Teufelsabbiss (Succisa pratensis): Unterschied zwischen den Versionen
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* Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.148, Detlev Arens (1991) | * Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.148, Detlev Arens (1991) | ||
* Wildblumen im Hausgarten S.73, John Stevens (1987) | |||
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Version vom 13. Juli 2017, 20:12 Uhr
Weitere Namen
Teufelskraut, Gewöhnlicher Teufelsabbiss, Trommelstock
Botanischer Name
»Succisa« lat. succisus - unten abgeschnitten, »pratensis« lat. Wiesen-
Englischer Name
Devil's Bit Scabious
Familie
Kardengewächse, Dipsacaceae
Verbreitung
Europa, Asien ,Nordafrika
Wuchs
ausdauernd, horstig, Blätter lanzettlich, borstig behaart, bis 15cm hoch, Blütenstand bis 80cm hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden
Blütezeit
Juli, August, September
Blüte
kugelige Köpfchen mit vielen kleinen lila Blüten
Fruchtreife
September
Frucht
abfallende schmale Einzelfrüchte
Vermehrung
durch Aussaat in Frühjahr, gelegentlich Selbstaussaat
Frosthärte
in milden Wintern grün überwinternd, sonst oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen und Schmetterlinge, Falter wie der Goldene Scheckenfalter, die Gammaeule, das Blutströpfchen nutzen die Pflanze als Nektarlieferant oder als Raupenfutterpflanze
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr
Verwendbare Teile
Wurzel als Tee, schweißtreibend, schleimlösend, entzündungshemmend, blutreinigend
Inhaltsstoffe
Gerbstoffe, Pflanzensäuren, Saponine, Scabiosid
Status
anwesend
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.558, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Kräuter S. 186, Burkhard Bohne (2010)
- New Kreüterbuch Cap.CCLXXII, Leonhart Fuchs (1543)
- Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.148, Detlev Arens (1991)
- Wildblumen im Hausgarten S.73, John Stevens (1987)
Geschichte und Geschichten
Als der Teufel einst mal wieder einen Vertrag mit einem Sterblichen gebrochen hatte und der ihn aber überlisten konnte war der Höllenfürst so erzürnt, dass er der Pflanze, die den Menschen gerettet hatte, die Wurzel ab biss. So wächst der Teufelsabbiss bis heute mit einer Wurzel, der ein Stück zu fehlen scheint. Die Ursache dafür liegt in dem Umstand, dass der ältere Teil der Wurzel beim neuen Wachstum abstirbt und eine Art Narbe hinterlässt. Das stört die Pflanze wenig und da sie recht genügsam ist, wächst sie gern in eher mageren Wiesen, wo sie von Spätsommer bis Herbst ihre kugeligen blauen Blütenstände zeigt. Schmetterlinge sind häufige Gäste an den aus bis zu 80 Einzelblüten zusammen gesetzten Kugeln. Sie holen sich den Nektar und sorgen für die Bestäubung. Mit der Samenreife zerfällt der Blütenstand und die Samen keimen meist in der Umgebung der Mutterpflanze. Die zieht sich im Spätherbst unter die Erde zurück und treibt im Frühjahr wieder aus.
Da die Pflanze so viel mit dem Teufel zu tun hat, ist sie natürlich auch von magischer Kraft. Wer Teufelsabbiss bei sich trägt, dem kann der Böse nichts anhaben und auch die »Zaubereien der bösen Weiber« sind wirkungslos. Im Stall aufgehängt schützt er das Vieh und wenn das Butterfass mit der Pflanze gereinigt wird, kann auch beim Buttern nichts schief gehen.
2015 war der Teufelsabbiss »Blume des Jahres«.