Winterschachtelhalm (Equisetum hyemale): Unterschied zwischen den Versionen
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»Equisetum« lat. equus - Pferd und saeta - Tierhaar, Borste, »hyemale« lat. winterlich | »Equisetum« lat. equus - Pferd und saeta - Tierhaar, Borste, »hyemale« lat. winterlich, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher | ||
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Rough Horsetail, Scouring Rush | Rough Horsetail, Scouring Rush | ||
==== Familie ==== | ==== Familie ==== | ||
Schachtelhalmgewächse, Equisetaceae | Schachtelhalmgewächse, Equisetaceae | ||
====Verbreitung==== | ====Verbreitung==== | ||
zirkumpolar auf der Nordhalbkugel | |||
==== Wuchs==== | ==== Wuchs==== | ||
ausdauernd, wintergrün, durch Wurzelausläufer dichte Bestände bildend | ausdauernd, wintergrün, stabile unverzweigte Stängel, innen hohl, Stängelknoten mit einem hellen »Krönchen« abgesetzt, durch weit ausgreifende Wurzelausläufer dichte Bestände bildend, Höhe etwa 1,20m | ||
====Standort==== | ====Standort==== | ||
feuchte Uferzonen, halbschattig bis schattig | feuchte Uferzonen und Wiesen, halbschattig bis schattig | ||
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Palustrin und andere Alkaloide | Palustrin und andere Alkaloide | ||
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====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* Der neugierige Gärtner S.131, Jürgen Dahl (1998) | |||
* Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.278, Deni Bown (1996) | |||
* Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.58, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013) | |||
* Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.293, Adelbert von Chamisso (1827) | |||
====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== | ||
Winterschachtelhalm ist ein guter Name für ein Gewächs, das im Sommer in der Vegetation untergeht, im Winter aber wunderbar Strukturen schaffen kann. Die langen Halme sind recht stabil, was spätestens dann auffällt, wenn ich mit dem Fuß in einem abgeknickten hängen bleibe und der einfach nicht reißen will. Im Unterschied zu den anderen Schachtelhalmen werden an den Knotenpunkten keine blattartigen Teile ausgebildet, sondern nur kaum erkennbare Schuppen rund um den Stängel. Der wirkt von weitem völlig glatt, übernimmt mit seiner grünen Färbung die Photosynthese. Der Winterschachtelhalm bevorzugt einen eher schattigen Standort am Teichufer oder an anderen feuchten Stellen, kommt aber auch mit Trockenheit recht gut klar. Oberirdisch zeigt er nur die grafische Präsenz seiner Stängel, unterirdisch (und anfangs unbemerkt) geht er auf Wanderschaft. Das sollte bei der Pflanzung bedacht werden, denn auf Dauer steht er seinem Vetter, dem Ackerschachtelhalm, in seinem Ausbreitungsdrang nicht nach. Schachtelhalme gehören zu einer sehr alten Familie, die sich mit unterschiedlichsten klimatischen Gegebenheiten auseinander setzen musste und sind entsprechend zäh. Sie bilden keine Blüten, vermehren sich über Sporen, die beim Winterschachtelhalm in kleinen eiförmigen Fortsetzen an den Stängelspitzen gebildet werden, oder vegetativ durch ihr kräftiges Wurzelsystem. | |||
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Aktuelle Version vom 16. März 2024, 16:07 Uhr
Weitere Namen
Winterkraut, Kannenkraut
Botanischer Name
»Equisetum« lat. equus - Pferd und saeta - Tierhaar, Borste, »hyemale« lat. winterlich, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Rough Horsetail, Scouring Rush
Familie
Schachtelhalmgewächse, Equisetaceae
Verbreitung
zirkumpolar auf der Nordhalbkugel
Wuchs
ausdauernd, wintergrün, stabile unverzweigte Stängel, innen hohl, Stängelknoten mit einem hellen »Krönchen« abgesetzt, durch weit ausgreifende Wurzelausläufer dichte Bestände bildend, Höhe etwa 1,20m
Standort
feuchte Uferzonen und Wiesen, halbschattig bis schattig
Blütezeit
März, April
Blüte
keine Blüte, rundlicher, endständiger Sporenträger
Fruchtreife
Frucht
winzige Sporen
Vermehrung
durch Wurzelausläufer, Teilung älterer Bestände
Frosthärte
grün überwinternd, frosthart
Tierische Besucher
Pflege
kaum Pflege nötig, eventuell Ausbreitungsdrang einschränken
Verwendbare Teile
in der Homöopathie eingesetzt bei Reizblase, Nierensteinen, Tuberkulose, keine Selbstmedikation, da giftig
Inhaltsstoffe
Palustrin und andere Alkaloide
Status
anwesend
Literatur
- Der neugierige Gärtner S.131, Jürgen Dahl (1998)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.278, Deni Bown (1996)
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.58, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
- Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.293, Adelbert von Chamisso (1827)
Geschichte und Geschichten
Winterschachtelhalm ist ein guter Name für ein Gewächs, das im Sommer in der Vegetation untergeht, im Winter aber wunderbar Strukturen schaffen kann. Die langen Halme sind recht stabil, was spätestens dann auffällt, wenn ich mit dem Fuß in einem abgeknickten hängen bleibe und der einfach nicht reißen will. Im Unterschied zu den anderen Schachtelhalmen werden an den Knotenpunkten keine blattartigen Teile ausgebildet, sondern nur kaum erkennbare Schuppen rund um den Stängel. Der wirkt von weitem völlig glatt, übernimmt mit seiner grünen Färbung die Photosynthese. Der Winterschachtelhalm bevorzugt einen eher schattigen Standort am Teichufer oder an anderen feuchten Stellen, kommt aber auch mit Trockenheit recht gut klar. Oberirdisch zeigt er nur die grafische Präsenz seiner Stängel, unterirdisch (und anfangs unbemerkt) geht er auf Wanderschaft. Das sollte bei der Pflanzung bedacht werden, denn auf Dauer steht er seinem Vetter, dem Ackerschachtelhalm, in seinem Ausbreitungsdrang nicht nach. Schachtelhalme gehören zu einer sehr alten Familie, die sich mit unterschiedlichsten klimatischen Gegebenheiten auseinander setzen musste und sind entsprechend zäh. Sie bilden keine Blüten, vermehren sich über Sporen, die beim Winterschachtelhalm in kleinen eiförmigen Fortsetzen an den Stängelspitzen gebildet werden, oder vegetativ durch ihr kräftiges Wurzelsystem.