Sumpfziest (Stachys palustris): Unterschied zwischen den Versionen
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»Stachys« gr. stachys - Getreide-Ähre, »palustris« lat. Sumpf- | »Stachys« gr. stachys - Getreide-Ähre, »palustris« lat. Sumpf-, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher | ||
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ähnlich wie der Knollenziest bildet auch der Sumpfziest im Herbst essbare Wurzelverdickungen aus, die roh oder gekocht als Gemüse verwendbar sind, Tee aus dem Kraut bei Gicht, Krämpfen und Schwindel | |||
====Inhaltsstoffe==== | ====Inhaltsstoffe==== | ||
Tannine, Saponine, ätherische Öle, Betaine, Stachyose, Gerbstoffe | |||
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====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* Das neue BLV Buch der Kräuter S.73, Richard Mabey (Hrsg.) (1989) | |||
* Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.355, Deni Bown (1996) | |||
* Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.240, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013) | |||
====Geschichte und Geschichten==== | |||
Die ungezähmten Vertreter der Gattung Ziest ähneln sich im Wuchs, haben auch ähnliche Ansprüche an ihren Standort. Sumpf- und Waldziest wachsen gerne im feuchten Halbschatten unter Bäumen. Beide breiten sich durch Wurzelausläufer aus, die Nährstoffe in knolligen Verdickungen speichern. Der Sumpfziest treibt später aus als der Waldziest und seine Blätter sind deutlich schmaler. Die hell graugrüne Färbung wird durch eine dichte Behaarung verstärkt, sie lässt die Blätter pelzig wirken. Einen festen Standort lässt der Sumpfziest sich nicht zuweisen, er taucht hier und da mit einzelnen Trieben auf, manchmal auch als dichte Ansammlung. Die Pflanze wirkt zart und drängt sich nicht in den Vordergrund, ihre Blütenstände können fünfzig Zentimeter hoch werden, was zwischen Farnen in einem schattigen Beet hübsch aussieht. Da sich die Blütenstände mit der Zeit verlängern, legen sie sich irgendwann auf die umstehende Vegetation. Ein trockener, sonniger Standort lässt die Pflanzen kleiner und kompakter bleiben. Zwischen Sumpf- und Waldziest entstehen gelegentlich Hybriden, die etwas kompaktere Blütenköpfe bilden. Diese Pflanzen breiten sich nur über Wurzelausläufer aus, die Blüten sind steril. | |||
Im 16. Jahrhundert war der Sumpfziest eine hoch geschätzte Heilpflanze, die zur Stillung von Blutungen genutzt wurde, aber auch bei Gelenkschmerzen und Krämpfen. | |||
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[[Category: Mehrjährige]] | [[Category: Mehrjährige]] |
Aktuelle Version vom 25. Oktober 2023, 18:11 Uhr
Weitere Namen
Botanischer Name
»Stachys« gr. stachys - Getreide-Ähre, »palustris« lat. Sumpf-, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Marsh Hedgenettle
Familie
Lippenblütler, Lamiacea
Verbreitung
Europa
Wuchs
ausdauernd, weitläufige Rhizome mit knolligen Verdickungen bildend, Blätter gegenständig lanzettlich behaart graugrün, Blütenstand bis 50cm hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, eher feuchte Böden
Blütezeit
(Juni), Juli, August
Blüte
Scheinähre mit blass rosa Blüten, in Etagen von unten nach oben aufblühend, breite dreigeteilte Unterlippe mit heller Zeichnung
Fruchtreife
September, Oktober
Frucht
offene fünfzipfelige, stechende Klause mit kleinen dunklen Samen, die schnell ausfallen
Vermehrung
durch Teilung der Rhizome, Selbstaussaat
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch Hummeln und Bienen
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr
Verwendbare Teile
ähnlich wie der Knollenziest bildet auch der Sumpfziest im Herbst essbare Wurzelverdickungen aus, die roh oder gekocht als Gemüse verwendbar sind, Tee aus dem Kraut bei Gicht, Krämpfen und Schwindel
Inhaltsstoffe
Tannine, Saponine, ätherische Öle, Betaine, Stachyose, Gerbstoffe
Status
anwesend
Literatur
- Das neue BLV Buch der Kräuter S.73, Richard Mabey (Hrsg.) (1989)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.355, Deni Bown (1996)
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.240, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
Geschichte und Geschichten
Die ungezähmten Vertreter der Gattung Ziest ähneln sich im Wuchs, haben auch ähnliche Ansprüche an ihren Standort. Sumpf- und Waldziest wachsen gerne im feuchten Halbschatten unter Bäumen. Beide breiten sich durch Wurzelausläufer aus, die Nährstoffe in knolligen Verdickungen speichern. Der Sumpfziest treibt später aus als der Waldziest und seine Blätter sind deutlich schmaler. Die hell graugrüne Färbung wird durch eine dichte Behaarung verstärkt, sie lässt die Blätter pelzig wirken. Einen festen Standort lässt der Sumpfziest sich nicht zuweisen, er taucht hier und da mit einzelnen Trieben auf, manchmal auch als dichte Ansammlung. Die Pflanze wirkt zart und drängt sich nicht in den Vordergrund, ihre Blütenstände können fünfzig Zentimeter hoch werden, was zwischen Farnen in einem schattigen Beet hübsch aussieht. Da sich die Blütenstände mit der Zeit verlängern, legen sie sich irgendwann auf die umstehende Vegetation. Ein trockener, sonniger Standort lässt die Pflanzen kleiner und kompakter bleiben. Zwischen Sumpf- und Waldziest entstehen gelegentlich Hybriden, die etwas kompaktere Blütenköpfe bilden. Diese Pflanzen breiten sich nur über Wurzelausläufer aus, die Blüten sind steril.
Im 16. Jahrhundert war der Sumpfziest eine hoch geschätzte Heilpflanze, die zur Stillung von Blutungen genutzt wurde, aber auch bei Gelenkschmerzen und Krämpfen.