ausgebreitet, Blütenstand bis 30cm hoch, weich, schnell umfallend, blütenlose Varianten werden als relativ trittfeste "Rasenkamille" für weniger stark beanspruchte Flächen verwendet
Standort
sonnig, durchlässiger Boden
Blütezeit
Juni, Juli, (August)
Blüte
weiße Zungenblüten, je nach Art bis ins Körbchen hinein (dann gefüllt), oder mit gelben Röhrenblüten
Fruchtreife
September
Frucht
Vermehrung
Teilung älterer Pflanzen, Aussaat, selten Selbstaussaat
Frosthärte
grün überwinternd, teilweise zurückfrierend
Tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen
Pflege
kaum Pflege nötig, eventuell hochbinden, nach der Blüte zurückschneiden
Verwendbare Teile
Blüten, frisch oder getrocknet als Tee, wie echte Kamille wirksam bei Magenbeschwerden, als Spülung bei Entzündungen der Mundschleimhaut, bei schmerzhafter Monatsblutung
Inhaltsstoffe
bis zu 2,4% ätherische Öle aus denen durch Wasserdampf-Destillation blaues Azulen gewonnen wird, Sesquiterpene, Polyphenole, Triterpene, Polyine, Steroide, besonders in den Blüten Chamazulen
Status
anwesend
Literatur
- Das Kosmos-Kräuterbuch S.191, Bruno P. Kremer (1981)
- Duftpflanzen S.89, Bernd Dittrich (1988)
- Kölbls Kräuterfibel S.252, Konrad Kölbl (1993)
- Kräuter, Burkhard Bohne (2010)
- Wildblumen im Hausgarten S.167, JohnStevens (1987)
Geschichte und Geschichten
Die Römische Kamille stammt aus südlicheren Gefilden, kommt mit unserem kühleren Klima aber gut zu Recht. An verschiedenen Stellen Deutschlands ist sie aus Gärten geflüchtet und hat sich auf kiesigem warmem Untergrund angesiedelt, so dass sie als eingebürgert betrachtet wird. Dort bildet sie ausladende Teppiche mit ihrem fein zerteilten, duftenden Blattwerk. Im Gegensatz zur Echten Kamille ist die Römische ausdauernd, muss nicht jedes Jahr neu aus Samen wachsen. Sie wird auch Rasenkamille genannt, weil sie - besonders in England - als rasenartiger Bodendecker verwendet wird. Eine spezielle blütenlose Züchtung bleibt das ganze Jahr über flachwüchsig und kann in gewissem Rahmen auch begangen werden. Auf die hübschen Blüten muss in diesem Fall allerdings verzichtet werden. Deren Stängel erreichen dann doch eine gewisse Höhe und da sie zum Umfallen neigen brauchen sie ein bisschen Unterstützung von umstehenden stabileren Pflanzen. Die ganze Pflanze duftet, ist der Echten Kamille sehr ähnlich. So wird sie auch in der Naturheilkunde genauso verwendet. Der botanische Namensteil "nobile" soll verdeutlichen, dass sie edler sei als die einjährige Schwester. Geerntet werden die Stängel mit den Blütenköpfen, sie können frisch oder getrocknet Teemischungen beigegeben werden. Im Herbst zieht sich die Pflanze fast ganz unter die Erde zurück, winzige Rosetten bleiben aber auch im Winter grün. Aus ihnen sprießen im Frühjahr die frischen Blätter, füllen schnell die entstandenen Lücken.