Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica): Unterschied zwischen den Versionen

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Blauer Himmelschlüssel, Blauer Augentrost
Blauer Himmelschlüssel, Blauer Augentrost
====Botanischer Name====
====Botanischer Name====

Version vom 18. April 2017, 13:39 Uhr

Weitere Namen

Vergissmeinnicht, Jungpflanze im Herbst (19.9.)
Vergissmeinicht, Blüte (13.4.)
Vergissmeinnicht, Blüte (17.4.)

Blauer Himmelschlüssel, Blauer Augentrost

Botanischer Name

»Myosotis« von gr. myos - Maus und ous - Ohr, Mauseohr, wegen der weichbehaarten Blätter, »sylvatica« lat. sylvaticus - im Wald oder wild lebend

Englischer Name

Forget-Me-Not

Familie

Raublattgewächse, Boraginaceae

Verbreitung

Europa, Asien

Wuchs

zweijährig, rosettig zunehmend ausladend, Blätter schmal lanzettlich rau behaart, Blütenstand bis 20cm hoch, nach der Samenreife stirbt die Pflanze meist ab

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden

Blütezeit

(März), April, Mai

Blüte

fünfzählig, hellblau (selten weiß oder rosa), gelbe Mitte, an sich verlängerndem Blütenstand

Fruchtreife

Juni, Juli

Frucht

kleine raue Kapsel, wird von Tieren im Fell mitgenommen

Vermehrung

Selbstaussaat

Frosthärte

Rosetten überwintern grün

Tierische Besucher

Pflege

kaum Pflege nötig, eventuell vereinzeln wo sie zu dicht stehen

Verwendbare Teile

blühendes Kraut zu Sirup angesetzt, bei Lungenerkrankungen, entzündungshemmend, tonisch

Inhaltsstoffe

Alkaloide, Kalium

Status

anwesend

Literatur

  • A Contemplation upon Flowers S.142, Bobby J. Ward (1999)
  • Blumen und Kräuter, Geheimnisvolle Namen... S.186, Ulrich Völkel (2010)
  • Die Kräuter in meinem Garten S.578, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Symbolik der Pflanzen S.323, Marianne Beuchert (1996)
  • kraut&rüben 4/1999, 4/2006

Geschichte und Geschichten

Wenn das Vergissmeinnicht sich einmal im Garten eingelebt hat und nach der Blüte nicht zu früh ausgerissen wird, dann bleibt es da und lässt sich jedes Jahr an anderen Stellen wiedersehen. Die Samen sind wie auch die Blätter von filzig rauen Härchen überzogen und bleiben im Fell von vorbei streifenden Tieren hängen. Die verteilen sie dann im weiteren Umkreis und im Spätsommer erscheinen die ersten Sämlinge. Bis zum Winter wachsen sie zu kleinen Büscheln heran und bleiben normalerweise während der kalten Jahreszeit grün. Bei anhaltendem Frost frieren sie zurück, aber da sich die äußeren Blätter dann schützend um das Innere legen, ist die Pflanze im Frühjahr schnell wieder da. An geschützten Stellen öffnen sich die ersten Blüten schon im März, die Hauptblüte findet etwas später statt. Anfangs ist die Pflanze noch sehr gedrungen, aber wie bei vielen Raublattgewächsen verlängert sich auch beim Vergissmeinnicht der beblätterte Stängel, an dessen Spitze immer wieder neue Blüten nachtreiben. Dadurch vergrößert sich die Pflanze mit der Zeit, bis sie zum Ende der Blüte hin auseinander fällt und abtrocknet. Bis es soweit ist, sind die ersten Samen bereits ausgefallen oder weg getragen. Wenn der Mehltau irgendwann den Rest der Pflanze unschön wirken lässt, kann sie ausgerissen werden. Sollen an anderen Stellen des Gartens Vergissmeinnicht wachsen, können die alten Pflanzen einfach ausgeschüttelt werden, ehe sie auf dem Kompost landen. Da Vergissmeinnicht auch im Topf eine gute Figur machen, können im Herbst oder im zeitigen Frühjahr einzelne Pflanzen ausgegraben und eingetopft werden. Neben dem bekannten Gartenvergissmeinnicht taucht auch immer wieder eine Wildform auf, das Ackervergissmeinnicht. Dessen Wuchs ist deutlich zarter und die Blüten sind noch kleiner, dafür erscheinen sie den ganzen Sommer hindurch.